beliebt Korsika - Sardinien und zurück
- Hendrik
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Die Morgenstimmung wollte ich mir unten am Wasser nochmal richtig zu Gemüte führen. Es führt ein Weg zu dem felsigen Strand, unterhalb der "Pedra Longa", wo die Wildheit der Steiküste zu sehen ist. Allein, in so schöner Umgebung seinen Gedanken nachzuhängen, war wie Magie.
Der Lockenkopf war mein ständiger Begleiter.
Die Weiterfahrt in Richtung Norden verlief weiter über die SS 125. Nachdem zunächst erstmal der Anstieg nach oben gelungen war, offenbarte sich am Ende der Straße dieses Panorama.
Die Strecke, entlang des Supramonte war dann immer wieder Grund genug, anzuhalten und die Aussicht zu genießen.
Was den Idianerhäuptliing hierher verschlagen hatte, ...
Die traumhafte Kulisse endete vor Dorgali. Dem Tip folgend, eine nette Übernachtungsstelle zu finden, bogen wir vor Dorgali nach Cala Gannone in Richtung Meer ab. "Caletta Fuli" war das Ziel. Nichts ahnend, was dann kam, befuhr ich die Straße bis zu einem Punkt, wo man einsehen mußte, "einsamer" wird´s nicht mehr. Der Straßenrand dicht zugeparkt mit allem, was rollte, inclusive Bussen. Bevor ich feststellte, daß das ein Sch... - Tip war und ich den Plan fassen konnte, an der nächst besten Wendemöglichkeit umzudrehen, war die Straße schon zu Ende. Ein Motorradfahrer, dem Dialekt nach irgendwas aus dem Ruhrpott, grinste mich an und meinte, daß es wohl für´s Zurückfahren eng werden könnte. Tja, ich hatte mich, zur "Begeisterung" einer Jugengruppe eines der geparkten Busse regelrecht festgefahren. Es war eng und Dank der Rückfahrkamera und des hervorragend funktionierenden Rückwärtsganges sind wir den Weg gefühlte zwei Kilometer rückwärts zurück gefahren. Es waren wohl ca. 400 m, bis sich eine Wendemöglichkeit fand. Da wußte ich, ich kann auch rückwärts fahren. Im Nachhinein per Google nochmal kontrolliert - es war saueng.
Mein Ratgeber hat bereits sein Fett weg bekommen.
Die Aktion hatte aber gezeigt, es wurde Zeit, ´nen Stellplatz zu finden. Letztendlich war´s ein Parkplatz am "Spiaggia di Berchida".
Weiter, über die SS 125, durch einen Marmorsteinbruch vor Orosei hindurch, haben wir fluchtartig das Weite gesucht und uns am Strand von Berchida platziert.
Gebührenpflichtig und häßlich, schräg und massiv vermückt, wie der Platz war, würde ich ihn nicht weiterempfehlen. Der "Geldeintreiber" sollte am nächsten Tag 10 Uhr kommen, hieß es. Wir haben nicht so lange warten können.
Amarok und Tischer 220
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- Anorak
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Hendrik schrieb: Der Lockenkopf war mein ständiger Begleiter.
Mal davon abgesehen, dass der Lockenkopf bei Dir ja ohnehin ständiger Begleiter ist hieß dieser Begleiter bei der Haarpracht bestimmt Enrico
Danke für Deinen tollen Bericht bis hierhin.
Warum hab ich Korsika nie so erlebt Schön, das Du das alles so in Dich aufsaugen kannst. Und noch besser, das Du es auch weitergeben kannst
Faulheit ist die Kunst sich auszuruhen bevor man müde wird
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- Loefflea
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Anorak schrieb: Warum hab ich Korsika nie so erlebt
Vielleicht weil du auf einer anderen Insel warst?
Gruß
Loefflea alias der "Schofför"
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- Hendrik
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Warum hab ich Korsika nie so erlebt
Uwe, Sardinien ist tatsächlich sehr viel weitläufiger und auf verschiedenen Gebieten sehr speziell. Auf Korsika ist alles gedrängter, komprimierter, nach jeder Kurfe neue Ansichten. Das war auf Sardinien weniger. Wir hatten den Vergleich auf der Rückfahrt. Habe da noch ein paar Bilder am Ende.
