Frage Federung beim Ranger mit Kabine

Als Anfang November 2011 die rund 250kg leichte Four Wheel Leerkabine beim Wohnkabinencenter das erste mal auf den Ranger gesetzt wurde, ging der gut 10cm in die Knie. Das hat mich zwar erstaunt, weil ich das für einen Pickup mit über 1t Zuladung nicht erwartet hatte, aber ich habe es erst mal hingenommen. Schließlich war ich ja richtig glücklich, endlich die Kabine zu haben.
Während des Ausbaus stellte sich heraus, dass die Originalfedern einfach zu schlapp sind. Einen ersten Versuch des Ausgleichs habe ich mit der Loadplus Zusatzfeder gemacht, weil ich mir gedacht habe, dass bei rund 120 Euro EK das Risiko nicht allzu groß ist. Mittlerweile musste ich einsehen, dass dieser Versuch leider gescheitert ist. Bis rund 300kg ist das gut am Ranger, aber mit langsam höher werdenden Gewicht (Akkus, Wassertanks, Mobiliar, Solarmodule, Kühlschrank, ....) bogen sich die Serienfedern S-förmig. Die Loadplus wirken vor allem auf den Teil hinter der Achse, der wird heruntergedrückt, vor der Achse biegt sich die Feder dann aber ganz frech nach oben. Daraus resultiert auf welligem Untergrund eine Schwingung, bei der das ganze Fahrzeug nicht nur hoch und runter, links und rechts, sondern auch noch vor und zurück wackelt. Auf Dauer eher unangenehm in der Magengegend. Jedenfalls hatte ich schon Beifahrer, denen übel wurde auf der Autobahn.

Als Alternativen gab es noch:
- Roadmaster (Danke an Jens, der mir einen risikofreien Testeinbau angeboten hat)
- OME (Das ist aber nicht so toll, wenn ich ohne Last fahre)
- zusätzliches Federblatt (gleicher Nachteil wie OME)
- Goldschmitt Luftfeder (verändert die Geometrie im Rahmen und beschränkt die Beweglichkeit der Achse)

Jede Lösung hat Vor- und Nachteile. Ich habe ein paar Nächte gegrübelt, statt zu schlafen und mich trotz aller Bedenken für die Luftfeder entschieden, die ich eigentlich gar nicht leiden kann. Ein wichtiger Grund fürdie Entscheidung ist, dass wir sehr unterschiedliche Ladungszustände haben (ohne Kabine, mit Kabine, ohne 3t Tandem Pferdehänger, mit Hänger) Da ist die Luftfederung flexibler. Und extreme Offroad Touren werden wir mit dem Ranger wohl nicht machen.

Die Luftfeder hat bei uns daher nicht die Aufgabe, die Last einer völlig überladenen Hinterachse auszugleichen. Sie soll nur die ganz normale Belastung zwischen 0 und 750kg (incl Stützlast) aufnehmen.

Ein erstes positives Ergebnis habe ich am Sonntag schon erfahren. Der Dieselverbrauch auf der Autobahn ist 0,5 bis 1l niedriger als vor Einbau der Feder. Die einzige Erklärung, die mir einfällt, ist, dass der Ranger mit Kabine jetzt wieder keilförmig steht. Das bedeutet, dass der Fahrtwind bei 100 bis 130 nicht mehr von unten gegen den Alkoven drückt, sondern etwas von oben wirkt. Und das macht sich offensichtlich im Verbrauch bemerkbar. Auch die Rollbewegung ist deutlich reduziert. Zumindest auf Asphalt ist die Luftfeder eine deutliche Verbesserung in der Kombination. Und über die Druckregelung lässt sich der Pferdehänger mit zwei Gäulen problemlos wagerecht austarieren.

Gruß, Bernhard

Nunja, an einen Minderverbrauch durch Luftfedern glaube ich jetzt mal nicht. Das ist wohl ehr im Bereich der Messtoleranz und Rückenwind...

Ich hab ja auch Loadplus. Dass die nur bis 300kg taugen kann ich nicht bestätigen. Mit unserer Kabine sind wir ehr voll beladen und fahren gut mit der Loadplus. Leer ist es natürlich was härter als normal. Beladen stehen bei mir die Federblätter relativ waagerecht, da biegt sich nix komisch durch. Das passiert ehr bei den Roadmastern, die hatten wir im Campo. Die habe ich auch in Verdacht die Kardanwelle auf dem Gewissen zu haben weil die Achse immer was gekippt wurde. Beweisen kann ich das aber nicht.

Das mit dem tiefen Einfedern finde ich sehr seltsam, unser Ranger machte das erst mit rund 7-800 kg sichtbar. 10 cm runter gings nur mit über 1t auf der Ladefläche. Da war bei Deinem sicherlich was faul!

