Frage Diesel- oder Gasheizung?

Hier nochmal ein Denkanstoß in die ganz andere Richtung:

Das Energiekonzept einer Kabine sollte alles berücksichtigen: Heizung, Kühlschrank und Kochen, ggf. noch Gasgrill oder Ofen.
Wenn Du Dich für einen Kompressor- und gegen einen Absoberkühlschrank entschliessen solltest, dann solltest Du konsequenterweise auch eine Dieselheizung einbauen und ganz auf eine Gasanlage verzichten. Zu bedenken ist dann (wie bereits ausführlich besprochen) allerdings das Handling vom Diesel bei abgesetzter Kabine und der nicht zu vernachlässigende Strom-Energiebedarf einer Diesel-Standheizung incl. Kraftstoffpumpe und Gebläse. Nebenbei bemerkt sind die Dinger auch nicht ganz ohne Geräusch- und Geruchsentwicklung. Bis vor 3 oder 4 Jahren gab es auch die Vorschrift, alle 10 Jahre die Brennkammer zu erneuern. Einige Hersteller handhaben das auch heute noch so.

Alternativ kannst Du Dich für eine Gasanlage entscheiden. Dann würde ich allerdings
1. einen Absorberkühlschrank nehmen (vgl. Dein Kühlschrank-Fred)
2. einen ordentlichen Gasherd (günstig, extrem gute Heizleistung, praktisch geruchslos, unkomplizierte Handhabung) einbauen
3. eine Gasheizung ggf. mit Warmwasser-Therme (günstig, leise, effektiv, braucht nur 4-8 Watt = 0,33-0,66 Ampère Strom)
4. Einen Aussen-Gasanschluss zum Anstöpseln eines Gasgrills (offenes Feuer ist im Süden oft verboten)
5. Damit reicht uns eine 11 kg-Gasflasche im Sommer über 4 Wochen lang und auch im echten Wintercampingbetrieb über 10 Tage.
6. Für den Strom (Licht, Wasserpumpe, Radio, Handys, Foto und Tablet aufladen) und genügt dann eine 80 Wp-Solaranlage und eine 80-100 Ah-Batterie auch im Winter locker.

Ich hoffe, ich habe Dich nicht wieder verunsichert, aber unser letzter Camper war mit Kompressorkühlschrank und Dieselheizung ausgestattet, und wir hatten ständig eine leere Batterie; Im Sommer wegen der Kühlbox und im Winter wegen der Heizung…

Tipp: Beim TÜV gabs bei uns Diskussionen wegen der 10 Jahre alten Brennkammer, Eberspächer hatte den Wechsel trotz neuer EU-Richtlinie nach wie vor vorgesehen. Da würde ich mich aktuell nach dem Stand der Dinge erkundigen, denn die Brennkammer-Erneuerung hätte angeblich fast 1000 € gekostet. (5 mal Gasprüfung und ein neuer Gasregler kostet wahrscheinlich nur etwa 1/3 davon!)

QuestMan schrieb:

Alter Schwede schrieb: Ich stehe nun auch vor der Entscheidung Diesel- oder Gasheizung.

Kabine ist bestellt habe ich gelesen. Gibts Diesel- oder Gasheizung als Option jetzt wahlweise?

Ja Kabine ist bestellt. Habe mir aber die Option eingeräumt, dass ich noch bis 20. November Ausstattungsänderungen vornehmen kann, da ich mir bei einigen Dingen noch nicht ganz im klaren war/bin. (Wie ihr ja gemerkt habt)
Also bei einem der ersten Gespräche mit einem Tischermitarbeiter sprach ich mal das mit der Diesel -oder Gasheizung an. Der riet mir zwar von der Dieselheizung ab, aber ich habe es so verstanden das es diese Option gibt.

Noch eine kurze Frage zu dem Stromverbrauch einer Dieselheizung (also zur Startphase und Gebläse). Ist dieser eigentlich viel höher wie bei der Gasheizung? Habe das zumindest irgendwo mal gelesen.

