Frage Sommerurlaub 2020 - Litauen/ Lettland/ Estland

Wir sind wieder daheim.
Hier unsere Route der vergangenen 3 Wochen.
Wir werden nun erstmal die Bilder sichten und dann bekommt ihr wieder einen kurzen Reisebericht.

Mit den Bildern brauch ist noch ein wenig. Derweil läuft erstmal die übrige Nachbereitung der Reise. So viele Staubpisten wie im Baltikum sind wir selbst Skandinavien noch nicht gefahren. Für den Amarok gab es nun erstmal neue Luftfilter.
Da war einiges an Dreck drin, aber weniger Sand als erwartet. Noch schnell den Luftfilterkasten ausgesaugt, nun ist der Rok wieder bereit für weitere Fahrten.

22 Tage waren wir unterwegs. Den Routenverlauf hatte ich ja bereits gezeigt. In den 3 Wochen sind wir insgesamt 6205km gefahren.
8 mal waren wir auf Campingplätzen, 14 Nächte standen wir frei. Bis auf wenige Ausnahmen war das gefühlt sogar wesentlich einfacher und entspannter als in weiten Teilen Schwedens und besonders Norwegens.



Und bald geht es dann auch mit den ersten Bildern los...

Tag 1: Freitag, 26.06.

Ich hatte den Freitag schon frei. Also vormittags alles in Auto und Kabine geladen und alles für die Reise vorbereitet.
Nach dem Mittag dann die übrigen Mitreisenden aus dem Kindergarten und von der Arbeit abgeholt ging es direkt weiter gen Osten.
Den obligatorischen Freitagnachmittag-Stau auf der A4 in Richtung Görlitz nahmen wir natürlich mit.
Zu unserem Reisebeginn hatte Estland noch für Einreisende aus Polen eine Quarantäne-Pflicht. Estland hat eine Grenze von 15 Fällen pro 100.000 Einwohner gesetzt (Deutschland 50/100.000). Polen lag da mit etwa 25/100.000 drüber. So wollten wir in Polen nicht übernachten, aber so nah wie möglich an die Grenze kommen.
Gegen Abend kamen wir direkt an der Neiße an, näher an die Grenze ging nicht.
Tagesziel erreicht. Wir standen absolut ruhig und einsam. Der Urlaub konnte beginnen.





Tageskilometer: 220km

Tag 2: Samstag, 27.06.

Tageskilometer: 888km

Ein traumhafter Sonnenaufgang bescherte uns einen guten Start in den Tag.



Schon 7:20Uhr war Abfahrt angesagt. Schließlich hatten wir ja ein wenig Strecke vor uns. In Görlitz kauften wir noch kurz ein und dann waren wir auch schnell im Polen. Das wir im Transit durchqueren wollten.

Gegen Mittag gab es eine kurze Rast. Polen ist ein unheimlich kinderfreundliches Land. Auf fast alles Parkplätzen an Autobahnen waren tolle Spielplätze zu finden.



Gut gestärkt und "ausgespielt" ging es weiter.



Vorbei an Warschau, immer Richtung Nord-Ost. Insgesamt machten wir in Polen genau 3 Stopps. 1x zur Mittagsrast, 1x zum Tanken und eine kurze Rast zum Kaffeetrinken. Das Risiko der Qurantäne in Estland bei einer Übernachtung in Polen wollten wir einfach nicht eingehen.
Genau um 18:47Uhr, als nach etwas mehr als 10 Stunden hatten wir Polen in Richtung Litauen auch schon wieder verlassen.



Nach der Grenze fuhren wir noch ein kleines Stück und hatten dann nach 888km unser Tagesziel an einem kleinen See erreicht.









Noch ein klein wenig beobachteten wir die Schwäne und dann ging es auch für alle schon ins Bett. Ab nun ist aber wirklich Urlaub angesagt.

Tag 3: Sonntag, 28.06.

Tageskilometer: 68km - ja, wir sind tatsächlich mal nur 68km gefahren

Nach dem Frühstück mit tollem Seeblick...



... verabschiedeten wir uns von den Schwänen.



Schon seid ein paar Tagen standen wir mit einer Familie aus der sächsischen Schweiz in Kontakt. Letztes Jahr in Schweden haben wir uns mehrfach knapp verpasst, und dieses Jahr waren ihre Reisepläne ähnlich. Zunächst war Albanien geplant, dann Schweden und nun war ihr Ziel ebenfalls im Baltikum. Den Transit durch Polen sind sie über Nacht gefahren und waren schon vormittags auf einem Campingplatz in Marijampolė. Dort wollten wir uns mal treffen.

Den Weg dorthin fuhren wir wie gewohnt meist über Nebenstrecken. Dort entdeckten wir einen Aussichtsturm.