Trotzdem oder gerade deshalb gute Entscheidung für die Luftfeder! Wir haben sie erst seit letztem Freitag drin und ich mag sie schon nicht mehr missen

Das, was Holger zur Loadplus schreibt, kann ich nur bestätigen. Wir haben sie nur rausgeworfen, weils mir doch ein bisschen zu stramm war mit dem Federkomfort Das Fahrverhalten war ansonsten sehr gut (wir haben teilweise auf kürzeren Strecken weit über 1000 kg zugeladen), beim Umzug habe ich viel Schrott zum Schrotti gebracht, so manches Mal knapp 1 t, die Nase ging nicht sonderlich hoch.

Das finde ich erstaunlich. Hat Ford bei meinem Ranger vielleicht ein Federnblatt vergessen? Ich habe gerade mal nachgezählt, es sind 3 1/2 Lagen.
Selbst mit nur 250kg auf der Pritsche hing der Ranger hinten leicht nach unten, bestätigt von meiner Wasserwaage.

Was mir nach der Fahrzeugübernahme 2011 direkt aufgefallen war:
Eine Probefahrt hatten wir 2009 mit einem BT50 1,5 Cab gemacht. Der war leer sowas von hart und bockig, das war auf den testweise gefahrenen holperigen Feldwegen kaum auszuhalten. Unser Ranger war dagegen leer durchaus passabel fahrbar, mit 100kg auf der Pritsche sogar komfortabel.

@Rudi:
bisher habe ich mit 2,5 bis 3,5 Bar gespielt. Die Werkstatt hatte 4 Bar vorgeschlagen, das war mit aber zu hart.

Gruß, Bernhard

Da fehlt eins....

Hallo,

Mein Ranger hatte original 3+2 Lagen.
Die zwei unteren Lagen, welche im unbeladenen Zustand in die andere Richtung gewölbt sind, können gewendet werden, so das die Biegung wie die oberen ist. Damit wird die Feder etwas straffer und die Karre steht auch etwas höher.
Ich habe ein zusätzliches drittes Blatt und das vierte wie oben beschrieben gewendet. Damit ist die Karre mit Kabine nicht zu hart und steht auch schön da!

Grüsse, Oli

Bei der Beladung von 250 Kg hättest Du schon wach werden müssen als der PU eingesackt ist
Normalerweise passiert da noch garnichts!
Ist dein Auto vielleicht ein Import und nicht für den EU Markt bestimmt gewesen?

Was mich etwas wundert, ist die Empfehlung der Werkstatt wg. Druck Luftfeder. Mir haben sie gesagt, max. 3 bar, besser nur 2,5 Gehe davon aus, dass sie Dir die gleiche eingebaut haben. Mit 3 bar steht meiner da wie ein Unterlegkeil

Noch was zur Orignalfederung mit Loadplus: Das Avatarbildchen ist mit Loadplus und urlaubsfertiger Kabine aufgenommen, dürften ca. 650 kg auf der Ladefläche sein. Er steht fast gerade damit.

Bobby268 schrieb:
Noch was zur Orignalfederung mit Loadplus: Das Avatarbildchen ist mit Loadplus und urlaubsfertiger Kabine aufgenommen, dürften ca. 650 kg auf der Ladefläche sein. Er steht fast gerade damit.

Kann ich (allerdings für BT-50) nur bestätigen. Mit Loadplus und voll Urlaubsklar sackt unser PU noch nicht ein! Ohne Loadplus allerdings auch erst bei ca. 200 kg Zuladung...

Höchst eigenartig!
Mein Ford ist über Ford Dello in Hamburg als offiziellem Ford Händler nach meinem Auftrag bestellt (wenn auch über einen Agenten), importiert, bei Ford in Köln registriert. Es ist also ein 'echtes deutsches' Modell, wenn auch mit Migrationshintergrund. Allerdings war er während des Transports mal ein paar Wochen verloren gegangen, da wusste niemand, wo er denn genau ist. Und er kam mit Laderaumwanne, die ich gar nicht haben wollte. Die wurde dann auch vor der Auslieferung demontiert. Das führte dann zu einer Lieferverzögerung von gut 4 Wochen.
Vielleicht waren gerade Federblätter knapp, als er gebaut wurde?

Ab nächster Woche werden Federn und Kabine erst mal in Rumänien getestet, danach weiß ich mehr.

Heute habe ich die Luftfeder eintragen lassen und ihn auch gleich zum 2-Sitzer umschreiben lassen, damit das Finanzamt ihn als LKW anerkennt. Nach dem beim Finanzgericht gefundenen Kompromiss (ich ziehe die Klage zurück, dafür dürfen die Scheiben hinten drin bleiben und es muss keine Abtrennung des Laderaums hinter den Vordersitzen eingebaut werden, nur die Sitze und die Gurte müssen raus, denn 2 Sitzer ist LKW, 4 Sitzer ist PKW ), sollte es dann jetzt auch mit der Gewichtsbesteuerung klappen.

