Frage Kabine mit Akkuschrauber absetzen

Hallo,

Tischer Stützen haben 17mm Sechskant-Kurbelanschlüsse.
Kurbeln unter Last zu Zweit mit "anzählen" bis 20 Umdrehungen, vorne und hinten abwechselnd, immer beidseitig, schont die Kabine.
Im Leerhub ist das mit der Kurbel nur öde, hier reicht ein 10,8 Volt Gerät (bspw. Metabo Powermaxx 10.8, nur 900g schwer, passend zum 10,8 Volt System, das mit Akkus von 1,5-4Ah angeboten wird gibt es außerdem 2 LED-Lampen mit enormer Brenndauer, auch eine kleine Säbelsäge und eine Kartuschenpresse gibt es).
Diese Schrauberklasse schafft mittlerweilen auch 6x100 Torx-Schrauben in Nadelholz einzudrehen, und das gleich mehrere Dutzend.
Der Powermaxx hat auch ab Werk schon ein 10mm Bohrfutter (wenn den Schrauber nicht als Quick-Version hat, denn dafür gibt es 1/4" Adapter auf 3/8" oder 1/2" Vierkant für die 17er Nuß) in das man eine vom Schlosser mit 10mm Ermeto-Rohr verlängerte Nuß stecken kann.
Mit so einer "Langnuß" schrauben wir auch die Kabine von der Pritsche los, sind 4 St. M10 Schrauben.

Falls sich jemand dazu entschließt auch unter Last den Schrauber ein zu setzen, hier ist ein 18 Volt Gerät (eigentlich wären 2 besser) geeigneter. Ein Schrauber der im weichen Schraubfall 25Nm wirklich schafft reicht ganz sicher, mit 30 oder gar 40 Nm weichem Drehmoment ist man in der Oberliga der Schrauber zu entspr. Preisen.
Bei Metabo wäre das ein sog. "LT" also BS 18 LT, ein guter Mittelklasseschrauber der ganz sicher die Kabine hebt.

Braucht man sowieso einen neuen Schrauber und möchte noch Dinge wie Holzterrasse oder Carport oder beides bauen, und die Aluminium-Super-Wurmis (als Markisensicherung) in nahezu jeden Boden eindrehen...dann braucht man die Königsklasse:
BS 18 LTX Quick, der rel. lange Zusatzhandgriff, der sich verdrehsicher in die Nasen des Aluminiumgetriebes krallt ist hier keine Zierde,
gut 50 Nm im weichen Schraubfall schafft er, die 5,5 Ah LiHD Akkus können gegen Ende der Verschraubung...wenn man so richtig gegenhalten muß schon mal 100 A abgeben, dabei hält sich der Temp.-Anstieg und der Spannungsabfall gegenüber Konkurrenzmodellen sehr in Grenzen.
Seit letzten Sommer habe ich so einen Schrauber, schon bei der Beratung durch einen Fachmann vom Werk meinte dieser, als ich fragte wie oft ich den 5,5 Ah laden müsse um 1000 Edelstahl-Terrassenschrauben der Größe 8x100 durch 40mm Eichedielung (vorgebohrt) in Lärchenschnittholzbalken einzudrehen, zwei mal höchstens 3 mal.....
Exakt 40% der Schrauben schaffte ein Akku:-)
Und selbst bei den Unterkonstruktionen aus 12x24cm Lärche mit Verschraubungen aus 10x380 Tellerkopf schaffte eine Akkuladung mehrere Dutzend dieser Schrauben, ob es jetzt 40 oder 50 oder 60 Stück waren weiß ich garnicht mehr.

Und falls, nur falls jemand Meter-dicke Leimbinder "armieren" möchte, kann er vor den LTX ein vorher angesprochenes "Vorsatzgetriebe" setzen, bei Metabo nennt sich dieser Drehmomentwandler "X3", damit werden dann diese Spezialschrauben bspw. 13x1000 oder auch 1800mm lang eingedreht:-)
Hier der Vergleich zwischen dem etwas kräftigeren LTX und dem LTX-BL also dem bürstenlosen Modell, auch mit X3 zu sehen.


