Frage Abdichten vom Dachfenster

"Aus welchem „Plastik“ bestehen denn der Fensterrahmen und das Dach? "

Das Dach -  lackiertes Alublech,
Der Fensterrahmen- keine Ahnung!     Muss das irgendwo dranstehen?

Moin Harald,
auf manchen Kunststoffen ist eine Art Stempel (sieht man manchmal nur im Streiflicht). Wenn Du Glück hast, findest Du an dem Fenster so etwas. Wenn, dann gibt es ein Kürzel für das Material und einen Datumstempel.
Wenn Du nun einen Kunststoff mit lackiertem Alu verbinden möchtest, muss vom Alu an der Klebestelle erst mal der Lack runter, es sei denn Du weißt, welche Haft-Zug-Festigkeit der Lack hat. Wenn diese größer der Klebeverbindung ist, kann der Lack drauf bleiben. Ist aber recht unwahrscheinlich.

Das Alu Deines Daches ist vermutlich Bestandteil eines Verbundwerkstoffs und < 1mm. Das ist leider das nächste Problem. Unter einer solchen „Alu-Haut“ entstehen früher oder später kleine und große Blasen und es gibt Verformungen, Am Dachausschnitt sowieso. Klebst Du irgendwas auf die Aluhaut, hält das erst mal nur an der Haut. Löst sich die Verbindung zwischen Aluhaut und deren Untergrund, dauert es auch nicht mehr lange, bis sich die Verklebung Fenster/Aluhaut löst.   

Mein Hubdach besteht z. B. aus 2,5/4 mm Warzenblech. Da hätte ich die Dachfenster vielleicht drauf verschrauben können. Wegen der Vewindung und Wärmeausdehnung aber auf keinen Fall verkleben.  Habe mich aber aus Gründen der Langlebigkeit entschieden, mit Butyl abzudichten und den Rahmen innen gegenzuschrauben. Im ersten Jahr gab es eine kleine undichte Stelle. Ich habe lediglich den Rahmen etwas fester anziehen müssen und das Problem war gelöst. Hatte allerdings auch den Vorteil, dass der Erbauer meiner Vorgängerkabine das  Dachfenster mit Sikka eingeklebt/abgedichtet und den Rahmen innen gegengeschraubt hatte. Ich habe wegen einer Undichtigkeit, das gesamte Dachfenster wieder ausbauen, stundenlang die Reste von Sikka entfernen und das Fenster neu einbauen müssen. So einen Kombiwerkstoff kann man eben nicht nochmal „nachdrücken“. Nun kannst Du raten, womit ich abgedichtet habe. 

Wahrscheinlich hilft Dir das alles jetzt auch nicht wirklich. Aber fest steht: Kleben und Dichten sind zwei grundverschiedene Dinge. Bei allen Sachen, die wirklich dicht sein sollen, wird eine Dichtung zwischen die Bauteile gelegt und in irgendeiner Art und Weise zusammengedrückt. Ich habe z.B. noch nie einen Motor gesehen, bei welchem der Zylinderkopf aufgeklebt war. 

Beste Grüße
Jens  

... deshalb wird ein Heki ja auch geschraubt, mit so Z-förmigen Klammern passend zur Sandwichdicke.
Gibt es eine Möglichkeit das bei deinem Dachfenster auch zu machen?

Hallo Harald,
bei meiner Tischer ist so ein Turbo Vent (ich glaube von Fiama) verbaut, kann ja mal nachsehen wie es verbaut ist wenn es hilft.

So wie Jens das schreibt klingt es plausibel! 
vielleicht können ja andere mal was dazu sagen die Gegenstände auf ihre Alu haut Nur geklebt haben ob und wie schnell sich die Aluhaut vom Styrodur gelöst hat!
Denn es bleibt  das Problem das es 20 Löcher zu bohren sind
wenn man mit butyl arbeiten möchte! 

doch eine Teure Luke aus Schweden kaufen die ohne Bohrungen auskommt! 

Schönen Sonntag 

@Jens
Auf dem Lack zu verkleben (Ist ein 2K Decklack) ist nicht das Problem. Der hält auch meine Kederschiene und Airlineschienen nach entsprechender Oberflächenvorbereitung. Aber vielen Dank für deine Ausführungen betreffend Dichten und Kleben. Ist sehr gut nachvollziehbar und hilft mir bei meiner Entscheidung.

