Frage Kabine schwingt

Moin zusammen,
Lance Camper verhindert solche Schwingungen mithilfe von Gasdruckdämpfer. (Lance Custom Design Cab-Over Struts)
siehe Anlage.
Eine ahnliche Dämpfer würde auch helfen.
Gruß
Serkus

Schwingungen gibt es bei jeder beladenen PU Kabine. Schlimm wird es, wenn Kabine, Karosserie, Achsen, Federn, Dämpfer in Resonanz kommen und alles gemeinsam hüpft. Das war bei meiner 4Wheel Popup Kabine auf dem Ranger 2AW der Fall. Andere Reifen, Koni Heavy Duty Stoßdämpfer und Luftfedern änderten nichts daran, dass bestimmte Autobahnstrecken in Europa zur Tortur wurden. Wir haben den Ranger dann gegen einen Navara ausgetauscht und bei dem gibt es zwar auch noch Schwingungen, aber keine so extremen Resonanzen mehr.
Zur Befestigung der Kabine würde ich unbedingt vorne eine stabile Verbindung zu Fahrzeugrahmen machen. Für einige Pickups gibt es dazu vorgefertigte Adapter. Wenn nicht, muss man selbst etwas bauen oder fachlich kompetente Hilfe suchen.
Zusatzfedern, entweder Luftfedern oder andere Blattfedern können erhebliche Verbesserungen bewirken. Das läuft aber alles auf Versuch und Irrtum heraus. Luftfedern beschränken die Beweglichkeit der Hinterachse, verstärkte Blattfedern sind sehr hart ohne Beladung, ......
Hier Forenbeiträge zu Roadmaster Federn:
www.wohnkabinenforum.de/forum/sonstiges/...admaster-erfahrungen

Bei spezifischen Fragen zum Hilux würde ich immer auch im Buschtaxi Forum nachfragen.

Die Montage eines Schwingungsdämpfers zwischen Alkovenboden und Fahrerkabinendach finde ich problematisch, denn wenn ich dort das Schwingen des Fahrzeughecks inclusive.Kabine verhindere, treten erhebliche Kräfte zwischen Alkoven und Wohnkabinenfront auf, die der Kabinenhersteller nicht vorgesehen hat. Gerade Offroad muss sich die Pritsche mit ihrer Ladung unabhängig von der Fahrerkabine bewegt können. (Stichwort Island) Mache einfach mal einen Test der diagonalen Verschränkung des Hilux mit Kabine und schaue dann auf die Abstände zwischen Pritsche und Kabine und Alkoven und Fahrzeugdach.
Vor Jahren gab es hier mal Videos, die den F150 und andere PU auf welliger Fahrbahn zeigten. Ich finde die leider nicht mehr, aber das Wackeln der Pritsche war überaus eindrucksvoll.

Ergänzung:
Wenn ein Kabinenhersteller wie Lance dazu auf seine Kabine angepasste Dämpfer anbietet, weiß der auch, wo er Kräfte einleiten darf und wo nicht. Je ein Gasdruckdämpfer links und rechts hat außerdem eine andere Wirkung, als eine flächige Dämpfung durch Gummiplatten zwischen Alkoven und Fahrzeug.

Kurze Frage , ist deine Kabine am Fahrzeugrahmen oder an der Pritsche befestigt ?

Ich habe mich anfangs auch an dem Nicken des Alkovens, welches durch das Glasschiebedach deutlich zu sehen ist gestört. Da es sich hierbei allerdings um ein konstruktionsbedingtes Phänomen handelt, habe ich mich damit abgefunden und störe mich nicht weiter daran.

Ich denke jegliche Versuche zur Minimierung dieses Nickens, welche über Modifikationen am Fahrwerk hinaus gehen, bringen mehr Schaden als Nutzen.

Ein deutlich überdimensioniertes Basisfahrezug schafft hier möglicherweise Anhilfe... Ob es am Ende Sinn macht, eine 500Kg schwere 200er Kabine mit nem Dually durch die Gegend zu fahren, muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden

In diesem Sinne

Gruß
Philipp

Jupp! schrieb: Kurze Frage , ist deine Kabine am Fahrzeugrahmen oder an der Pritsche befestigt ?

Falls die Frage an mich geht:
Vorne am Navara habe ich die Rahmenbefestigungen vom Wohnkabinencenter. Hinten sind Ösen an den Ecken der Pritsche. Die Pritsche des D40 hat dort herstellerseitig Verstärkungsbleche eingeschweißt, vermutlich, um sie während der Montage daran zu transportieren.

