Frage 4x4

Seit ca. 3 Monaten bin ich nun stolzer Besitzer eines Wildtrak mit Tischer 260S. Das ganze auf BF Goodrich 16". Geiles outfit - wobei ich mich nun frage, wo setze ich das Teil jetzt ein hier in good old Germany. Ich gebe zu, auf illegalen Pfaden macht das ganze wirklich Spass. Daher die Frage, wer hat off-road Tips, gerne natürlich auch per PN. Jeder verlässliche Tip wird mit einem Fläschen Augustiner Bier vergütet. Thomas aus München PS: hoffe ich verstosse damit nicht gegen die Forumsregeln

War ich doch vor kurzem am Bodensee und bin bei einem Apfelbauer abgestiegen, der mir zunächst einen asphaltierten Stellplatz zugewiesen hat. Als er dann die Kombi sah, hat er gemeint: "wenn Du möchtest kannst Du Dir ein Platz irgendwo auf meiner Apfelplantage aussuchen, denn ich muss Dich ja nicht wie soviel andere mit meinem Traktor rausziehen! Das war ein Wort! Wer. hat solche Tips im Gegenzug für den Apfelbauer, der derzeit auch noch nicht einmal in dieser VanLife App park4night steht - was auch so bleiben sollte

Ok, es gab kein 4G. Wasser musste man in der Kanne schleppen, aber der Kollege hat mir mit mehreren Kabeltrommeln Strom bis an meinen Wunschstellplatz gelegt. Als erstes ist dann die Sicherung in der Kabeltrommel gefallen, was ok war, denn ich Sack wollte Gas sparen und bin die Alde auf 3KW Strom gefahren.

Tomuc schrieb: ...wobei ich mich nun frage, wo setze ich das Teil jetzt ein hier in good old Germany. Ich gebe zu, auf illegalen Pfaden macht das ganze wirklich Spass.

Hallo,
kurze und knappe Antwort: grundsätzlich gar nicht! Nach der geltenden Rechtslage ist in allen Bundesländern das Fahren mit Kraftfahrzeugen in Wald und Flur entweder kraft Gesetz verboten oder seitens der Flächeneigentümer untersagt. Ende Gelände.
Die einzige Möglichkeit ist, wenn der Grundstückseigentümer zugestimmt hat (und keine naturschutzrechtlichen Bestimmungen dagegenstehen - wie zum Beispiel in Naturschutz-/Landschaftsschutzgebieten, wo die Erlaubnis des Grundstückseigentümers nicht ausreicht, da benötigt man eine Fahrerlaubnis i.d.R. vom Landkreis). Diese Zustimmung wird im Bereich öffentlicher Eigentümer definitiv nicht erteilt, bleibt also nur der private Eigentümer von Wald und Feld - und den müsste man dann auch erst einmal kennen. Das Ganze bitte schriftlich, da das im Falle einer Kontrolle lange Diskussionen erspart.
Und mit dem Begriff "Spaß" habe ich in Anbetracht der Zerstörungen, die einige wenige "Spaßbürger" in den Wäldern beim querfeldeinfahren mit ihren Mountainbikes, Enduromaschinen oder SUV´s anrichten, so meine Probleme. Ok, wir ziehen die dann auch gegen Kostenerstattung und Anzeige wieder raus...
In einem derart dicht besiedelten und zersiedelten Land wie Deutschland geht es leider nicht anders. Und wie lange die große Freiheit in Skandinavien erlaubt bleibt, sei mal dahingestellt.
Viele Grüße
Hans-Joachim

Wer seine Offroad-Fantasien mit dem Befahren einer Apfelwiese befriedigen kann, findet vielleicht den ein oder anderen Bauer, der ihm das erlaubt. Dieser kann dann auch das geile Outfit bewundern. Ansonsten kann ich Hans-Joachim nur zustimmen.
Gruß Peter

Selbst als Eigentümer eines Waldstücks oder einer anderen Fläche ist das nicht so einfach mit der Erlaubnis. Selbst wenn ich dir die Genehmigung geben würde, wie kommst du dann zu meinem Grundstück? Da müsstest du noch über die Flächen von anderen Eigentümern fahren. Und ob die da so begeistert davon sind? Das Wegerecht gilt im Wald nur i.V.m. der forstwirtschaftlichen Nutzung. Nicht um mit dem Pick-up Spaß zu haben.