Gruß
Harald (Alter Schwede)

Der Gebläsestrom wird wohl vergleichbar sein, was aber anders ist, ist dass Diesel eine Art Glühkerze zur Zündung braucht. Die braucht mehr Strom, als nur ein Zündfunke für die Gasheizung.
Wenn die Dieselheizung immer schön durchläuft, dann macht das nicht so viel Unterschied. Da aber die Heizleistung meist zu hoch für die Kabinengröße ist, gibt es immer wieder Stromfressende Startvorgänge.

enpee schrieb: Hier nochmal ein Denkanstoß in die ganz andere Richtung:

Das Energiekonzept einer Kabine sollte alles berücksichtigen: Heizung, Kühlschrank und Kochen, ggf. noch Gasgrill oder Ofen.
Wenn Du Dich für einen Kompressor- und gegen einen Absoberkühlschrank entschliessen solltest, dann solltest Du konsequenterweise auch eine Dieselheizung einbauen und ganz auf eine Gasanlage verzichten. Zu bedenken ist dann (wie bereits ausführlich besprochen) allerdings das Handling vom Diesel bei abgesetzter Kabine und der nicht zu vernachlässigende Strom-Energiebedarf einer Diesel-Standheizung incl. Kraftstoffpumpe und Gebläse. Nebenbei bemerkt sind die Dinger auch nicht ganz ohne Geräusch- und Geruchsentwicklung. Bis vor 3 oder 4 Jahren gab es auch die Vorschrift, alle 10 Jahre die Brennkammer zu erneuern. Einige Hersteller handhaben das auch heute noch so.

Alternativ kannst Du Dich für eine Gasanlage entscheiden. Dann würde ich allerdings
1. einen Absorberkühlschrank nehmen (vgl. Dein Kühlschrank-Fred)
2. einen ordentlichen Gasherd (günstig, extrem gute Heizleistung, praktisch geruchslos, unkomplizierte Handhabung) einbauen
3. eine Gasheizung ggf. mit Warmwasser-Therme (günstig, leise, effektiv, braucht nur 4-8 Watt = 0,33-0,66 Ampère Strom)
4. Einen Aussen-Gasanschluss zum Anstöpseln eines Gasgrills (offenes Feuer ist im Süden oft verboten)
5. Damit reicht uns eine 11 kg-Gasflasche im Sommer über 4 Wochen lang und auch im echten Wintercampingbetrieb über 10 Tage.
6. Für den Strom (Licht, Wasserpumpe, Radio, Handys, Foto und Tablet aufladen) und genügt dann eine 80 Wp-Solaranlage und eine 80-100 Ah-Batterie auch im Winter locker.

Ich hoffe, ich habe Dich nicht wieder verunsichert, aber unser letzter Camper war mit Kompressorkühlschrank und Dieselheizung ausgestattet, und wir hatten ständig eine leere Batterie; Im Sommer wegen der Kühlbox und im Winter wegen der Heizung…

Tipp: Beim TÜV gabs bei uns Diskussionen wegen der 10 Jahre alten Brennkammer, Eberspächer hatte den Wechsel trotz neuer EU-Richtlinie nach wie vor vorgesehen. Da würde ich mich aktuell nach dem Stand der Dinge erkundigen, denn die Brennkammer-Erneuerung hätte angeblich fast 1000 € gekostet. (5 mal Gasprüfung und ein neuer Gasregler kostet wahrscheinlich nur etwa 1/3 davon!)

Hast mich zwar wirklich wieder etwas verunsichert, aber trotzdem ein prima Denkanstoß. Danke!
Gruss
Harald (Alter Schwede)

Hallo Harald,

ob Du eine Gas oder Dieselheizung nimmst macht im gesamten am Gewicht nicht viel aus.
Du hast bei einer Gasanlage die Gasflaschen und bei einer Dieselheizung eben eine etwas größere Batterie.