Die Kabine ist mit Spannschlössern befestigt und vorne zusätzlich mit Spanngurten gesichert, für den Fall, dass die Kontermuttern der Spannschlösser sich auf Hoppelpisten losrappeln.

Hallo Bernhard , die Frage war für Hawe gedacht aber ich habe die Antwort schon gefunden ! Die Kabine ist an den Querträgern der Pritsche befestigt ! Am Rahmen fände ich es besser ! Wir sind ja 10 Jahre Hilux gefahren und ich finde wie der Händler auch sagte , es ist der größte " Nicker" von allen Pickups! Der Rahmen ist sehr elastisch , selbst auf der Hebebühne hat sich der Spalt zwischen Fahrerhaus und Pritsche vergrößert !
Wir haben es mit diesem Moosgummi an der Rückwand gut in den Griff bekommen !

Das Problem ist:
Jeder Pickup hat seine ganz spezifischen Resonanzfrequenzen und jede Kabine ebenso. Leider kann man das vor dem Kauf nicht ausprobieren. Der Ranger 2AW funktionierte mit manchen Kabinen sehr gut, aber nicht mit unserer 4Wheel. Als wir feststellten, dass die Kombination einfach nicht passte, konnte ich zum Glück vor dem Kauf eines anderen PU meine Kabine in Verbindung mit einem Navara ausprobieren. Das passte auf Anhieb und war kaufentscheidend, obwohl auch gute Gründe für einen D-Max oder einen Hilux sprachen. Nur zu denen gab es keine Referenzen und keine Testmöglichkeiten.

Als potentieller Wohnkabinenkäufer muss man nach meinen Erfahrungen daher unbedingt den Wohnkabinenanbieter befragen, welche Wohnkabinen/Pickup Kombinationen denn wohl zusammen harmonieren. Dazu muss man natürlich vor dem Kauf des Pickups wissen, welche Wohnkabine man kaufen will.
Das ist ein Teufelskreis.

Aber zum Glück haben Wohnkabinenanbieter in den letzten 20 Jahren einige Erfahrungen gesammelt und können beim Kauf des Pickups beraten. Der Navara plus Wohnkabine ist meist unproblematisch, ebenso der Ranger ab 2012. Zu Hilux und aktuellem L200 gibt es viel weniger Referenzen. Wie es mit dem D-Max funktioniert, weiß ich nicht. Der Amarok scheint auch eher gutmütig zu sein in Bezug auf die Last, die er zu tragen hat. Aber der ist, wie auch die MB X Klasse, ein Auslaufmodell.

bb schrieb: ...
Aber zum Glück haben Wohnkabinenanbieter in den letzten 20 Jahren einige Erfahrungen gesammelt und können beim Kauf des Pickups beraten.

bb schrieb: Der Navara plus Wohnkabine ist meist unproblematisch, ebenso der Ranger ab 2012. Zu Hilux und aktuellem L200 gibt es viel weniger Referenzen. Wie es mit dem D-Max funktioniert, weiß ich nicht. Der Amarok scheint auch eher gutmütig zu sein in Bezug auf die Last, die er zu tragen hat. Aber der ist, wie auch die MB X Klasse, ein Auslaufmodell.

Also unser Amarok mit Eco180 nickt auf Betonplattenautobahn bei 80km/h sehr deutlich.

Es geht bei den (Gasdruck-) Dämpfern am Alkoven im wesentlichen darum, die Amplitude zu dämpfen und zu verschieben, um die Resonanz möglichst zu vermeiden, oder zumindest zu verringern.

Hawe schrieb: .....
Kommentar vom Kabinenverkäufer:
"Der Toyota hat halt einen weichen Rahmen, da muss man mit leben. Der Ranger ist viel stabiler gebaut, da würde so was nicht passieren" .
........

Es ist also offensichtlich so, dass die Kabine schwingt und sich das auf das Fahrzeug überträgt. Insgesamt gibt es vier
schwingende Elemente:

1. Die Kabine steht auf 8mm Gummi, kann sich also relativ zur Ladefläche bewegen
2. Die Ladefläche steht auf Gummipuffern, kann sich also relativ zum Rahmen bewegen
3. Der Rahmen steht auf den Achsen, auf Federn und mit Stossdämpfern, kann sich also relativ zu den Reifen bewegen,
Hoppelbewegungen dort müssten eigentlich von den Stossdämpfern unterdrückt werden.
4. Die Reifen federn ebenfalls.
........
Hermann .

Ich dachte mir, betrachte nochmals die Ausgangssituation (erstes Posting).

Und offensichtlich wurde der jetzt erkannte "weiche Rahmen" des Hilux bereits durch den Verkäufer als Problemfeld genannt.