Gruß Dietrich

In diesem Zusammenhang eine kleine Warnung:
Billiganbieter haben jetzt auch 12V Lithium Ionen Akkuwerkzeuge im Programm:
products.einhell.de/de_de/werkzeug/akkus...2-li-mit-2-akku.html
Das könnte ein Trend für die Baumärkte und Discounter werden, denn 12V ist doch besser als 10,8V, oder?
Lösung:
Die Firma Einhell gibt einfach die Ladespannung des Akkusatzes an, und die beträgt bei einer 10,8V Kombination 12V. Daher vermarktet sie die Geräte jetzt als 12V Werkzeuge.
Wenn mich ein Hersteller so in die Irre führen will, zweifle ich auch an den anderen Werbeaussagen.

Beim Kauf eines Akkuschraubers würde ich auch beachten, welche weiteren Akkuwerkzeuge ich demnächst noch benötige oder mir wünsche. Für meine 14,4V Metabo Geräte ist die Entwicklung leider stehen geblieben, da kommt weder Heckenschere noch Stichsäge.
Im 18V Bereich gibt es von den Herstellern mittlerweile fast alle Arten von Werkzeugmaschinen, die es vor ein paar Jahren nur mit 230V gab.. Man entscheidet sich für ein System, nicht für ein einzelnes Werkzeug.
Adapter für Akkupacks von einem System auf ein anderes gibt es leider nicht.
Da Akkus nur eine begrenzte Lebensdauer haben und einen erheblichen Teil der Kosten verursachen, bindet man sich an einen Hersteller.

Bernhard

Hallo Bernhard,

alles richtig auch bez. Akkulebensdauer/Kosten usw.
Deshalb rate ich rund um die Werkstatt/Haus+Hof fast immer zu Netzmaschinen, setzt man da auf Qualität hat man ein Leben lang was von, als Hobbyist und Heimwerker.

Für die Fälle in denen Beweglichkeit Trumpf ist, braucht es dann den Akkuschrauber.

bb schrieb: Billiganbieter haben jetzt auch 12V Lithium Ionen Akkuwerkzeuge im Programm:
. .

....das bringt mich grad auf ne idee: könnte man sich nicht mit ein bischen löten einen Adapter basten und den Schrauber am Kabel dann mit der 12V Sportspannung betreiben?
Man könnte dann Akkus und Ladegerät zuhaus lassen .....

Die Idee ist vom Grundsatz her nicht übel, aber:

Berechnest Du vorher welche Kabelquerschnitte dafür nötig sein werden?

> 6 oder besser 10 mm² aufwärts, ( Schätzung )
> in ausreichender Länge um alle Stützen zu erreichen... (ab Fahrzeug-Batterie ca. 6 mtr. + )
Die Kabel und Verbinder kosten genug um mindestens einen Ersatzakku zu finanzieren und an eine echte Gewichtsersparnis glaube ich da auch nicht mehr.

Die Akkuspannung nach dem Laden ist bei 10,8V, die Bordspannung des Fahrzeugs bei 12 bis 13V. Vermutlich ginge es eine Zeit lang, aber bei starker Belastung wird die Stromstärke wegen der höheren Bordspannung sehr viel größer als vorgesehen und dann schmoren die Motorwicklungen, vielleicht auch schon vorher die Elektronik des Schraubers. Abgesehen davon benötigst du reichlich Kabel, um mit dem Schrauberchen um die Kabine zu laufen. Und einen Adapter, vielleicht einen defekten Akku,, um das Kabel anzuschließen. Da würde ich dann doch lieber Akku und Ladegerät mitnehmen.
Bei einem Ladegerät für 10,8V Li Akkus kann ich mir aber vorstellen, dass sich das auch direkt mit der KFZ Bordspannung betreiben läßt. Das erspart dann die Mitnahme eines zusätzlichen Netzteils. Aber Vorsicht, das sollte man vorher unbedingt ausmessen, eventuell muss doch noch ein Spannungsregler vorgeschaltet werden. Denn wenn Li Akkus eine zu hohe Ladespannung bekommen, gibt es ein wunderschönes Feuerwerk.