Schauen wir uns mal das Landeswaldgesetz aus Brandenburg an:
§ 16 LWaldG – Befahren des Waldes mit Kraftfahrzeugen
(1) Das Fahren mit sowie das Abstellen von Kraftfahrzeugen im Wald ist nur in dem für die Bewirtschaftung des Waldes und die Ausübung der Jagd erforderlichen Umfang sowie im Rahmen hoheitlicher Tätigkeiten erlaubt. Straßenrechtliche Regelungen bleiben unberührt.

(2) Waldbesitzer dürfen über den in Absatz 1 genannten Umfang hinaus das Fahren mit Kraftfahrzeugen in ihrem Wald gestatten, soweit dies aus wichtigen Gründen erforderlich ist und den Wald nicht gefährdet oder seine Funktionen beeinträchtigt. Die Gestattungen sind der unteren Forstbehörde auf Verlangen vorzulegen.

(3) Die untere Forstbehörde kann die Gestattungen nach Absatz 2 aus den genannten Gründen untersagen oder einschränken.

Du darfst natürlich gern zum Holz machen mal vorbeikommen. Da solltest du dann aber auch keine Scheu davor haben dass dein Pick-up dann so genutzt wird:



Wenn du "Offroad" fahren willst, fahr entweder wieder zum Bauern oder in einen Offroad-Park.

Oder der ultimative Tipp: kauf dir ein Stück Wald. Oder Wiese, wenn es dir für "offroad" reicht

Noch als Nachtrag:

Besonders im Privatwald bzw. auf privaten Flächen macht man nichts unbeobachtet. Wir haben im Wald jemand die Genehmigung erteilt etwas Holz zu holen. Eines Tages bekam ich einen Anruf dass jemand mit einem weißen SUV mit Münchner Kennzeichen bei uns im Wald wäre, ob ich wüsste was der da macht. Ich kannte den Holzholer nur mit einem Audi mit heimischen Kennzeichen. Bei ihm habe ich dann angefragt ob er was davon weiß. Er hatte dann einen Kumpel in den Wald geschickt um das Holz erstmal zum Weg zu tragen damit es dann beim Aufladen und Abfahren schneller geht. Nach 15 Minuten konnte ich dort Entwarnung geben und die Aufregung im Wald war vergessen. Hätte ich nicht gesagt dass der das darf, ich glaube der BMW wäre so schnell nicht wieder aus dem Wald gefahren.

Da wird schon sehr darauf geachtet was auch bei den Nachbarn bzw. insgesamt so im Waldgebiet passiert.

Hallo Tomuc,,

selbst in Deutschland gibt es noch einige offizielle Straßen die noch Naturbelassen sind und befahren werden können.
Weniger in Ballungsräumen, eher in ländlichen Gegenden, oft als Waldstrassen bezeichnet.
Im Osten unserer BRD sind diese noch häufiger anzutreffen, auch Offroadstrecken.

Schau doch z.B. mal hier:
pistenkuh.de/shop/deutschland-trackbook-...uer-routen-nord-ost/

Die Kollegen haben eigentlich schon alles geschrieben, was du zum Befahren deutscher Feld-, Wald- und Bergwege wissen solltest. Im osteuropäischen Ausland darfst du teilweise deutlich mehr, aber die Chance ist groß, dass deine offroad untaugliche, bestenfalls schlechtwegetaugliche Kombination nach der Tour über Bergpfade und Rückewege in den Karpaten nicht mehr ganz so schön aussieht, wie vor der Tour. Offroader nennen das dann "artgerechte Haltung" und nehmen dann die entstehenden Kampfspuren in Kauf.
Ob übrigens deine Vollkasko für Fahrzeug und Kabine Schäden erstattet, die abseits von öffentlichen Straßen entstehen, solltest du auch vorher klären.

Wenn du Offroad mal ausprobieren willst, versuche dein Glück im Offroadpark Südheide. Die haben Sandboden, da sind die Beschädigungen am Ranger wahrscheinlich nicht so groß. Aber nimm vorher die Wohnkabine ab und fahre die Strecken wenigstens einmal "oben ohne" ab. Ach ja, gegen Gebühr ziehen die dich auch raus, wenn du dich festgefahren hast.

