Wichtig Jens hat es getan...

Ein Abwassertank, oder nur ein 20L Kanister dafür, sollte schon an Bord sein. Und ist es nur, weil man sich auf dem Parkplatz mal die Hände wäscht und Passanten dann gleich wieder denken - Guck da die Wohnmobil Umweltsau, auch wenn das fast nur klares Wasser ist.

Pick-up Camper unterwegs schrieb: Jens, ich hatte zwar nach der ZwangBElüftung gefragt, aber ist schon ok.

Darf ich eine These aufstellen? In der Kabine gibt es bei Temperaturen knapp über 0 Grad nasse Polster.
Du magst mit deinem Team eine tolle Kabine gebaut haben, aber (auch wenn der Preis ein wichtiges Argument sein mag) ist da nicht alles bis zu Ende gedacht.
Durch den kompletten Innenraum aus GFK gibt es nichts was Feuchtigkeit aufnehmen und später wieder abgeben kann, was bei Naturmaterialen häufig der Fall ist.
Typisch deutsches Herbstwetter. Knapp über 0°C und Nebel. Da bekommst du durch die Zwangsentlüftung kaum noch Feuchtigkeit raus. Jeder Mensch gibt nachts etwa 0,5 L Feuchtigkeit ab, vorwiegend über die Ausatemluft. Die Feuchtigkeit schlägt sich irgendwo (an kalten Flächen) nieder. Die Polster sind wie eine Isolationsschicht zu sehen, die die Außenwand vor dem Aufwärmen schützt. Und genau an dieser kalten Auflagefläche kondensiert die Feuchtigkeit und zieht dann in die Polster.

Vergangenen Winter war es bei uns zwar "etwas" kälter, aber ich möchte das Beispiel trotzdem nennen. Außentemperatur -25°C. Innentemperatur gemütlich knapp über 20°C. Die glatten Flächen der Außenwände hatten zwischen 12 und 14°C. Was glaubst du wie die Temperatur der Wand war wo die schmalen Seitenkanten der Sitzpolster anliegen? -2°C.
Ja, das mag ein Extremfall sein. 98% aller Kabinen werden da nicht genutzt. Aber ähnliches haben wir auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gemessen, zumindest so dass sich Feuchtigkeit niederschlagen kann.

Jens, ich will die Kabine nicht schlecht reden. Die mag technisch perfekt gefertigt sein. Aber auch 30.000€ sind viel Geld. Es muss keine Warmwasserheizung sein. Aber alles wo von innen "Dämmmaterial", also Polster oder Matratze, an die Außenwand kommt, sollte/ muss hinterlüftet sein.



 

Da ich ja fast täglich mit Feuchtigkeit, Schimmel etc. in neuen und alten Gebäuden zu tun habe, hilft Euch bei der Diskussion vielleicht Folgendes: 
Vorausgesetzt des intakten konstruktiven Feuchtigkeitsschutz (dichte Wände, Fenster, Dächer, Dachrinnen etc.) treten Schimmel und Feuchtigkeit im Altbau vorwiegend durch geändertes Nutzungsverhalten auf. Früher stellte man in der Küche am Wochenende mal die Badewanne auf, heute hat jedes Haus mind. ein Badezimmer, was täglich intensiv genutzt wird. Früher war das regelmäßige Lüften der Räume usus, heute machen das die Leute aufgrund Einsparung von Energie selten bis gar nicht. Ganz im Gegenteil werden alte Bauteile (z.B. Fenster und Türen) noch zusätzlich abgedichtet. Neubauten werden sogar zwangsbe- und entlüftet und entfeuchtet. Seit der neuen Wärmeschutzverordnung haben wir z.T. Luftwechselraten bis unter 0,1/Stunde. Da sind die Lebensverhältnisse für Mikroorganismen optimal.
Was wir an Energiekosten durch die Wärmeschutzverordnung sparen, investieren wir um ein vielfaches in kommende Sanierungen. Wir retten aber die Mikroorganismen und schaffen für sie neue Lebensräume. Man muss halt positiv denken . 