Gut finde ich, dass die Hersteller auch Akkulampen für ihre Schrauberakkus anbieten. Wobei auch da enorme Qualitätsunterschiede sind (Handling, Helligkeit und Lichtfarbe)

Das Einhell 12V Spielzeugset habe ich mir vor kurzem im Baumarkt angesehen, im Vergleich zum Bosch. Metabo war leider nicht im Programm. Der Einhell Schrauber fühlte sich noch relativ solide an, verlor aber schon Öl am Umschalter für die Gänge. Der Universalschleifer wirkte billig, die Akkus extrem leicht und die Lampe unhandlich und sehr dunkel.
Die Bosch Geräte im Vergleich wirkten in jeder Beziehung hochwertiger und haltbarer. Aber das war Heimwerker- nicht die Handwerkerserie.
Der Kauf von Billigwerkzeug rächt sich oft schon bei der ersten Verwendung.

Bernhard

Njoy schrieb:

bb schrieb: Billiganbieter haben jetzt auch 12V Lithium Ionen Akkuwerkzeuge im Programm:
. .

....das bringt mich grad auf ne idee: könnte man sich nicht mit ein bischen löten einen Adapter basten und den Schrauber am Kabel dann mit der 12V Sportspannung betreiben?
Man könnte dann Akkus und Ladegerät zuhaus lassen .....

Das haben wir genauso gemacht!
Wir haben außen an der Kabine auf jeder Seite eine 12V (40A) Steckdose eingebaut. Ich habe noch 2 alte DeWalt 12V Akkuschrauber, deren NiCd Akkus schon hinüber waren. Einen davon habe ich ausgeweidet und ein Kabel eingelötet, so dass er ein "Adapterstecker" geworden ist. Kabel sind gute Voll-Kupferkabel in 4 mm² (sowohl zum Stecker, als auch zum Akkuschrauber).



--> Funktioniert prima: der DeWalt hat für 12 Volt relativ viel Drehmoment, ein gutes Getriebe und schafft sogar, die Kabine anzuheben (machen wir aber synchron mit der Handkurbel). Wir nehmen Akku und Ladegerät gar nicht mit auf Tour. Ich weiss nicht genau, wieviel Watt der Akkuschrauber leistet, aber mit dem verwendeten Kabel sollten 40A (entspricht 480 Watt Dauerleistung) kein Problem sein, und mehr hat der alte DeWalt sicher nicht. Deine Idee kann ich also nur empfehlen, wenn Du einen "low-Tech" 12V Akkuschrauber mit nur 2 Kontakten am Akku hast !

P.S. Einen gebrauchten guten 12V Akkuschrauber mit defektem Akku (DeWalt, Elu, Makita, Fein oder sowas...) bekommt Du auch immer sehr günstig in der Bucht.

Die alten 12V Schrauber mit NC Akkus lassen sich unproblematisch weiterverwenden, eine robuste Mechanik vorausgesetzt. Die hatten 10x 1,2V NC Zellen in Reihe, macht zusammen 12V. Ladeschlussspannung dieser Zellen ist 1,5V zusammen rund 15V. Damit sind sind kompatibel zur Bordnetzspannung am KFZ, es dürften sogar die Lima oder die Solarmodule Strom liefern.
Von den Dingern (allerdings NoName) habe ich auch noch einige herumliegen, die auf einen neuen Verwendungszweck warten.

Was die 10,8V Motoren angeht, die für drei Stück 3,6V Lithium Akkus ausgelegt sind, bleibe ich skeptisch, ob die den Betrieb mit KFZ-typischen 12V bis 14,8V unter voller Last aushalten, würde es aber mit einem aktuellen Gerät auch nicht ausprobieren wollen.

Bernhard

Herzlichen Dank an alle, die sich zum Thema geäussert haben!
Hier nun als Threadbeginner und -endlich- Kabinenbesitzer meine eigene Mini-erfahrung:
Habe mit 2 Makita Schraubern (12V NiCd) jeweils gemeinsam vorne und hinten eine 240er TischerBox ab und wieder aufgesetzt. Das Drehmoment der Schrauber hat zum gemeinsamen heben gereicht.
Die NiCd Akkus sind schon einige (min. 6) Jahre alt, daher hat die Akkukapazität nur für 2maliges aufsetzen gereicht (Original 2,0Ah Akkus). Mit neuen Akkus sollte ich wohl ausreichend versorgt sein.

Kennt jemand einen günstigen Akkuersatz für den Makita Akku Nr.1222 der die versprochene Kapazität auch wirklich hat?

