Frage 1976er Amerigo Snap-n-nap

So schnell kann es gehen, kaum 3 Jahre nach Beginn der Suche hab ich auch schon eine Kabine

Eigentlich sollte es ja eine Host, Lance, Chalet oder so werden, weil ich in jedem Fall ein Bad mit Dusche wollte. Möglichst auch mit Slideout(s), um mehr Platz zu haben. Aber alle großen amerikanischen Kabinen haben einen Nachteil: Mehr als 2 Betten gehen nur mit Umbau.

Wenn da nicht in den 70ern ein paar Hersteller gewesen wären, die alles etwas anders machten...

Irgendwann lief mir im Internet ein Bild einer Kabine über den Weg, die aussah, wie die USS Enterprise. Riesiges Panoramafenster im Alkoven und ein raffinierter Mechanismus, um im Heck ein zusätzliches Doppelbett auszuklappen: Eine Amerigo mit dem sog. "Snap-n-nap". Dach und Alkoven aus einem Stück GfK, angeblich unkaputtbar und selten. Außerhalb der USA vermutlich nicht zu bekommen.

Glück muss der Mensch haben, seit ein paar Wochen ist eine 1976er Amerigo mein, gefunden ganz in der Nähe des Wohnortes meiner Eltern. Der braune Dodge darunter gehört nicht dazu (unser Fahrzeug ist ein Ford F350 Dually). Viel zu machen (die Snap-n-Nap Rückwand fehlt komplett und muss nachgebaut werden), aber ein Traum!











Und so soll sie mal aussehen, wenn sie fertig ist (danke Debi und Clark für die vielen Bilder!):



Das Projekt "Amerigo-Restaurierung" kann beginnen!

Liebe Grüße,

Dirty Duck

Glückwunsch!

Steht die Kabine in Deutschland oder importiert ihr?

Ich freue mich schon auf Bilder von der Restaurierung.

Gruß, Henning

Cooles Teil Das sieht aber noch nach viel Arbeit aus
Der arme Anhänger mit dem PU drauf ächzt aber auch ganz ordentlich Habt ihr den braunen als Rollwagen dazu bekommen?

Hallo Dirty Duck,

da hast Du Dir was Feines ausgesucht. Soweit ich mich erinnern kann stand im letzten Jahr eine komplette Kombi mit einer solchen Kabine in D zum Verkauf.

Aus eigener Erfahrung wünsche ich Dir:
1. eine leidensfähige und fleissige Frau und kreative Mitarbeiterin,
2. viel Geduld und Durchhaltevermögen. Wenn das nicht ausreicht, gehe zurück zu 1.) oder suche Dir eine Gummizelle
3. eine gepflegte Heimwerkerausstattung und die Furchtlosigkeit diese auch einzusetzen


Die Kabinen dieser Jahrgänge sind vom Aufbau her kein Hexenwerk und mit Hausmitteln zu reparieren. Sei gnadenlos zu Dir selbst und zur Kabine und gehe dunklen Hölzern bis zum Ende nach... Das Gfk-Dach muss auf jeden Fall versiegelt werden, denn auch GfK verwittert und leidet unter der UV-Strahlung. Auch die Harze dieser Jahre hatten nicht die Qualität die heute käuflich zu erwerben ist. Passe die Haustechnik weitgehend an Europa an auch wenn Du nicht auf einem Gasprüfbuch bestehst, z.B. die Größe des Gasflaschenkastens oder der Einbau einer Truma 4000 oder ähnliches. Wenn Du bei der US-Heizung bleiben willst....ich habe da noch eine rumstehen....
Beispiel: Bei uns hat eine kleine Tankflasche gepasst, die Heizung wurde eine Truma 2400 und der Herd original (neu) amerikanisch. Kein Prüfbuch, Hauptsache dicht!! Nur so als Info: Der amerikanische Gasdruck von 11 inch w.c. entspricht knapp 28 mbar. Die Geräte sind also kompatibel zu den europäischen 30 mbar
...aber bis dahin hast Du ja noch etwas Zeit.....