Ich speiße meine Dieselheizung aus einem 20Liter BW-Kanister mit einem Anschlußstück welches ich mal bei Woick gekauft habe.
Bei mir stinkt nichts nach Diesel in der Kabine oder in dem Staukasten in welchem der Kanister steht. Klar muß man beim Kanisterwechsel etwas aufpassen das man nicht mit Diesel rumtropft.
Mit der Truma Combi D6 reicht mir bei ständigen Minustemperaturen ein 20Liter Kanister für ca. zwei Wochen. Hängt natürlich auch davon ab wie warm man es in der Kabine haben will.

Ich koche mit einem Origo3000 Spirituskocher welchen ich nicht fest verbaut habe und so auch draußen benutzen kann.
Gekühlt wir mit zwei Kompressorkühlboxen von Waeco.

Gruß Christopher

Holger4x4 schrieb: Der Gebläsestrom wird wohl vergleichbar sein, was aber anders ist, ist dass Diesel eine Art Glühkerze zur Zündung braucht. Die braucht mehr Strom, als nur ein Zündfunke für die Gasheizung.
Wenn die Dieselheizung immer schön durchläuft, dann macht das nicht so viel Unterschied. Da aber die Heizleistung meist zu hoch für die Kabinengröße ist, gibt es immer wieder Stromfressende Startvorgänge.

Edit: Korrektur

Das kann ich nun voll und ganz bestätigen, nachdem ich es jetzt mal messen konnte. Meiner Beobachtung nach zieht die Dieselheizung in der Startphase ca. 8 A für etwa 150 sec, danach geht das auf ca. 1 A zurück. Aber, für mich unerwartet, beim Abschalten steigt der Strom nochmal für 60 sec. auf 8 A vor dem Nachlauf. Offensichtlich wird die Glühkerze nochmal eingeschaltet, wohl um evtl. überschüssigen Diesel völlig zu verbrennen.

Fazit: Leistung der Dieselheizung klein wählen und auf der kleinsten Heizstufe betreiben, damit man sie möglichst gleichmäßig durchlaufen lassen kann. Außerdem empfiehlt es sich, ca. 30-60 Min vor Ankunft am Ziel, die Heizung schon mal einzuschalten, um die Kabine vorzuwärmen. Da liefert noch die Lichtmaschine den Strom und die Bude hat dann schon Wohlfühltemperatur.

Wenn du den Kühlschrank elektrisch betreibst, ist es nur eine sinnvolle Entscheidung, auch beim Kochen und Heizen ohne LPG und Gasprüfung auszukommen.
Diesel-Luftheizung ist eigentlich kein Problem, sie ist nur etwas lauter als eine LPG Heizung.
Diesel Kocher sind etwas träge, d. h. sie benötigen eine längere Anheizzeit. Eine gute Ergänzung dazu sind die schon gezeigten Kartuschenkocher. Damit kann man dann ganz schnell mal einen Kaffee oder Tee zubereiten. Über 2000 m werden Dieselkocher und Heizungen an Effektivität verlieren.
Zu Diesel Kochern wie dem Wallas gibt es auch einen Ergänzungskit mit Lüfter, der den Kocher in eine Standheizung umwandeln. Das reicht für die Übergangszeit auf jeden Fall, aber nicht fürs Wintercamping. Der Wallas ist aber für Meereshöhe bis rund 1500m konzipiert.
Bei Bedarf: Ich habe noch eine Kombi von Wallas Dieselkocher und Aufsatzheizung, werksüberholt und einsatzbereit, Anfrage her PN.