Cheers

Thomy

Was verstehst du unter günstig?
Bei Akkus ist immer das Problem, ob und wie lange sie halten.
Bei Amazon gibt es Originale zu knapp 50€ und Nachbauten für die Hälfte. Schau dir die Beurteilungen an:
www.amazon.de/MAKITA-Akku-1222-Ni-Cd-192...4R9LX#productDetails

Der Einbau neuer Zellen ist auch eine Option.
Eventuell werden Zellen mit höherer Kapazität verbaut oder NiMh statt NiCd. Zum Beispiel hier, wobei ich zur Qualität nichts sagen kann:
akku-mainz.eu/werkzeugakku-geraeteakku/makita/
Ähnliche Angebote findet Google

Bernhard

Hi Bernhard,
ich kenne die Amazon Preise der Original Akkus und auch die der Kompatiblen. Leider gehen die Bewertungen kompatibler Akkus sehr auseinander. Daher suche ich nach weiteren Erfahrungen mit Ersatzakkus bevor ich kaufe. Z.B. scheinen die Kraftmax Akkus gut und günstig zu sein:
www.amazon.de/dp/B004AVHTHW/ref=wl_it_dp...coliid=ING3GY8MJK9I2
Ein Einbau neuer Zellen ist mir neu - hört sich aber interessant an!
Cheers
Thomy

Du hast in jedem Fall ein Risiko.
Ob Makita die Akkus überhaupt noch neu fertigt, oder ob du 5 Jahre alte, gut abgelagerte Restbestände bekommst, wird dir niemand sagen.
Welche Zellen die chinesische Hinterhoffirma in ihren Makita Nachbau packt, ist auch nicht kontrollierbar.
Ich habe mit meinen Amazon Ersatzkäufen bisher Glück gehabt, sowohl beim Macbook Akku als auch beim DC16 Staubsaugerakku. Den gab es von Dyson gar nicht mehr und der neue Ersatz hat die dreifache Laufzeit des Originals. Amazon Bewertungen sind zwar nicht immer glaubwürdig, aber ich habe wohl die richtigen Anbieter rausgesucht.
Für meine fast schon historische Metabo SBA 100 Schlagbohrmaschine und Stichsäge werde ich den 10,8V Lithium Schrauberakku aus einem Discount Schrauber mit Getriebeschaden modifizieren, statt mich wieder mit NC Akkus zu ärgern. Ausprobiert habe ich es schon, ich muss nur noch die Anschlüsse umbauen und einen zum Griff passenden Deckel schnitzen.

Bernhard

@ Bernhard: Ja, genau. In dem ausgeweideten DeWalt Akku waren 10 normale Sanyo Sub-C Zellen mit 2 Ah drin, wie man sie aus dem Modellbau kennt (bzw. kannte). Da der Original Ersatzakku damals knapp 100 € (!) kostete, habe ich mir einen "kompatiblen" Ersatzakku für ca. 25 € gekauft.

@ Thomy: Vorsicht mit Billigakkus! Das ist ein Lotteriespiel! Ich hatte den nachgekauften generischen 25 € Ersatzakku in das Original-Ladegerät gesteckt Der Billigakku wurde dabei so heiß, dass beides thermisch zerstört wurde: Es blieb ein stinkender Klumpen geschmolzenes Plastik übrig, wobei Akku und Ladegerät untrennbar miteinander verschmolzen waren...

Die Idee mit der Akkureparatur mit Markenzellen ist sicher eine interessante Alternative! Werde ich auch mal drüber nachdenken.

Hab ich vor vielen Jahren mal gemacht: Einen Akkublock von 9,6V mit hochstromfähigen Sanyo Modellflugzellen NiCd zusammengebaut. Der Schrauber hatte deutlich mehr Power als mit den Org. Akkus!

Noch mehr Offtopic, aber vielleicht gut genug für ein eigenes Topic?
Immer mal wieder gibt es interessante Beiträge, die zwar oft ein wenig off Topic sind, aber zu eigenen Bastelideen anregen oder pfiffige Lösungen für die kleinen Probleme des Pickup- und Camping Alltags sind. Wie wäre es denn, ein "Maker" Unterforum einzurichten, in dem solche Beiträge gesammelt werden? "Maker" ist die neue Bezeichnung für kreative Bastler
de.wikipedia.org/wiki/Maker

Das wäre dann ein passender Ort für Bastelideen und Vorschläge, die immer mal wieder aufkommen, aber nicht so richtig in die Hauptbereiche des Wohnkabinenforums passen.

Bernhard