Mit Isolierungen verlagert man den Taupunkt. Bei 30 mm (meinetwegen auch bis zu 50 mm) Wandstärke, darf man sich aber keine große Hoffnung machen, dass dies  hinsichtlich Wärmedämmung und Taupunktverlagerung wirklich was bringt. Man heizt eine Wohnkabine, sagen wir mal so ca. 12 m3, mit 3-5 kw. Auf ein großes Einfamilienhaus umgerechnet wäre dafür z.B. eine Heizungsanlage von über 100 kw nötig. Im Umkehrschluss würden bei einer vergleichbaren Isolierung für eine Kabine ein Heizung mit weit unter 1 kw ausreichen. Da wird es in der Kabine aber sehr eng .

 Dass an der Wand anliegende Polster zur Schimmelbildung führen ist vom Grundsatz her nicht richtig. Schimmel entsteht nur dort, wo die Lebensbedingungen für Mikroorganismen gut sind (Temperatur, Wasser und wenig bis kein Luftaustausch). Es mag sein, dass es ungünstige Konstruktionen gibt, bei denen die Polster schimmeln. Abhilfe bringt hier aber nur eine gute Hinterlüftung (möglichst aktiv). Einfach nur Abstandshalter einbauen, kann das Problem auch verschlimmern.   
Das Feuchtigkeits- und Schimmelproblem haben Wohnmobile, Wohnwagen, Kabinen etc. gleichermaßen. Da kann man messen und optimieren wie man will, man ist schlicht und ergreifend an mögliche Bauarten gebunden.

Nach meiner Erfahrung war Schimmel in Gebäuden fast immer ein Problem aufgrund der Nutzung. Den Konstruktionen sind nun mal Grenzen gesetzt. Wann würde sich wünschen, dass den Nutzern Handlungsanweisungen zur Vermeidung von Schimmel gegeben werden.  

Die Formel für schimmelfreies Dasein ist nun mal Lüften mal Lüften, hoch Lüften, mal Lüften zum Quadrat.Aktiver Schimmelbefall lässt sich im Übrigen mit reinem Alkohol bekämpfen. Alkoholkonsum in der Kabine reicht dafür aber leider nicht.  

Wünsche schimmelfreie Fahrt!   

PS: Und ja, Stefans Ansatz  "Heizung mit Außenluftansaugung" ist einer der besten Wege gegen Feuchtigkeit und pro Luftaustausch.

Zum Thema GFK innen und Feuchtigkeit: unsere Kabine hat innen überall, auch im Alkoven, GFK ohne Beschichtung. Dadurch spiegeln Wände und Decke ganz leicht, was den Raum optisch größer macht. Feuchtigkeit hat sich an den Wänden noch nie niedergeschlagen. Wir lüften allerdings auch immer. Lediglich an der Vorderseite des Alkovens findet sich bei Frost etwas Feuchtigkeit, die morgens schnell abtrocknet.
Peter

partisan schrieb: ...
Man heizt eine Wohnkabine, sagen wir mal so ca. 12 m3, mit 3-5 kw. Auf ein großes Einfamilienhaus umgerechnet wäre dafür z.B. eine Heizungsanlage von über 100 kw nötig. Im Umkehrschluss würden bei einer vergleichbaren Isolierung für eine Kabine ein Heizung mit weit unter 1 kw ausreichen. Da wird es in der Kabine aber sehr eng .

 Dass an der Wand anliegende Polster zur Schimmelbildung führen ist vom Grundsatz her nicht richtig. 

Also bis ca. -15°C reicht bei unserer Kabine Heizstufe 1, also 1,2kW Heizleistung. Bei wärmeren Temperaturen als -10°C schaltet die Heizung auf Stufe 1 auch länger mal ab. Irgendwo bei 0-5°C dürfte es 50:50 sein was die Laufzeit der Heizung betrifft.
Also im Durchschnitt kommt man bei unserer Kabine schon auf eine notwendige Heizleistung von deutlich unter 1kW.

Habe ich irgendwo von Schimmelbildung gesprochen? Ich habe nur geschrieben, dass die Polster feucht werden (können), von Schimmel stand da nix.