Weiter ging unsere kurze Fahrt und wir sahen noch einen kuriosen Vor- ähm Ziegengarten.



In Marijampolė machten wir noch einen kurzen Tankstopp und waren bei Temperaturen über 30°C schon gegen Mittag auf dem Campingplatz mit Badesee.



So wurde es ein ganz entspannter Nachmittag mit Baden, Tretbootfahren, Plantschen, Spielplatzbesuchen und Kaffee trinken. Und später haben wir dann noch gegrillt. Nach dem langen Fahrtag durch Polen war das der Entspannungstag als Belohnung.

Schöne Bilder Mach nur weiter so, das ist eine schöne Inspiration für unsere Tour die in 2-3 Jahre in die Richtung gehen soll.
68km ist doch ok, wir fahren manchmal auch nur die Hälfte

Danke!
Christian (Wishbone) will im August auch ins Baltikum. Ich denke er macht auch wieder einen Reisebericht. Da gibt es dann gleich doppelt Inspirationen für eure Tour.

Worauf Du wetten kannst, daß ich da von unterwegs aus mal was schreibe!
In Schweden hatte ich zum erstenmal überhaupt auf einer Reise ein Laptop dabei und das war schon ganz praktisch, auch wenn ich es insgesamt vielleicht 4x angeworfen habe (Fotos sichern und ein paar bearbeiten..)

Grüße
Christian

Tag 4: Montag 29.06.

Tageskilometer: 205km

Nach dem gemütlichen Frühstück direkt am See mit unseren Nachbarn verabschiedeten wir uns erstmal. Sie wollten in Richtung Ostseeküste, wir wollten erstmal gen Osten. Gegen halb 11 starteten wir.

Ein wenig später kamen wir in Trakai an und sahen zunächst die bunten Holzhäuser...



... und gleich danach die Wasserburg.





Wir machten einen ausgedehnten Spaziergang auf die Insel und rund um die Burg.

Nach dem Mittag ging es weiter. Durch Vilnius fuhren wir auf direktem Weg durch. Wir wollten zum Mittelpunkt Europas.









Dem Schild nach ist es DER Mittelpunkt Europas, auch wenn es noch ein paar andere Orte gibt die der Meinung wären sie lägen im Zentrum Europas. Ob es tatsächlich so ist? Wir wissen es nicht.
Der "Mittelpunkt" selbst stand auf jeden Fall schon länger nicht im Mittelpunkt und hat seine besten Zeiten schon länger hinter sich. Vieles war schon recht zugewachsen und das Holz der kleinen Brücke und der Bänke morsch.
Vermutlich wurde der Platz mal mit Fördermitteln errichtet und seit dem sich selbst überlassen.
Egal, wir waren in Mittelerde, ähm dem Mittelpunkt Europas.

Wir fuhren weiter in Richtung Nord-Ost-Europa, vorher waren wir ja dann eigentlich in Süd-West-Europa unterwegs. Die Hauptstraße war ziemlich nervig. Gefühlt aller 10m kamen 5cm hohe Absätze. Das ganze verbunden mit tiefen Spurrillen war ein blöd zum Fahren. Also suchten wir uns eine alternative Route über kleine Nebenstrecken und bogen rasch auf Schotterwege ab.

Dabei achteten wir immer auf die Markierungen die auf Schlaglöcher hinweisen.



Und waren dennoch nicht so richtig begeistert von der Piste. Normalerweise haben wir ja nichts gegen Wellblechpisten. Ab Tempo 50 wird es ruhiger, ab Tempo 70 fährt es sich ganz sanft, fast wie auf Asphalt.
Nur hier war die Piste recht schmal und kurvig, so dass wir häufig genau mit der kritischen Geschwindigkeit von 30km/h unterwegs waren. Egal, da müssen der Amarok und die Kabine durch.



Wenig später kamen wir an unserem Tagesziel an. Von den 30km/h waren wir nun weit entfernt. Im 1. Gang kämpften wir uns durchs Buschwerk...



... und kamen dann an einem schönen kleinen See an. Wir fühlten uns ein wenig als wären wir in Schweden.



Und wir fühlten uns ständig unter Beobachtung...



Schön war's.

Tag 5: Dienstag, 30.06.

Tageskilometer: 460km

Das Wetter war etwas trüb und für den Osten des Landes war mehr Regen angesagt. So wollten wir nun doch Richtung Ostseeküste.

Nachdem wir irgendwie durch das tiefhängende Astwerk wieder zurück auf dem Hauptweg waren, kamen wir dann irgendwann auch wieder auf Asphalt. Dort machten wir erstmal etwas Strecke.