Was bleibt von den 4 Punkten als Lösungsansatz noch übrig ?
1. Gummimatte - scheint erledigt - da ohne Wirkung.
2. Gummilagerung der Ladefläche - Rahmen: Jetzt Befestigung am Rahmen direkt ?
3. Fahrwerkveränderungen: LuFe, Stoßdämpfer ?
4. Reifendruck: ?
5. Gummidämpfung zwischen Kabine Rückwand Fahrerkabine ?

Da wäre noch Punkt 6 (NEU): Einfach mal den Schwerpunkt der Kabine auf der Ladefläche verändern ?

Einfach? mal . . .

mingelopa schrieb: Einfach? mal . . .

Natürlich "einfach" mal - zu Testzwecken.

Den Schwerpunkt verändern zu Testzwecken ist immerhin eine Idee zur Ursachenforschung. Ob das zur Lösung des individuellen Problems beitragen kann, ist eine andere Frage. Aber wenn die Kabine 20cm nach hinten versetzt wird, kann der dadurch entstehende Platz ja durchaus sinnvoll genutzt werden. Campingmöbel, Grill, Werkzeug- und Ersatzteilkiste, Reservekanister, ...... Alles Kram, den man in einer kleinen Kabine nicht wirklich haben will.

Denkbar, aber in Corona Zeiten etwas schwieriger wäre übrigens auch, in der Region andere Wohnkabinenfahrer zu suchen und testweise mal deren Kabinen für eine Probefahrt aufzusatteln.
Meine These ist weiterhin, dass jede Kabine und jedes Fahrzeug ein anderes Schwingungsverhalten hat und dass manche Kombinationen einfach nicht zusammen passen.

Ergänzung:
Ein "weicher Rahmen" ist nicht ein "weniger stabilen Rahmen"! Möglicherweise verfolgt Toyota beim Hilux einfach nur ein anderes Konzept, das am Ende dazu führt, dass bei üblicher Nutzung der weichere Hilux Rahmen erheblich länger hält als der starre Rahmen anderer Hersteller. Wohnkabinentransport ist imho ausdrücklich keine normale Nutzung eines Pickup.

Oder der Händler hat einfach mal etwas über "zu weiche Hilux Rahmen" erzählt, um von seiner Fehlberatung beim Kauf der Kabine abzulenken?

Hallo Rudi,
ich habe eine Multi4 Willy 200.
Viele Grüße
Hermann

Schwerpunktverlagerung zu Testzwecken:
Von einem Versetzen der Kabine auf der Ladefläche war nie die Rede - macht auch keinen Sinn, weil nicht nachhaltig nutzbar.
Nein, einfach die Kabine vorne unten schwer beladen, so 100 kg, besser 150 kg.
Wenn man bei den Hamsterkäufen alles richtig gemacht hat, dann hat man jetzt nicht 100 kg Klopapier sondern 100 kg Kartoffeln. Oder ähnlich wirklich Wichtiges.

Fahren und auf die Waage.
Durch die neuen Achslasten kann man die Schwerpunktveränderung parallel zur Straße leicht errechnen.
Und in Bezug zur Veränderung des dynamischen Fahrverhaltens setzten.

Somit sind erstmal weder Investitionen noch (sinnfreier) Umbau nötig.

Hallo,
bei der Willy 200 bestehen die Seitenteile, soweit ich weiß, aus einem Stück, der Alkoven ist nicht angesetzt (Hersteller fragen). Somit ist die Lösung mit einer Moosgummidämpfung zwischen Alkovenunterseite und Fahrzeugdach möglich und sinnvoll. Wenn auf dem Gepäckträger ein Brett liegt, gibt es auch keine Probleme mit der Dachwölbung. Unbedingt beachtet werden muss die Dicke des Gummis, die Kabine muss noch schwingen können. Das Video von Serkus zeigt das sehr schön. Lediglich das Nachschwingen und Aufschaukeln soll verhindert werden. Genauso wie in dem Video gezeigt sieht es bei meiner Lösung mit einem EPDM-Ring aus.
Diese Möglichkeit generell für alle Kabinen zu verdammen ist nicht sinnvoll.

Gruß Peter

PeterM schrieb: Diese Möglichkeit generell für alle Kabinen zu verdammen ist nicht sinnvoll.

Muß Mann ja nicht verdammen. Aber dieses Experiment würde ich persönlich nicht machen wollen, obwohl die Kabine keinen angeklebten Alkoven hat.

Mir würde auch nicht gefallen, dass der Mossgummi ständig auf der Unterseite des Alkovens scheuert und vielleicht auch noch Geräusche verursacht.