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18 Jahre 1 Monat her #1 von Rainman
Island Reisebericht wurde erstellt von Rainman
Hallo Zusammen

Da es jetzt ja wieder länger dunkel ist, hat man ja auch mehr Zeit zum Lesen. Darum habe ich mich entschlossen, hier den Bericht von unserer Reise nach Island vom 1. Juli bis 12. August 2006 ins Forum zu stellen. Stellvertretend für alle Fotos, die wir gemacht haben, einen kleinen Ausblick auf Island.

Es war einfach super!

REISEBERICHT

Island, wir kommen wieder…

sagten wir uns, als die Fähre im 2003 von Seydisfjördur ablegte. Dieses Land aus Feuer und Eis, mit seinen unberechenbaren Naturgewalten, der abwechslungsreichen und farbenfrohen Landschaft, hat uns fasziniert. Deshalb wollten wir dieses Mal das Land auch zu Fuss neu entdecken.

Diesen Sommer war es endlich soweit. Am 1. Juli fuhren wir nach Dänemark, wo wir nach Norwegen übersetzten. Unser erstes Reiseziel war der Lysefjord. Eine zweistündige Wanderung führte uns zum Preikestolen hinauf, einem ebenen Felsmassiv, das 600 Meter senkrecht in den Fjord abfällt. Wagemutige Basejumper stürzen sich hier in die Tiefe. Am Lysebotn, dem Ende des Fjords, führt ein steiler Pfad zu einer weiteren Sehenswürdigkeit, dem Kiragg. Auf dem Gipfel des Berges klemmt ein Felsbrocken zwischen zwei Felswänden, die 1000 Meter senkrecht in den Fjord abfallen. Ganz Mutige lassen sich auf diesem kleinen Felsen fotografieren!

Am 10. Juli ging es dann in Bergen auf die Island-Fähre. Beim Zwischenhalt auf den Färöer Inseln erlitt die Fähre ein Leck, das uns eine um 13 Stunden längere Reise bescherte. Nach dem rauen Seegang waren wir froh, nach über 60 Stunden endlich wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.

Zuerst besuchten wir das Krafla-Gebiet. An den Hängen des Vulkans wird geothermische Energie gewonnen und in Pipelines transportiert. Das jüngste Lavafeld entstand bei der Eruption im Jahre 1977, die ganze sieben Jahre dauerte. Das Feuer schwelt weiter, Schwefelgeruch erfüllt noch heute die Luft. Der stahlblaue Kratersee, bizarre Formen und Figuren, durch die Lava geschaffen, und farbigen Rhyolithberge zieren die Landschaft. Unweit davon liegt der Mývatn-See mit seinen unzähligen kleinen Inseln, das Ergebnis einer Eruption vor tausenden von Jahren.

In den Westfjorden erwartete uns einer der Höhepunkte unserer Reise: Die Wanderung durch das Naturschutzgebiet Hornstrandir. Ein wildes, einsames, rund 580 km2 grosses Gebiet, das direkt unterhalb des nördlichen Polarmeers liegt. Das Überleben dort war sehr schwierig und von Einsamkeit geprägt. Dies führte zu einer Landflucht, die letzten Bewohner verliessen die Gegend in den Fünfzigerjahren.
Die Natur hat sich nun das Land allmählich zurückerobert. Heute ist Hornstrandir ein einzigartiges Naturparadies, in dem Blumenwiesen, Polarfüchse und der unbarmherzige Wind das Sagen haben. Ruinen sind kaum mehr sichtbar. Strassen oder Brücken sucht man auf Hornstrandir vergebens, selbst Wanderpfade und Wegmarkierungen sind nur streckenweise vorhanden. Karte und Kompass sind somit unabdingbar. Einziger Zugang ist auf dem Wasserweg oder zu Fuss.
Mit dem Schlauchboot wurden wir die letzten Meter ans Ufer transportiert und von da an waren wir auf uns selbst gestellt. In den nächsten vier Tagen erwartete uns so einiges: Entlang der Küste und Schwindel erregender Trampelpfade, über felsige Bergrücken und durch eiskalte Bäche und Sumpfland führte unser Weg. Üppige Blumenwiesen, ohrenbetäubende Vogelkolonien, junge Polarfüchse und stets die traumhafte Aussicht entschädigten uns für die Strapazen. Die baumlosen Strände sind mit sibirischem Treibholz übersäht. Auch heute noch wird das Holz das ‚Weisse Gold’ genannt, denn zu den Zeiten, als Hornstrandir noch bewohnt war, wurde es nicht nur als Bau- oder Brennmaterial verwendet, es wurden auch Alltagsgegenstände wie Möbel, Töpfe und Geschirr daraus hergestellt. Durch die jahrelange Reise im Salzwasser gegen Bakterien, Pilze oder Holzwurm geschützt, ist das Holz besonders hochwertig.
Den letzten Tag hatten wir frei und wir genossen die Sonne und das Nichtstun. Morgen wird uns das Boot bereits wieder zurück in die Zivilisation bringen. Doch die einsame Natur, die blühenden Wiesen und bizarren Berge, das blaue Meer, aber auch die eiskalten Flüsse und sumpfigen Täler werden ins unserer Erinnerung weiterleben.