Und ja, Heizen und Lüften, Lüften und Heizen hilft gegen Feuchtigkeit. Am besten eine Heizung mit Außenluftansaugung. Dann kann man nämlich alle Fenster zulassen und die feucht-warme Luft wird durch die ZwangsENTlüftungen nach draußen befördert.

@Jens: ich freue mich auf deinen Erfahrungsbericht

Wäre interessant zu Wissen, in wie weit sich der Wirkungsgrad der Heizung und der damit einhergehende Gasverbrauch bei Firschluftansaugung verändert.

Ich  meine  wo ein Wassertank existiert, hat  auch  ein  Abwassertank zu sein...

Muss man nicht, kann man aber ruhig haben. Und wenn es nur 10 Liter sind...


Gruß Stefan

Hmpf, ich seh´s ähnlich.  Wer seine Außendusche nutzt und da gelegentlich auch mal Seife mißbraucht, hat an der Stelle auch kein Auffangbecken unter´m Rasen. Unser WoWa hatte damals soetwas "Exotisches" noch nicht ´drunter. Da war der Eimer noch das Maß aller Dinge.

Wir haben nicht mehr zeitgemäß hohe Spritverbräuche, fahren mit fraglich kunststoffbelasteten Fahrzeugen und Kabinen rum. Die Ökobilanz beim Beheizen der Kabine könnte auch besser sein. Abseits der Wege zerstören wir die Umwelt und stören die Tiere usw. usw. Da kommt es wohl auf den fehlenden Abwassertank auch nicht mehr an? 
Wenn wir so weiter machen, können wir in ein paar Jahren nur noch mit dem E-Wohnmobil in Camping-Ghettos stehen und unseren Enkeln von der Großen Freiheit vorschwärmen.
 

Ich finde, heutzutage solte eine Kabine autark sein.
Was bedeutet autark?
Einige Tage ohne Strom, Fäkalien, Gas, Wasser und Abwasser auszukommen.
Die meisten gekauften Kabinen haben daher auch das "Rundumzeichen" drauf.
Übrigens um nochmal die "Eimermethode" anzusprechen,
In Schweden ist jegliche Art von Abwasser in ein
geschlossenen System zu leiten.
Eimer sind hier nicht zulässig.

Moinsen, Jens hat es getan... 

Habe gestern Abend nach Beendigung meiner Arbeit und nach erfolgreiche Sport um 23:00 Uhr die Heizung angeworfen. 16° habe ich eingestellt, das reicht mir nachts dicke. Fenster hatte ich alle zu, das im Alkoven war kurz auf Lüftungsstellung aber bei -1° kam mir da zu viel kalte Luft "reingefallen", die sich dann auf der Matratze verteilt hat.
Heute früh bin ich dann um 6:30 aufgestanden. Es war kein Beschlag an den Fenstern zu sehen. Selbst das große Dachfenster war von außen noch leicht überfroren.
Nun bin ich aber ganz allein gewesen, habe mir ein Abendessen zubreitet und meinen Kaffee auch nicht heute früh in der Kabine gemacht. Trotzdem, alle Berührungstests im Alkoven wurden mit trockenen Händen beantwortet, selbst vorn in der Ecke, wo ich "des Nächtens" meinen Kopf hatte.

Wir haben das Prinzip der Zwangsbe- und -entlüftung gegenüber den Wagner Kabinen deutlich verbessert. Hier konnten unsere Erfahrungen mit den Nordstar einfließen. Nun wäre es mal interessant von jemandem einen Erfahrungsbericht zu bekommen, der mit einer orginalen Wagner Kabine seit ein paar Jahren reist. Dieser sollte sich aber ausschließlich auf das Thema Feuchtigkeit beziehen, alle anderen Dinge hinsichtlich "Wagner-Qualität" sidn zu vernachlässigen. Diese Punkte haben wir zu großen Teilen ausgemerzt und gehen da auch weiter voran.