Amarok und Tischer 220
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- Hendrik
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Der Blick auf Nuoro am Horizont ließ vermuten, daß die Stadt was Besonderes sein könnte.
Graffiti in Oliena - dort gings in den Straßen mitunter eng zu.
... und dann kam ein böses Erwachen. Am Ortseingang verengten Metallgitter die Straße. Mit Flatterbändern wurden wir in eine Autoschlange gezwungen, um hinter Bussen auf einen Parkplatz abgefertigt zu werden. Das Entsetzen war groß. Unsere Zufahrt zum "Schlafplatz" war versperrt und Unmengen von Mensche ergossen sich aus den Bussen.
Ich konnte noch nicht einmal mehr kehrt machen, um dem Dilemma zu entkommen. Geduldig mußten wir warten, bis sich eine Gelegenheit bot, in Richtung Nuoro auszuscheren. Ich brauche unsere Enttäuschung nicht beschreiben. Einem zweiten Wohnkabinenfahrer ging es wie uns. Wir namen die Straße nach Nuoro und fanden den viel beschriebenen "Ruhenden" neben einer Straßenkehre.
Mit einem Blick zurück auf Oliena unterm "Supramonte"
fuhren wir in Nuoro ein.
Der Kontrast zwischen den letzten beiden Bildern könnte nicht größer sein. Die Architektur der Stadt hatte wenig zu bieten, war kein Genuß, wie das "Stadtbild" stellvertretend zeigt und raus aus der Stadt ging´s nur mit Navi. Wir sind nunmal keine Stadtmenschen.
Letztendlich hatten wir in Santa Lucia unsere Übernachtungsmöglichkeit gefunden. Ein kleiner Parkplatz, inmitten der Häuser, war nicht der Knaller, aber der Ort war wieder bunt, hatte ´ne Osteria und die Möglichkeit, mit ´nem Campari / Aperol in einer Bar am Meer "Isola Tavolara" auszumachen. Das Essen am Abend war dann mal wieder was ganz Besonderes. Sardische Küche vom Feinsten. Das versöhnte uns ein wenig mit dem vergangenen Tag.
Ob das Lied dieses "Santa Lucia" besingt ?
Amarok und Tischer 220
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- mike1000
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mike
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- mingelopa
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- Loefflea
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- Hendrik
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- mingelopa
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mike1000 schrieb: Danke, für deinen wundervoll gestalteten Beitrag!
Im Gegenteil, nicht aufhören. Noch mehr!
Ich wollte nur mal die Funktion des Buttons nahe bringen.
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Hendrik mach weiter , ich will auch danken wenn du fertig bist ! Mit Gott sei Dank der Hendrik ist wieder da!Hendrik schrieb: Muß ich jetzt aufhöhren, wir sind ja noch nicht mal von Sardinien wieder runter?
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- Steffen HZJ /GRJ79
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Als her mit weiteren Bildern .Macht einfach lust auf mehr !
Schöne Tour habt Ihr da gemacht .
Gruß Steffen
Steffen HZJ79/ GRJ79
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- lio
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Also mache weiter und ich werde auch weiter mich bedanken und wenn jemand aus der Anzahl der Danke eine Statistik macht, dann soll er es. Der Bericht ist klasse und ich kann es kaum erwarten bis es weiter geht.
Liebe Grüße
Lioba
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- mike1000
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mike
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- Hendrik
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Die markante Insel Tavolara rückte nach jeder Annäherung an die Küste immer mehr in den Vordergrund. Schon von der Bar in Santa Lucia zu sehen, wuchtete sich der Koloß immer mehr in´s Bild. In Wikipedia ist von der Insel Interessantes zu lesen.
de.wikipedia.org/wiki/Tavolara
Die karstige Landschaft vor Olbia war gesäumt von vom Wind geformten Steinskulpturen, in die man schön seine Phantasie hineinlegen kann. Wie auf Korsika, waren sie auch auf Sardinien anzutreffen.