Unsere Reise führte weiter nach Reykjavik, die nördlichste Hauptstadt Europas. Mehr als die Hälfte aller Isländer leben und arbeiten hier. Reykjavik ist eine moderne und trendige Hauptstadt mit einer überschaubaren Grösse. Farbenfrohe Häuser zieren die Strassen. Da ausschliesslich mit Erdwärme geheizt wird, ist Reykjavik die sauberste Hauptstadt der Welt. Im Winter werden sogar die Trottoirs beheizt, um sie schneefrei zu halten.

In der ‚Gartenstadt’ Hveragerdi wird die reichlich vorhandene Geothermalenergie zum Anbau von Gemüse und Zierpflanzen in riesigen Gewächshäusern verwendet. Eine Wanderung in die nahe gelegenen Hügel führte uns zu brodelnden Quellen. Vermischt mit dem Wasser eines kalten Baches luden diese zu einem angenehm warmen Bad ein.

Durch unzählige Gletscherflüsse fuhren wir weiter nach Pórsmörk, dem einmalig schönen Gletschertal. Spektakuläre Landschaften und ungewöhnliche Felsformationen, umzingelt von Gletschern, faszinierten uns.
Über einsame Lavasand-Pisten fuhren wir endlich ins Hochland. Landmannalaugar ist auch bei den Isländern ein beliebtes Ausflugsziel. Auf dem Bláhnúkur geniesst man eine grandiose Aussicht auf die umliegenden Rhyolithberge. Durch das schwarze Lavafeld gelangt man wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo ein warmer Bach zum entspannenden Bad einlädt. Weiter führte unsere Route an Europas grösstem Gletscher, dem Vatnajökull entlang. Die einsame Strecke, die meistens nur im Konvoi gefahren werden kann, war diesmal ziemlich trocken und wir konnten die Route ohne Begleitung in Angriff nehmen. Im Zweifelsfall wissen die Isländer stets gut über den Zustand der Hochlandpisten Bescheid.
Einmal mehr musste ich die Erfahrung machen, dass man(n) etwas öfter auf die Frauen hören sollte. Ein kleiner Gletscherfluss wurde mir zum Verhängnis, und wir blieben mitten im Fluss im Treibsand stecken! Mit Schaufel und Sandblechen konnte ich uns schliesslich wieder befreien. Nach einer Stunde barfuss im Gletscherfluss, waren meine Füsse aber nur noch zwei Eiszapfen! Nachts überraschte uns ein heftiger Sturm, der uns den Schlaf raubte.
Die Naturgewalten in Island sind nicht zu unterschätzen. Und auch wenn Island eines der teuersten Länder ist, ist es immer eine Reise wert.

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Rainman

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18 Jahre 1 Monat her #2 von Rollixxxxx
Rollixxxxx antwortete auf Re: Island Reisebericht
Hallo Pitsch.
Toller Bericht und danke dafür.
Nur wie bekommt man solange Urlaub ?
Aber das kannst Du mir bestimmt in Laubach erklären.
Gruß Rollixxxxx

Defender 130 CC schwarz mit Eriba Touring

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18 Jahre 1 Monat her #3 von DerEine
DerEine antwortete auf Re: Island Reisebericht
Hi Rolf

:lol: :lol: :lol: :lol:

Nur wie bekommt man solange Urlaub ?