Wenn eine Wiese mit Apfelbäumen für dich bereits ein ultimatives Offroad Erlebnis war, empfehle ich, einen Offroad Kurs zu buchen. Wenn Corona im nächsten Jahr (hoffentlich) unter Kontrolle ist, geht so was bestimmt wieder:
wohnkabinencenter.de/offroad-training-mit-wohnkabine/

Moin
Fürstenforest oder Mammutpark sind ganz heiße Tips zum Offroadfahren. Beides ehem. Übungsplätze inkl. Campingmöglichkeiten.
Und im Netz gibt`s noch n Haufen mehr, mal größer mal kleiner.
Gerald

Danke allen für die Ausführungen und die links.

Im aktuellen Pickup Camper Magazin ist auch ein Beitrag zum Offroad Coaching drin. Scheinbar wollen sie im kommenden Jahr ein Fahrtraining organisieren.

...wird wohl Zeit, dass mal wieder ein "Pickup-Wohnkabinen-Fahrtraining" vom Forum aus angeboten wird?
Müsste dann das sechste oder siebte sein im Laufe der Zeit...

Könnte aber wieder daran scheitern, das sich keiner für die Orga findet.

Gruß Ulf

...och - ich würd das schon wieder machen.
Das erste war 2011, das letzte 2017. Gerade mal nachgeschaut.
Die Frage ist, welches kleine Gelände man exklusiv mietet!
Die Nummer, das einen die Quads um die Ohren fahren, braucht niemand! Dann kostet das Ganze halt mal was!
Getreu dem Moto "was nix kostet, is nix!".
Dann aber ohne Hygienekonzept. Also abwarten...


Gruß Stefan

Ja,
Südheide wäre toll, alles sandiger Boden, da geht nix kaputt.... ist aber leider sehr weit weg von Dir..Die anderen Gelände waren anders, aber so konnte man auch viele andere Dinge lernen.
Das Ganze war aber nur so toll und die Lernkurve so steil, weil wir einen sehr erfahrenen und umsichtigen Lehrer hatten, Ohne einen Stefan wäre ich nie auf die Idee gekommen, solche Steigungen zu fahren bzw. stände da oben heute noch, weil ich nicht gewusst hatte wie es wieder runter geht...


Obwohl, runter kommen sie alle, nur wie .....



Als Ahnungsloser kann man schnell etwas falsch machen und dabei das Auto oder sogar Leib und Leben auf's Spiel setzen.
Also such Dir ein Gelände aus und hab Spaß, aber mach es um Gottes willen nicht ohne Anleitung und auf eigene Faust !!

Viele Grüße,
Ralph

nur mal so als Beispiel:

Loefflea schrieb: Hallo Tomuc,
selbst in Deutschland gibt es noch einige offizielle Straßen die noch Naturbelassen sind und befahren werden können.
Weniger in Ballungsräumen, eher in ländlichen Gegenden, oft als Waldstrassen bezeichnet.

frei befahrbare offizielle Straße im Norden von Deutschland.
Bewohner aus dem Raum Hamburg, werden das Gebiet sicherlich kennen, die Bezeichnung des Gelände dort ähnelt dem Kennzeichen von Hamburg

Feli 1 schrieb: Auf einer Tour durch Norddeutschland konnten wir das gute Stück gleich ausprobieren. Immer noch kompakt und handlich, fährt sich gut, auch auf nicht asphaltierten Strecken.

Wenn unsere Infrastruktur weiter in diesem Tempo zerbröckelt können wir bald auch mitten im Rhein Main Gebiet Offroad fahren. Brücken in und um Wiesbaden, welche seit Jahren "saniert" werden, können dann entlang des Rheinufers umfahren werden, da die 1 Spurige A66 irgendwann vollends kollabiert ist. Von unseren PKW vergewaltigenden, Schlagloch durchsetzen Landstraßen mal ganz abgesehen.

Waverunner schrieb: Wenn unsere Infrastruktur weiter in diesem Tempo zerbröckelt können wir bald auch mitten im Rhein Main Gebiet Offroad fahren.........Von unseren PKW vergewaltigenden, Schlagloch durchsetzen Landstraßen mal ganz abgesehen.

Genau das hat mich schon die ganze Zeit gejuckt zu schreiben.
Es werden immer mehr Straßen die PU's mit WoKa mehr abverlangen als so manche Offroad Strecke.

Gruß Ulf