@Holger
Das mit den Klammern hattest du ja schon mal vorher angesprochen. Habe mich gestern Abend vor der ausgepackten Dachluke gehockt und mir überlegt, wie ich mir einen Halterung/Klammerung vielleicht selber konstruieren kann um die Dachluke von Innen verschrauben zu können. 8 Schraubenaufnahmen sind ja vorhanden die aber nicht übereinstimmen mit den Verschraubungen des Innenrahmens (diese liegen ca. 2 cm weiter außen und laut Beschreibung soll dieser auch nur an die Decke mit kleinen Schrauben verschraubt werden Ich will das Heki ja austauschen, vielleicht kann ich ja mit dessen Klammern was anfangen. Im Moment habe ich ja noch Zeit, da es draußen eh noch zu kalt ist um irgendwas zu verkleben oder abzudichten. 

@Günter
Wäre prima wenn du nachschauen könntest.

Nun wenn alle Stricke reisen, muss ich wohl oder übel doch von oben Verschrauben. Aber wie gesagt äußerst ungern, zumal die Schaubenaufnahmen noch zudem sehr wir am Rand liegen und man nicht noch Platz hat eine „Extrawurst“ dichtmaterial rundum aufzulegen.

Hier folgt noch ein Bild von der Innenseite der Dachluke.

 

Wie schon beschrieben stimmen die zu sehenden innenliegenden Schraubenaufnahmen nicht mit dem Schraubenaufnahmen des Deckenrahmen überein. Diese sind auch nicht in der Einbauanleitung beschrieben und angegeben. Aber wie schon gesagt, denke ich gerade über eine Halterungsmöglichkeit/Klammermöglichkeit mit Hilfe dieser Schraubenaufnahmen nach, so dass ich das Fenster von innen Festziehen kann und oben nur mit reinem Dichtungsmaterial abdichten kann. 

Hallo Harald,
alles ganz einfach, zwischen  Aluhaut und Innenverkleidung  mußt Du einen Holzrahmen einarbeiten.
Isolierung dazwischen raus (Styropor oder so) dann 4 Hölzer in passender stärke mit PU Kleber oder so einkleben.
Somit hast Du die Möglichkeit den Rahmen (Aussen) fest zu verschrauben. Zum Abdichten würde ich auf jeden Fall Dekasil verwenden.
Anbei noch ein paar Bilder. Der Rahmen Innen wird dann gegen den Rahmen außen verschraubt.
Auf dem einen Bild hab ich eine Spax raus gedreht ca. 30mm lang.




 

Noch zwei Bilder

Bilder zu groß!

 HEKI empfiehlt einen solchen Holzrahmen wie ihn Günter erwähnt hat.
Das Turbovent wird aber anders montiert.

Wenn Du z.B mit diesem Butylband sauber arbeitest machen die Löcher auch keinerlei Probleme.
Ob die breite passt weiss ich nicht, aber 2 mm Höhe sollten es schon sein.
Wichtig wäre, dass Du einen neuen Metallbohrer benutzt und mit wenig Druck arbeitest. 
Verwende den Innenrahmen zum Vorbohren.
Oben auf der Aluhaut die Löcher mit einem Senkkopf Bohrer entgraten. Dann mit Silikonentferner die Aluhaut reinigen.
Das Vent oben auflegen Anzeichen und dann das Butylband mit 2-3mm über die Markierung hinweg aufkleben und z.B. mit einem Tapeten-Nahtroller andrücken. Vent wieder drauf und gleichmäßig andrücken
Von unten vor dem Verschrauben in jedes Loch der Decke noch ein wenig Dekalin Dekaseal 8936 eingeben und handfest verschrauben.
So habe ich vor 10 Jahren eines montiert und alles ist immer noch dicht und die Schrauben nicht rostig.

Viel Spaß mit dem neuen Vent  

Hab es ja nur auf die Schnelle erklärt. Meines ist jetzt glaube ich über 15 Jahre drin und auch noch dicht.
Allerdings sollte man solche Schrauben ab und zu kontrollieren und alle paar Jahre nachziehen. 
Ich würd auf jeden Fall an jede Spax etwas Dekasil anbringen und dann einschrauben, somit hat man die Sicherheit das kein Wasser über die Schraube in die Verschraubung läuft und das Holz anfängt zu gammeln, meine Meinung und Erfahrung.
Was spricht eigentlich deiner Meinung nach gegen Dekasil,  hab damit sehr gute Erfahrungen gemacht, beim Einbau von Fenstern an verschiedenen Fahrzeugen (Kabinen, Wohnwagen).