Und noch eine Info für alle die so ein praktisches Klappbett im Heck toll finden. So was gibt es noch in etwas kompakterer Form bei zwei Popup-Campern von Outfitter:

www.outfittermfg.com/truck-campers/juno

Danke für die Tips und Hinweise.

Die Kabine steht - wie geschrieben - schon in D und alles unterhalb (der ranzige Dodge und der völlig überladene Anhänger) gehören nicht dazu. Ich würde so auch niemals losfahren.

Wir werden die Kabine komplett entkernen, schauen, was noch brauchbar ist und alles ersetzen, was defekt ist oder nicht unseren Vorstellungen entspricht, so z.B.
- Kühlschrank und Herd scheinen noch zu funktionieren, da muss nur gereinigt werden
- Gaskasten neu für 2x11 Liter Flaschen
- Heizung/Boiler neu (Truma oder Alde Warmwasser)
- Toilette in der Nasszelle fehlt, da kommt eine Thetford oder Dometic mit Keramikschüssel und Kassette rein
- Schwarzwassertank wird nicht mehr gebraucht, den Platz nimmt dann ein 2kW Generator ein
- Elektrik komplett neu, 2x270 Ah AGM Batterien, 2kW-Wechselrichter, Solarzellen aufs Dach
- Alle Schrankfronten neu
- Klimaanlage
- Sat-Anlage
- Usw usw
Ich habe selbst mal Elektrotechnik gelernt, hab einen Schweißerschein, meine Frau ist gelernte Tischlerin und wir haben eine komplett ausgestattete Tischlerwerkstatt, Kfz-Werkstatt sowie alles für Metallverarbeitung. Und Platz

Die Pläne des Aufbaus habe ich inkl. Maße der Hölzer für den Rahmen, das ist alles US-Standardverfahren (Massivholz, getackert), unproblematisch, auch wenn was weggegammelt sein sollte. Beim Rausreißen von Teilen bin ich schmerzfrei, auch Einbauten, die geändert werden müssen, z.B. wegen Gaskasten, sind problemlos.
GfK-Reparaturen und -Versiegelungen habe ich schon einige gemacht, Druckluftschleifer, Achselschweiß, Geduld und gutes Topcoat sollten da ausreichen.

Als Budget für die Restaurierung hatte ich mir vorerst rund 15.000 bis 16.000 Euro gesetzt (ohne Kaufpreis und ohne Klimaanlage), mal sehen, ob wir damit hinkommen.

Liebe Grüße,

Claus

P.S. Der Vorteil des Snap-n-Nap-Bettes sind die festen (und isolierten) Außenwände, alle anderen Lösungen (bis auf die 70er Jahre KampKing Kabinen) haben Stoffwände, so auch die Juno-Kabinen.

Auf jedem Fall ein Hingucker! (Gerade mit dem 'ranzigem Dodge')
Viel Spaß mit der Woka.

Herzlichen Glückwunsch zur neuen, alten Kabine!

Im Open Roads Forum gabs irgendwo einen Restaurierungssthread zu einer 1972er Amerigo... kennst Du den?
forums.trailerlife.com/index.cfm/fuseact...rt/pa/pging/1/page/1

Ausserdem: forums.trailerlife.com/index.cfm/fuseact...6748924.cfm#26748924

Der Rheinlanddiver hier im Forum hatte ein Gespann mit einer Amerigo .. die haben das aber wohl wieder verkauft.

Egal wie: schöne Kabine. Viel Arbeit.

Vor Jahren bin ich mal über ein Angebot einer 67/68er Avion gestolpert, zusammen mit dem originalen Pickup mit dem sie von neu anzusammen war. Ich könnte mir heute noch ein Monogramm irgendwo hinbeissen, dass ich nicht wenigstens versucht habe, das Gespann damals zu kaufen...