Einen Zwischenhalt gab es am Berg der Kreuze. Am Berg der Kreuze ist es inzwischen sehr touristisch geworden. Ein riesiger (kostenpflichtiger) Parkplatz mit Besucherzentrum. Es gibt Stände an denen man kleine Holzkreuze kaufen kann usw.









All zu lang blieben wird dort nicht und machten uns dann auf den weiteren Weg. Halb 3 waren wir in Lettland.



Und wurden von Starkregen empfangen.

Als wir in Kuldīga ankamen hatte sich das Wetter beruhigt und wir machten einen kleinen Spaziergang zum Wasserfall.











Und wenn wir einmal fast an der Küste waren, dann sind wir auch noch bis an die Ostsee gefahren...

... direkt hinter den Dünen ging es entlang...



... und dort hatten wir den besten Übernachtungsplatz gefunden den wir mit Kabine bisher hatten.





Wir dürften etwa 5km Privatstrand gehabt haben.



Ein schöner Tag endete mit einem traumhaften Sonnenuntergang am Meer.

Da kann man wirklich neidisch werden, ihr habt alles richtig gemacht! Toller Bericht und schöne Fotos, habe einiges wieder erkannt.

Pick-up Camper unterwegs schrieb: Der "Mittelpunkt" selbst stand auf jeden Fall schon länger nicht im Mittelpunkt und hat seine besten Zeiten schon länger hinter sich.

Im November `93 standen wir dort ebenfalls. Keine Brücken aber zugefrorene Bäche.
Der Punkt war nix anderes als eine kleine Steinansammlung, über die wir locker mit unserem damaligen LT 28 parken konnten.

Pick-up Camper unterwegs schrieb: Einen Zwischenhalt gab es am Berg der Kreuze. Am Berg der Kreuze ist es inzwischen sehr touristisch geworden.

Dieser "Kreuzberg" wurde von unseren "weit östlichen Nachbarn" immer wieder platt gemacht, aber von den Einheimischen im nu wieder aufgebaut
Wir standen dort damals stundenlang im Gespräch mit einer Schulklasse mit ihrem Deutschlehrer.
Sämtliche deutschsprachigen Zeitschriften wurden uns regelrecht aus der Hand gerissen.

Danke für deine Bilder, da werden Erinnerungen wach!

Tag 6: Mittwoch, 01.07.

Tageskilometer: 190km

Der Morgen begann mit vielen Wolken, aber es war weiterhin angenehm warm. Wir fuhren durch die Dünen...



und den Wald...



zurück zur Hauptstraße (Schotterpiste). Wir fuhren ein Stück weiter gen Norden nach Ventspils. Nach dem Einkaufen machten wir einen gaaanz langen Stopp und waren etwa 2 Stunden auf einem riesigen Spielplatz.











Dort hatten wir uns wieder mit unseren zeitweiligen Reisebegleitern verabredet. Gemeinsam fuhren wir weiter nach Irbene. Dort hatten wir uns 2017 schon einmal das große Radieleskop angeschaut. Inzwischen ist das Gelände um komplett eingezäunt und es stehen Schilder mit allerhand Verboten.







Wir fuhren weiter in Richtung Kap Kolka. Plötzlich hörten wir ein ganz kurzes Klappern, einen Schlag und ein kurzes Schleifen. Die vordere rechte Stütze hatte sich gelockert, war aus der Halterung gerutscht und hing nach einer kurzen Asphaltberührung nun schräg in der Aufnahme. Vollbremsung und rechts ran...
Normalerweise ziehe ich die immer Handfest an, so dass diese gut halten ohne die Halterung zu sehr zu verspannen. Irgendwie hat sich das auf den lettischen Aspahlt"straßen" dann scheinbar doch gelockert. Bis auf einen kleinen Kratzer am Stützenfuß gab es keinen Schaden und nach einer Minute war die Stütze wieder an ihrem Platz.
Also weiter nach Kolka...







Nach einem Strandspaziergang und einer ausgedehnten Kaffeepause suchten wir den "Geheimtipp" den unsere Reisebegleiter in der Landkarte von ihren Eltern eingezeichnet bekommen hatten. Wir sollten erstmal ausprobieren ob es den Platz noch gibt und ob die Zufahrt mit Volvo und Wohnwagen machbar sei.

Den Platz gab es noch. Traumhaft direkt an der Ostsee gelegen. Aber mit Volvo? Und mit Wohnwagen? Das wird leider nix.