Olbia hatten wir ausgespart. Auf dem Parkplatz, am Hafen vor der Stadt war die Möglichkeit, das Fahrzeug abzustellen. In "MeinWomo" wird dieser Platz als Übernachtungsmöglichkeit genannt. Wir haben´s mal zur Kenntnis genommen und sind weiter gefahren. Von der SP 82 in Richtung "Golfo Aranci" bekamen wir noch einmal das volle Panorama geboten.
Wir befanden uns am Anfang der "Costa Smeralda". Die zerklüftete Küste läßt vermuten, daß es schöne Stellen gibt, die man in Reisebroschüren bewundern und dann sich dahin sehnen kann. Wir konnten von einer Anhöhe nahe "Porto Aranci" diese Aufnahme in Richtung Norden machen
und die Landschaft auf uns wirken lassen. Während der Fahrt entlang der Küste bekam man dann nicht mehr allzuviel davon mit, außer, daß immer wieder hingewiesen wurde, daß hier die "Costa Smeralda" ist. Die Küstenstraße macht keinen großen Unterschied zu anderen Küstenstraßen. Wir haben´s sacken lassen, und nochmal Porto Cervo angesehen, ´ne Runde im Hafen gedreht, um dann wieder den "anderen" schönen Dingen unsere Aufmerksamkeit zu widmen.
Das Klischee "Costa Smeralda" mit seinen Reichen und Schönen haben wir damit relativiert und eingesehn, daß unser Los, anders zu sein , auch ganz nett ist.
Wir müssen unsere Unterkünfte selber wählen, hier ist es eine Kabine auf einem mickrigen Pickup, mit Erdnußröstermotörchen , die wir wiederum selber in eine angenehme Umgebung manövrieren müssen und keiner bedient uns dabei. Die Erfrischungen müssen wir selber hinten aus der Kapsel holen und den Schlafplatz ohne Hilfe selbst bestimmen. Was gibt es Schöneres ?!
In unserem Fall hatte ich am "Spiaggia la Licciola" aus "MeinWomo" eine Möglichkeit gefunden, die sich vor Ort als unbrauchbar erwies, weil für Camper gesperrt. Also mußte mal wieder Plan -B- her, das Internet. Das zeigte mir als Ausweichmöglichkeit einen großen Naturparkplatz in Villaggio La Marmoratina am gleichnamigen Strand "Spiaggio di Mamorata", sieben Kilometer weiter. Ok., "der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach" dachte ich und parkte den Pickup auf dem Platz, um dann festzustellen, daß andere Wohnmobile auf dem Strand dahinter standen. Es war der ultimativ schönste Augenblick, unser Equipment dazuzustellen, es war Nachsaison und kein Mensch interessierte sich dafür.
Wieder baden im Meer, wieder die Füße im Sand, wieder das selbst zubereitete "Abendmahl" verdauend, mit einem kühlen Glas Wein in der Hand; der Augenblick erschwerte uns den anstehenden Abschied von Sardienien sehr.
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- mingelopa
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- Hendrik
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Es waren seit unserem ersten Mal an diesem Strand zwei Wochen vergangen. Abgesehen davon, daß die richtig guten Plätze vollgestellt waren und wir uns irgendwo in die "Wallachei" hätten stellen müssen, waren "unsere" Strandbars verschwunden. Von der zweiten waren nur noch die Müllbehälter und diverses Möbel zu sehen. Da reifte in uns der Plan -B-, wir setzen heute schon nach Korsika über.
OK, da lief an dem Tag noch eine Fähre von "Moby" 17 Uhr aus.
Im Hafen, der Mann hinter´m Schalter sagte nur "no completo", als er hörte, daß wir ein sechs Meter langes Wohnmobil dabei hatten. Sicherlich war er auf solch blöde Gesichter, wie wir sie gerade zeigten, vorbereitet und vermittelte uns, daß noch eine Gelegenheit besteht, wenn wir 16.45 Uhr nochmal nachfragten. Es bestünde noch die Möglichkeit, daß jemand die gebuchte Überfahrt nicht anträte. Gaanz gaanz toll - ab da hatten wir noch drei Stunden.