Hallo Lance-a-lot,

mit den Besitzern der Amerigos aus Deinen beiden Links bin ich schon seit längerem in Kontakt, von dort (hauptsächlich von Debi Szekely mit der 72er Amerigo, danke dafür, Debi!) habe ich praktisch alle Infos zur Restaurierung sowie Maße, Gewichte, Materialien, Konstruktionspläne.

Nachdem ich überlegt hatte, eine eigene Kabine zu bauen und den Aufwand dafür abgeschätzt habe, ist die Arbeit an der Amerigo nur noch halb so wild. Zumal die Kabine trocken zu sein scheint und das GfK-Dach dicht. Die Rückwand neu zu bauen wird die größte Herausforderung, das Snap-n-nap Bett in der Heckklappe kommt ja völlig ohne Federn oder Gasdruckdämpfer aus, allein über Hebel und Schwerkraft. Ich habe aber eine Kopie des Originalpatents von Amerigo von 1968 zum Snap-n-nap inkl. der Zeichnungen sowie ein Video, das die Rahmenstruktur und das Öffnen und Schließen zeigt, bin also guter Dinge.

Liebe Grüße,

Dirtry Duck

Das hört sich an als wärst Du da in guten Händen. Aber die Amis adoptieren einen da auch schnell wenn man die gleichen Interessen teilt.

Dann bin ich mal auf das Ergebnis gespannt! Hört sich sehr interessant an

Ein geiles Teil!!
Ich denke dann mal, daß bei sovielen Vorraussetzungen nix schief gehen kann und drücke Euch für die Restauration die Daumen.
Gruß Hendrik
PS:
Die Rostlaube hat aber auch was,

Hallo Claus
Glückwunsch zu der Rarität und viel Geschick beim herrichten! Bin gespannt auf weitere Fotos

Was für ein Fahrzeug ist denn als Kabinenträger angedacht?

Mein Daily Driver, ein 2003er Ford F350 Dually Crew Cab Longbed mit dem 6.0 Liter V8 Turbodiesel. Hinterachslast max. 3.742 kg, da sind noch Reserven.

Wenn's Scheiße läuft, kann der auch mal 2 Kabinen transportieren

Scharfes Teil!

Hallo,

die Schwarzwasservorräte sind so schon gesichert

Viel Erfolg beim Restaurieren!

Besser die Scheiße läuft nicht.... von der Ladefläche

Mit eurer beruflichen Vorbelastung sollte die Restauration ja gut zu machen sein, vorausgetzt ihr habt genug Zeit.
Also bitte immer schön hier dokumentieren

Dirty Duck schrieb: Turbodiesel. Hinterachslast max. 3.742 kg, da sind noch Reserven.

Warum hat er so wenig eingetragen? Bei mir stehen da glaube ich 4,2t und real hab ich mit Kabine 4050 Kilo

Hallo Dirty Duck,

bei den "Vorbelastungen" beim Background und der Ausrüstung ( um die Tischlerwerkstatt beneide ich Euch wirklich ) kann man so ein Projekt schon angehen. Wir haben mit Platz im Stadel, brauchbarem Werkzeug und der Hoffnung dass uns unsere Ideen nicht verlassen angefangen. Das To-Do war selbst angelernt. Da seid Ihr schon etwas im Vorteil.

Wir fiebern mit Euch und freuen uns schon jetzt auf die Fotos vom Zerpflücken, von den finstersten Ecken und dem Wiederauferstehen der Amerigo !

Lance-a-Lot hat die Avion wohl noch nicht so ganz aufgegeben, stimmt´s Jörg ?...und ich spekuliere noch immer auf meine Alaskan.....

Wird Zeit dass wir hier eine Oldie-Ecke einrichten.

manfred65 schrieb: Wird Zeit dass wir hier eine Oldie-Ecke einrichten.

Das passende Basisfahrzeug habe ich schon, bin also dabei

Naja, meiner ist ja offiziell als 3,5 Tonner eingetragen... Die Achslasten ergeben zusammen 6,1t, das wurde nicht geändert. Leer habe ich 3.260 kg.