In der Zwischenzeit suchten sie an anderer Stelle mit ihrem Gespann ans Meer zu kommen. Ein Sperrschild verhinderte dies leider. Und wir versuchten ein paar Kilometer weiter auf einem Waldweg, laut Verkehrszeichen eine offizielle Straße, unser Glück. Wir trafen auf einen Spaziergänger der wild gestikulierte so dass wir kurz anhielten. Auf Englisch versuchte er und irgendwie zu erklären "it's not legal" und irgendwas von "police". Dann meinte er noch, dass 2km weiter ein sehr schöner Campingplatz sei. Wir sollten es doch dort versuchen. War er vielleicht der Besitzer von diesem Platz? Oder zumindest Verwandschaft? Wir werden es wohl nie erfahren. Aus Prinzip sind wir dann etwas weiter auf einen anderen Campingplatz gefahren.

Tag 7: Donnerstag, 02.07.Tageskilometer: 280km

Nach dem Frühstück mit Meerblick fuhren wir gemeinsam weiter in Richtung Riga. Der Verkehr war dort, vorsichtig ausgedrückt, nervig. In Riga trennten sich dann unsere Wege erstmal wieder. Wir fuhren weiter zum Gauja Nationpark. Dort waren wir ebenfalls 2017 schon einmal. Leider wurde aus dem Besuch des Tierparks diesmal nichts.



Wir fuhren ein paar Kilometer zurück nach Ligatne, dort hatten wir im Vorbeifahren etwas im Augenwinkel gesehen.





Eine Art Hochseilgarten, nur mit gespannten Netzen zwischen den Bäumen. Bald fing es leider an zu regnen und wir machten erstmal Pause im benachbarten Café. Der Schokokuchen war lecker...
Ligatne? Da war doch was! Genau, dort sind wir vor 3 Jahren schon einmal mit der Fähre gefahren. Die wollten wir uns auch diesmal nicht entgehen lassen. Auf der anderen Seite wollten wir uns dann ein Plätzchen für die Nacht suchen.

Erstmal warten bis der Fährmann übergesetzt hat.





Und mal wieder zum passenden Zeitpunkt schläft unsere kleinste Mitfahrerin ein...
Erstmal lassen wir uns ans andere Ufer bringen.





Hier im Nationpark wechselten sich Sonnenschein und Regenschau ab und wenn im Auto eh geschlafen wird, dann konnten wir auch noch ein Stück weiterfahren. Ziel: Estland - wieder ans Meer.

Über Schotter fuhren wir nach Norden und kamen etwas später auf die Hauptstraße. Von der Hauptstraße ging es auf eine Nebenstrecke und dann waren wir auch schon bald in Estland.



Von der Nebenstrecke bogen wir nochmal ab...



... und kamen an die Ostsee. Die Wolken verzogen sich...



... und der Tag endete wieder mit einem tollen Sonnenuntergang.

Tag 8: Freitag, 03.07.

Tageskilometer: 141km

Es sollte wieder ein ganz entspannter Tag werden. Wir hatten uns mal wieder mit unseren Reisebegleitern verabredet.

Von unserem Platz am Meer kämpften wir uns durchs Buschwerk und den Matsch wieder zurück zur Straße. Nach einem Einkauf in Pärnu fuhren wir weiter in Richtung Süd-West und fanden einen kleinen Aussichtsturm.



Die Landschaft erinnerte uns wieder einmal sehr stark an Skandinavien.



Rechts und links der weiteren Strecke gab es immer wieder interessantes zu sehen.



Nachmittags waren wir dann an unserem Treffpunkt. Ein schöner Platz, direkt am Meer zwischen ein paar Bäumen, mit Feuerstelle und Tisch.



Am Strand gab es merkwürdige Gestalten



Und viel Platz zum "Abhängen" mit Meerblick gab es auch.

Sebastian, da gibt´s ja wieder ´ne Menge Kalenderbilder zu kucken! Sehr schön !
Gruß Hendrik

Wow! Das sind ja tolle Bilder und ein wirklich schöner Bericht.
Für uns geht es, wenn alles gut geht, dieses Jahr noch nach Norwegen. Vor einiger Zeit war ich dort schon einmal mit meiner Familie und es war wirklich traumhaft. Eigentlich wollten wir schon Ende Mai dorthin reisen, um einen Lachs zu angeln, aber dann sind wieder Dinge dazwischen gekommen.. wie das ja so häufig ist.
Wir haben uns jetzt auch schon mit neuer Ausrüstung ausgestattet. Darunter neue Kocher und Schlafsäcke .
Ich freue mich über die vielen Berichte!

Viele Grüße

Danke!

Vom Baltikum waren wir sehr positiv überrascht. 2017 auf unserer Durchreise nach Finnland hatten wir je beschlossen, dass wir nochmal 3 Wochen im Baltikum Urlaub machen müssten. Aber jetzt, nach diesen 3 Wochen, müssten wir eigentlich nochmal hin...

@Hendrik: Die Auswahl für den Kalender dürfte wieder nicht einfach werden. Auch bei den schönsten Übernachtungsplätzen kommt noch einiges aus Estland.