Die nutzten wir für eine kleine Stadtbesichtigung. In einer Bar am Markt von Santa Teresa gab´s zur Frustbekämpfung erst einmal "was zu trinken", um dann mal eine Runde durch die Stadt zu gehen. Wieder überkam uns dabei das Gefühl, daß es auf Sardinien ganz anders zugeht, als auf dem italienischen Kontinent. Die Sarden sind relaxter und pflegen ihre Umwelt und Städte. Man hat ein leichtes Spiel, mit einem Sarden in´s Gespräch zu kommen und dazu noch in Deutsch - so auch hier wieder, bein Eis kaufen.
Von der Hafeneinfahrt, vom Torre di Longonsardo war Bonifacio auszumachen. Weiß der Kuckuck, ob wir´s noch an diesem Tag da rüber schaffen würden. Das war eine spannende Frage - und wenn nicht, wir hatte genügend wunderbare Stellen für eine Übernachtung in Reserve.
Pünktlich halb fünf fanden wir uns am Hafen wieder ein. Der Parkplatz zum Einchecken war voll und der Platz vor´m Fahrkartenschalter ebenso. Na toll, wir hatten Konkurrenz auf einen der begehrten Plätze in der Fähre. Der Schalterbeamte ermöglichte allen vor uns wartenden "Mitbewerbern" die Einfahrt in die Fähre. Uns guckter er nur abwesent durch sein Schalterloch an, ein Walkie Talkie am Ohr und immer nur " no, no ... six Meters ......no six Meters .... siehiex Meeters....!!" in das Ding zu schreien und dann plötzlich aufzublicken und uns zu signaliesieren, da ist noch was für uns frei. In diesem Moment war der Mann für mich schlagartig sympatisch.
Die Einfahrt in´s Schiff wurde dann noch durch einen toternsten Beamten, in himmelblauer adretter Uniform mit "Knarre" im Halfter verweigert. Obgleich die Fähre wartete, 17 Uhr war längst vorbei, mußten wir alle Dokumente, soeben erstandene Fahrkarten vorzeigen, den Motor ausmachen und ihm den Innenraum der Kabine vorführen. Das hatten wir noch nicht erlebt. Auf mein "lässiges" ciao, arrivederci kam eine dermaßen sparsame Reaktion, daß ich dachte, jetzt aber schnell auf die Fähre, sonst überlegt er sich´s noch anders. Die hatte geduldig auf uns gewartet, um uns dann vom "Ladefachmann" in eine Lücke rückwärts zu bugsieren, wo ich nach dem Aussteigen dachte, die Klappe kriegen die ohne Chrash nie zu. Es hat alles gepaßt. Mir einem Erfolserlebnis mehr im Kopf spannten wir auf den Kalkfelsen von Bonifacio.
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- Hendrik
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Am Morgen, nochmal ein Bad im Mittelmeer genommen, peilten wir Bastia an. Auf die D82 in Richtung Saint Florant abgebogen, sahen wir das ganze Ausmaß des Waldbrandes vom August diesen Jahres. Die Farben der absterbenden Bäume in rot und der Bäume in grün bildeten einen gespenstigen Kontrast zum verbrannten schwarz der ehemaligen Vegetation. Das sah beim letzten Besuch im Mai vergangenen Jahres noch ganz anders aus.
Der Blick in Richtung Bastia - Biguglia:
In Oletta folgten wir der D38, die mit eine der geilsten Panoramastraßen auf Korsika ist, mit Blick in Richtung Norden, auf Saint Florant und der Küste des "Desert des Agriates".
Unsere Fahrt zog sich wieder über Stunden hin, weil es stetig was zu sehen gab und ich anhalten mußte. Außerden war immer noch der Weg das Ziel. Ein potentieller Reisepartner wäre mit uns verzweifelt. Das Thermometer zeigte angenehme 25°C, genau richtig, um nochmal eine Badeunterbrechung am Plage Farinole einzulegen. Solch eine ungeplante "Gammeltour" in der gigantischen Kulisse hatte ungemein viel Erhohlungswert.