Bernhard

Hallo Harald und Forumsgemeinde,
war gestern auf der Messe in Leipzig und habe mich mit Tischer nochmal ausgetauscht zu dieser Thematik. Also es gibt wie beim Thema Absorber-Kompressor auch hier eine Abwägung. Ich entscheide mich für eine Gasheizung. Hauptausschlagspunkt ist, das Dieselheizungen ein nicht unbedeutender Stromfresserfaktor sind (Vorglühen, Startphasen). Auch ist zu bedenken, bei Kupplungen in der Dieselzuleitung (wenn diese getrennt und zusammengesteckt werden müssen), das dann kleinste Gasbläschen die Dieselheizung in den Störmodus schicken. Dieser ist zwar kein Problem für die Heizung bis auf den Fakt, das sich die Heizung erst mal ausschaltet und nur manuell wieder in Betrieb geht. Ich denke da jetzt mal an Extremtemperaturen von -20°C und deren Auswirkungen. Auch meine Gasheizung ist einmal ausgefallen (also kann auch dort vorkommen, aber nur 1 mal in 10 Jahren). Der Urlaub war in dem Moment zu Ende. War ein technisches Standardproblem von Truma und wurde kostenlos behoben. Also es ist wie beim PC - ein fehlerfrei laufendes Programm sollte man nicht ohne gewichtigen Grund ändern.

Also Gas hat natürlich den Nachteil, das es nach ungefähr einer Woche (2x5kg) alle sein sollte. Dieses kann ich aber dadurch ausgleichen, das ich im Navara 1 oder 2 Reservegasflaschen mitnehme (im Winter brauche ich keine Fahrräder). Im Sommer und ohne Heizung bin ich in meinem bisherigen Alkovenmobil mit 2x11kg vier Wochen ohne Probleme und mit viel Kochen ausgekommen. Das dürfte sich bei der Kabine mit 2x5kg infolge fehlenden Fahrerhauses nicht ändern. Ich weiß jetzt nicht, ob bei der Dieselheizung der Verbrennungsgestank des Abgases auch noch Ungemütlichkeiten erzeugen könnte (bei ungünstiger Windrichtung - hatte mal ein Pkw mit Dieselheizung).

Es wird, und das sei hier nicht bestritten, gewichtige Argumente für eine Dieselheizung geben.

Viel Spass für die vielen anderen Kompromißdinge. Bei mir bin ich jetzt durch (SAT - ja/nein/manuell/automatisch, Kompressor oder Absorber, Heizung-Gas oder Diesel, Längsschläfer oder Querschläfer, Einsäulentischfuß oder Laguna Alu ......) - uffffz.

FrankS

PS: Sei dir bewußt - auch du bist aus Sicht deiner Frau auch nur ein Kompromiß. Aber eventuell hat sie dich ja mal geheiratet und das hält schon -zig Jahre . Dann muß das Produkt doch gut sein!

Hallo FrankS,

es ist doch kein Problem die Dieselheizung wieder zu starten wenn sie wegen einer Luftblase in der Leitung auf Störung geht.
Du hattest bei deiner Gasheizung da wohl ein echtes Problem - welches ja behoben wurde.

letzten Endes ist es egal ob bei einer Gasheizung die Gasflasche leer ist oder bei einer Dieselheizung der eigene Dieseltank oder gar der Fahrzeugtank zu wenig Diesel hat um die Heizung zu versorgen. Ergebnis ist dann immer das die Heizung und die Kabine kalt bleiben.
Ich hatte mit meinen Dieselheizungen noch nie ein Problem außer zu wenig Diesel im Tank und da war ich dann immer selbst dran schuld.

Man muß also das gesamte Fahrzeug und dessen Energieversorgung ansehen um bei der Heizung eine Entscheidung zu treffen.

Gruß Christopher

Hallo Christopher,
da hast du das Problem übersehen. Ich war leider auf einer 10h Tour im Gebirge. Ich weiß nicht, wieviel Stunden eine Woka braucht, um von 20°C auf unter 0°C auszukühlen. Ab da könnt es eventuell mit Einfrieren von Leitungen losgehen? Die liegen ja meistens in den Ecken der Womos und kühlen als erstes ab?

Das das neu-Starten für die Dieselheizung kein Problem ist - weiß ich. Es geschieht nur leider nicht automatisch - es muß eine Person da sein, die es macht.

Das man das gesamte Konzept seiner Woka überdenken muß - dürfte klar sein.

Also ich habe mich für Gasheizung mit E-Heizungsmöglichkeit auf dem CP entschieden. Da ich mich auch mal im Winter in Skandinavien rumtreiben möchte - die beste Variante um Gas zu sparen.

FrankS