Beim TÜV ist noch was schief gelaufen: Ich hatte den Termin telefonisch gebucht und wollte Spurverbreiterung und Luftfeder gleichzeitig eintragen lassen. Der TÜV Mensch am Telefon hat mir jedoch ganz nachdrücklich erklärt, dass zwei Änderungen am Fahrwerk gleichzeitig nach §19 (Teilegutachten) nicht möglich sind, sondern nur an zwei Terminen nacheinander. Ich müsste eine Vollabnahme nach §21 in Auftrag geben.
Der Prüfer heute morgen hat das für dummes Zeug erklärt. Leider hatte ich die Spurverbreiterungen schon wieder demontiert. Das Gutachten hatte ich zwar dabei, aber das reichte dem TÜVler leider nicht

Ich werde dem TÜV Nord jetzt mal eine böse Mail schicken und darum bitten, die nächste Abnahme kostenfrei zu machen. Mal schauen, wie sie darauf reagieren

Gruß, Bernhard

TÜV
....und kostenfrei.

Das passt gar nicht. Eher bekommst Du für die Bearbeitung Deiner Anfrage noch eine Rechnung.

Aber ich wünsch Dir trotzdem viel Erfolg und vieeel Spaß in Rumänien.

Ich war gerade mal guggen: 3+2 Lagen sind es bei mir! Das ist aber ja auch noch das ältere Baujahr 2008 vor dem Facelift.
Dass bei dir weniger Lagen drin sind bei gleicher Spezifikation der Gewichte kann eigentlich nicht sein. Ich würde da mal beim Händler dumme Fragen stellen

Hi,

also mein 2010er BT-50 hatte original 3+2 Blätter. Inzwischen hat mein BT ein OME-Fahrwerk Sport mittel hart drin und der Fahrkomfort und -verhalten ist absolut toll (wobei das jeder bestimmt anders empfindet).

Der Ranger hat über 1,1 Tonnen Zuladung. Da darf das Fahrwerk nicht so schnell und stark einknicken.
Leider bist Du ein ganzes Ende weg von mir, sonst hättet Du meine original 3+2-Federpakete haben können.

MfG

@Jens

Tach.
Mein Ranger ist Bj. 2009 Reimport 1/2 Kabiner (LKW Zulasung) hat pro Seite 5 Blatt (oder 3+2). Habe eine Luftfederung eingebaut, ohne Luftfederung steht der PU ziemlich Gerade mit Kabine.
Fahre eine Tischer 260S, die Luftfederung dient eigentich nur zur Unterstützung damit das Fuhrwerk in den Kurven sich nicht so stark neigt.
Ich fahre meistens mit 2,5-3 bar.

"It's not a bug, it's a feature!" wird mir der Händler sagen.
Ich werde nach dem Urlaub mal bei Ford nachfragen, wieso meine Blattfeder so dünn ausfällt.
Eure Beiträge geben mir jedenfalls zu denken!
Vielleicht haben die versehentlich eine Lieferung für den Isuzu D-Max an den Ranger geschraubt? Denn der hat ja wohl auch extrem schlappe Federn, wie man gelegentlich lesen kann.

@Jens
Ich hätte mich vermutlich auch für OME Federn entschieden, wenn ich nicht mit ständig wechselnden Lasten zwischen 0 und 700 oder 800kg klar kommen müsste. Allerdings mit Koni Dämpfern, denn mit den OME Dämpfern war ich beim Toyota sehr unzufrieden.

Gruß, Bernhard

Moin,
vielleicht haben sie "Trabbifedern" bei Deinem eingebaut?
Das sich die Federn mit Load+ S-förmig verbiegen,bei meinem nicht.
Den Komfort kann man auch mit etwas großzügerem Einstellen bekommen.
Die Load+ etwas lockerer lassen,dann ist der orginal Federkomfort da.
Soweit man es bei unbelasteter Blattfederachse sagen kann.
Ist die Luftfeder vor oder hinter der Achse verbaut?
Vor wäre meiner meinung negativ.

flamingo schrieb: Moin,
vielleicht haben sie "Trabbifedern" bei Deinem eingebaut?
Das sich die Federn mit Load+ S-förmig verbiegen,bei meinem nicht.
Den Komfort kann man auch mit etwas großzügerem Einstellen bekommen.
Die Load+ etwas lockerer lassen,dann ist der orginal Federkomfort da.
Soweit man es bei unbelasteter Blattfederachse sagen kann.
Ist die Luftfeder vor oder hinter der Achse verbaut?
Vor wäre meiner meinung negativ.

Also die Luftfeder ist hinter der Achse verbaut. Optimal wäre genau über der Achse (meine Meinung). So wars bei meinem L200. Jedoch habe ich auch schon das Vormodell meines PU (Ranger) gesehen mit einer Kabine drauf ,da war die Feder auch S-Förmig gebogen. Jedoch weiß ich nicht mehr wieviel Blatt der hatte.