Feuchtigkeitsregulierung durch Holzwerkstoffe bei Wohnkabinen
Grundsätzlich sein noch zurm Thema Regulierung von Feuchtigkeit eines gesagt: Holz ist ein Werkstoff, der Feuchtigkeit abgeben und wieder aufnehmen kann. Das geht sogar umgekehrt.   
ABER: Nahezu alle Hersteller von Reisemobilen verwenden leichtes Sperrholz und beschichten das mit PVC oder HPL. Beides ist aber 100% wasserundurchlässig. Da haben wir dann keinen Unterschied zum GFK, das auch kein Wasser aufnimmt. So auch bei den Nordstar Wohnkabinen.  

Lieben Gruß,

Jens

(Der sich unheimlich über Klick & Meet und seinen wieder sehr vollen terminkalender freut  )

travelix schrieb: Ich  meine  wo ein Wassertank existiert, hat  auch  ein  Abwassertank zu sein...

Mache ich einen in der Serienausstattung dran, dann findet die hängerziehende Fraktion das unpraktisch, weil der im Hängerbetrieb beeinträchtigt.

Lasse ich den in der Serienausstattung weg, dann finden das wiederum andere nicht hängerziehende Menschen blöd.

Mache ich 10 Liter ist er für viele zu klein, nehme ich 50 Liter ist er für viele zu groß.

Deswegen "machen wir es jedem wie er es braucht und bezahlen möchte". 

Wir haben:

- große Tanks
- kleine Tanks
- graue Tanks
- blaue Tanks
- Tanks mit großem Ablauf
- Tanks mit kleinem Ablauf
- Tanks mit Schwallblechen
- Tanks ohne Schwallbleche
- lange Tanks
- runde Tanks
- kurze Tanks
- hohe Tanks
- flache Tanks
- eckige Tanks
- belüftete Tanks
- beheizte Tanks
- saubere Tanks
- schmutzige Tanks
- tragabre Tanks
- festmontierte Tanks

If you need an "Abwassertank", we got it.... 

Lieben Gruß,

Jens

 

Hendrik...nicht verallgemeinern. Ich dusche auch draussen und stehe in einer Wanne, dessen Inhalt nachher ins Grauwasser wandert. Nur mal angemerkt.

m.lerntippsammlung.de/Auswirkungen-von-R...ng-von-Pflanzen.html

Maddoc schrieb: m.lerntippsammlung.de/Auswirkungen-von-R...ng-von-Pflanzen.html
 

Dann kann ich mich ja bedenkenlos weiterhin mit Seife in der Natur waschen. Auf den Gebrauch von Danklorix und Essig verzichte ich bei der Körperreinigung gerne

suzali schrieb:

Maddoc schrieb: m.lerntippsammlung.de/Auswirkungen-von-R...ng-von-Pflanzen.html

 

Dann kann ich mich ja bedenkenlos weiterhin mit Seife in der Natur waschen. Auf den Gebrauch von Danklorix und Essig verzichte ich bei der Körperreinigung gerne

Und was ist mit den armen Mikroorganismen? Ist das schon Tierquälerei 

 

Wir haben:

- große Tanks
- kleine Tanks
- graue Tanks
- blaue Tanks
- Tanks mit großem Ablauf
- Tanks mit kleinem Ablauf
- Tanks mit Schwallblechen
- Tanks ohne Schwallbleche
- lange Tanks
- runde Tanks
- kurze Tanks
- hohe Tanks
- flache Tanks
- eckige Tanks
- belüftete Tanks
- beheizte Tanks
- saubere Tanks
- schmutzige Tanks
- tragabre Tanks
- festmontierte Tanks
Jens
 

Ja wie?
Und keine "vorgefüllte Tanks ??" Und keine gekühlten Tanks?? Und keine Wechseltanks?? 
Na das wäre ja aber schon noch Ausbaufähig! 


 

Abwassertank - praktisch:
die faltbare Abwasserlunge, wie sie in der Compact verwendet wird - nimmt leer und gefaltet kaum Platz weg.
Nur im Winter sollte man schnell sein, bevor sich ein Abwassereisblock bildet 
Grüße Gerhard

@Gerhard: Hört sich toll an.
Hast du zu dem Falttank einen Link?
Danke

Das würde mich doch glatt auch Interessieren.