....genau das gleiche hat mich Steffi just in diesem Augenblick auch gefragt!

Schöner Bericht aber Du hast bestimmt noch mehr Fotos! Los raus damit! :wink:

Nach Island will ich zwar nicht unbedingt aber bis auf den Felsen (Bild) und die geile Aussicht im Hellen geniesen würde uns schon mal fürs nächste Jahr reichen! Arme Arbeitnehmer kommen nicht weiter mit ihrem Jahresurlaub! :wink:

mfg Andreas

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18 Jahre 1 Monat her #4 von &soweiter
&soweiter antwortete auf Re: Island Reisebericht

Arme Arbeitnehmer kommen nicht weiter mit ihrem Jahresurlaub!


Wieviel hast Du denn?
Keine 30 Tage = 6 Wochen ..?

Werner

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18 Jahre 1 Monat her #5 von Reini
Reini antwortete auf Re: Island Reisebericht
6 Wochen gut und schön.....aber krieg die mal an einem Stück! :(

Grüße aus 'm Wald,

Reini (inzwischen mit weißer Würstchenbude unterwegs)

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18 Jahre 1 Monat her #6 von DerEine
DerEine antwortete auf Re: Island Reisebericht
@werner
29 Tage Urlaub und bis zu 200 Überstunden/Jahr sind es schon aber mehr als 2 Wochen am Stück kannste knicken! :?

mfg Andreas

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18 Jahre 1 Monat her #7 von Rainman
Rainman antwortete auf Re: Island Reisebericht
Hallo Andreas

So wie ihr den Preikestolen gesehen habt, haben wir im 2003 auch schon gesehen. Beim zweiten Mal hat’s dann geklappt.

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Rainman

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18 Jahre 1 Monat her #8 von VWBusman
VWBusman antwortete auf Re: Island Reisebericht
Hallo Pitsch,

toll dein Islandbericht und Danke dafür.
Da bekommt man richtig Fernweh.

Gruß Christopher

VW T5 Doka mit Tischer 230 Sonderanfertigung und Selbstausbau

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18 Jahre 1 Monat her #9 von DerEine
DerEine antwortete auf Re: Island Reisebericht
Mmmmmmhh Pitsch....so muß es sein!
Einziger Trost.......ich war auf Lehrgang in Stavanger und daher hat es zumindest nix gekostet! :wink: 8)

cu Andreas

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18 Jahre 1 Monat her #10 von Trail
Trail antwortete auf Re: Island Reisebericht
Hallo Pitsch,

super Bericht, danke.

Es treibt einem das Fernweh in die Adern.

Porsmörk war schon zweimal unser Ziel, hatt aber wegen dem Wasserstand im Fluss nicht gereicht :to: oder zu viel Respekt.

Gruss
Trail

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18 Jahre 1 Monat her #11 von 2mwalter
2mwalter antwortete auf Re: Island Reisebericht
Hallo!

Bin beim Surfen auf dieses Forum gestossen. Habe einen Tyota Hilux Pickup mit Geocar Kabine.
Heuer im März waren wir damit in Island. Reisebericht gibt es auf unserer Homepage: www.2m-adventure.at">www.2m-adventure.at

lg

Walter

2mwalter

my toy is a toyo

wwww.2m-adventure.at

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18 Jahre 1 Monat her #12 von Tangente
Tangente antwortete auf Re: Island Reisebericht
Hi Pitsch!
Bin schon gespannt, was Du uns diesmal in Laubach zu erzählen hast!
Grüße in die Schweiz!
Tangente

1964 Kleines Zelt > großes Zelt > T2 > Pause nach Start in die Selbständigkeit > Zeltanhänger > Nordstar 6L > Nordstar Camp compact > Geo Camper auf D Max 1 1/2 # PU seit 1998, Kabine seit 1999 # 46 Länder - 4 Kontinente (nicht nur mit Kabine)

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