Der Platz in "Marine d´Albo" bot wieder eine kuschelige Unterbringung hinterm schwarz-grünen Kieselstrand. Wir hatten bis zu dem Zeitpunkt an unserem Dasein nichts auszusetzten.
Natürlich war das alles viel zu harmonisch. Irgend einen Haken mußte die Sache haben. Klar war ja wohl auch, daß auch in "Marine d´Albo" die Nachsaison begonnen hatte und unsere Pizzeria mit Wohlfühlcharakter die Stühle in die Ecke hochgestellt und die Rolläden geschlossen hatte.
Ich weiß nicht ob´s Frust war, aber irgendwie hätte ich zum ........
Nach jedem Mal "Vorfreude-auf-ein-leckeres-Abendessen-abwürgen" wuchsen wir mit unserer Kabinenküche über uns hinaus und es gab leckere ......................Nudeln. Allerdings immer in abgewandelter Form. Wir hatten immer alles parat. Langweilig war das Essen bei uns nie. Fies für die Nachbarn wurde es, wenn ich mit Speck und Zwiebeln Bratkartoffeln usw. zubereitete und der Geruch deutlich durchs Gebüsch zog.
... und morgens gab´s bei uns immer frische Brötchen aus dem Frostfach, das war doch auch wieder ein Grund zur Freude.
Am nächsten Tag, so war mein Plan, wollten wir wenigstens, wie im vorigen Jahr, im Strandrestaurant von Pietracorbara nachholen, was dieses Jahr unmöglich war. Die Fahrt zum Cap Corse, dieses Mal im Uhrzeigersinn, unterbrachen wir mal wieder in dem kleinen Fischerdorf "Port de Centuri".
Der Blick oberhalb Centuris zurück in Richtung Süden und ...
... zur Ìle de la Giraglia, vor Tollare am nördlichen Ende von Korsika.
In Pietracorbara, an "unserem" Strandrestaurant folgte die nächste Pleite. Der Besitzer hatte den Platz neben der Gaststätte mit dicken Querbalken" wohnmobilsicher gemacht und damit auf unseren Umsatz verzichtet. Sehr, sehr schade, hatten wir doch dort jedes Mal angenehm übernachtet und zuvor im Restaurant hervorragend gegessen. Vielleicht war ihm aufgefallen, daß am Strand ein paar Muscheln fehlten.
Kurz: Wir haben zum ersten Mal auf einen Campingplatz (in Pietracorbara, der zu empfehlen ist) übernachtet und vorher wieder unsere Küche bemüht.
Die Abfahrt mit der Fähre am nächsten Tag sahen wir wieder mit einem lachenden - und einem weinenden Auge. Allerdings verabschiedete uns Bastia mit einer dicken Wolkenklocke, die die Berge vehüllte und die Wehmut etwas milderte.
Eigentlich hatten wir vor, nach verlassen der Fähre wieder auf dem "Strandparkplatz" in Livorno zu übernachten. Die Mückenplage vom ersten Mal und der sowieso "versaute" Tag, brachten die Überlegung, irgendwo vor Bolognia einen Platz für die Nacht zu suchen - vieleicht sogar mit ´ner Futterstelle. Dank "MeinWomo" fanden wir genau soetwas in Sasso Marconi. Für 10 € die Nacht, mit Rabatt bei Verzehr in der Gaststätte, holten wir alles nach, was ging. Auch deshalb können wir diese Übernachtungsmöglichkeit empfehlen.
In Sasso Marconi hatte uns der Herbst eingeholt. Vielleicht ist deutlich geworden, daß auf den Fotos immer blauer Himmel zu sehen ist. Das war dort vorbei. Triste feuchte kühle Temperaturen hatten für Herbstlaub gesorgt.
Fazit: Im Herbst, auf einer Mittelmeerinsel, läßt sich ganz hervorragend der Sommer verlängern.
Amarok und Tischer 220
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