Erledigt Abholung unserer Northstar Arrow - Teil 1
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7 Jahre 4 Monate her - 7 Jahre 4 Monate her #1
von Lance a lot
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Abholung unserer Northstar Arrow - Teil 1 wurde erstellt von Lance a lot
Das hier wird so eine Art Reisebericht im doppelten Sinn - die Reise zur Abholung unserer aktuellen Kabine und wie wir dahin gekommen sind. Das ist ein bischen mehr zu Lesen. Also Aufmerksamkeitsspanne prüfen und Zeit nehmen oder direkt zu den Bildern weiterscrollen.
Unsere erste Kabine war eine gebrauchte amerikanische Lance 915, die wir im Frühjahr 2009 bekamen. Nach Entdeckung des namensgebenden Indoor-Moores am zweiten Tag wurde sie spontan getauft auf den Namen "Moorkönigin". Die Moorkönigin schön. Wir mochten ihre gemütliche Athmosphäre. Den grossen Kühlschrank, die geräumige Dusche und den Backofen. Um nur einige Vorzüge unseres ersten radlosen Wohnmobils zu nennen. Es war auch eine grossartige Lernerfahrung, die man im Netz nachlesen kann. Damals habe ich sehr schnell sehr viel über amerikanische Wohnmobiltechnik gelernt. Normalerweise nicht freiwillig. Vor jeder Reise war irgendwas zu reparieren oder zu verbessern. Und das gute Stück stand draussen und setzte schneller auf der linken Seite schwarze Streifen an als ich sie auf der rechter Seite wegpolieren konnte.
Im internet sahen wir dann im Winter vor dem Kaminofen wunderbare Reiseberichte mit wunderbaren Landschaften und einer wunderbaren Popup-Kabine. Kleiner, leichter, intelligent gemacht, nicht aus Holz und ausserdem neu. So etwas (die Landschaften) wollten wir auch. Das was man nicht hat, ist ja bekanntlich am Verlockendsten. Und so bestellten wir uns im Frühjahr 2011 eine Popup-Kabine direkt beim Hersteller in Colorado. Natürlich nicht irgendeine Popup-Kabine, sondern DIE Kabine mit der schönen Landschaft drumrum. Eine Outfitter Apex 8LB (für 8-Fuss Long Bed). Mit Alurahmen, einteiligem GFK-Dach, trickreichem Faltbad und ... Backofen. Als Nachfolgerin der Moorkönigin wurde die neue Kabine "Pop(Up)-Prinzessin" (oder auch "Britney") genannt. Dazu gibts hier auch irgendwo einen Thread. Sie kam im August 2011 in Hamburg an, mit vielen losvibrierten Schrauben, leerer Batterie und fast 200l Wasser in den Tanks (frisches Quellwasser! Aus den Rocky Mountains!).
Britney war toll. Wir fuhren kreuz und quer durch Europa damit. Allein, die Landschaft draussen war nicht dieselbe wie im Internet. Wo wir uns das im Popup leicht und luftig und lau vorgestellt hatten, regnete es hier oft bei wenig gemütlichen Aussentemperaturen, so dass die vielen Fenster (13!) öfter geschlossen bleiben mussten. Obwohl, Heizung gab es zur Genüge. Wem 25 Grad drin bei -5 Grad draussen nicht reichen, dem wird wohl nicht zu helfen sein. Trocken war die Kabine drinnen auch bei jedem Wetter. Aber leider auch vergleichsweise eng und damit bei schlechtem Wetter nicht so gemütlich wie ihre Vorgängerin.
Auch an dieser Kabine habe ich viel gelernt. Zum Beispiel, dass Butan unter Null nicht mehr gasförmig ist, und dass eine Heizung ohne Gas so lange versucht, Wärme zu produzieren, wie Strom in der Batterie ist. Beziehungsweise bis um 3 Uhr früh der Gaswarner wegen Unterspannung Alarm schlägt. Was man als Wohnkabinenbewohner nur ungenügend würdigt, wenn man vom lauten Alarmgeräusch aus dem Tiefschlaf gerissen wird und in der Kabine ist es *$#kalt.
Ich finde Popups immer noch klasse. In einer lauen Sommernacht, Fenster und Luken auf Durchzug und kein lärmendes Dorffest in der Nähe, gibt es wohl kaum eine bessere Schlafhöhle.
Und von der fantastischen Gewichtsverteilung beim Fahren und der insgesamt durchfahrtsfreundlichen Gesamthöhe braucht man gar nicht erst zu reden!
Es gibt aber auch Nachteile. Ohne laue Sommernacht, oder mit einem Dorffest (mit Schlagermusik, live!)... Ausserdem sieht am aufgestellten Dach jeder direkt, dass da wer nicht parkt sondern wohnt. Wir waren mit der Kabine zufrieden, aber nicht alle unsere Wüsche waren erfüllt worden.
Zwischenzeitlich hatten sich ein paar andere Dinge ereignet, die im August 2016 im Umzug in ein neues Haus gipfelten. Im Ergebnis hätte die arme Britney das ganze Jahr 2016 ungenutzt im Weg rumgestanden. Im Herbst 2015 entschlossen wir uns daher, das ganze Gesumse, Pickup und Kabine, erstmal zu verkaufen. Und dann nach dem Abschluss des wir-bauen-ein-neues-Haus-und-unser-Leben-wird-einmal-umgekrempelt-Projekts zu sehen, wieviel Geld noch in der Kasse ist und wie es weitergeht.
Der Pickup ist dann letzlich doch geblieben, und im Herbst 2016 sah es so aus, dass wir doch wieder eine Kabine haben wollten. Wobei schnell klar wurde: wenn es eine neue Kabine werden soll, mit der wir in der Saison 2017 unterwegs sein wollen, müssen wir sofort bestellen, weil: 6 Monate Lieferzeit, mindestens.
Nun ist es so, dass an den hierzulande hergestellten Wohnkabinen objektiv nichts falsch ist. Nur dass sie uns subjektiv nicht zusagen. Irgendwie kommt das Konzept "von drüben", und irgendwie haben wir uns wohl damals im Urlaub 2008, als die ganze Misere anfing, mit dem amerikanischen Stamm des Wohnkabinenvirus infiziert. Also sollte es wieder was Amerikanisches werden.
Also machte ich mich auf die Suche. Nach Grundrissen, Gewichten, Preisen, Frachtangeboten.
Ich habe dann schnell gelernt (Lernen ist so eine dauerhafte Begleiterscheinung vom Wohnkabinenfahren), dass in meiner Auswahl die meisten Kabinen aus USA/Kanada entweder zu teuer für mein Budget, zu schwer für unser Auto oder zu breit für einen Container waren. Mehrfachnennungen möglich.
Das Containerproblem liesse sich per RoRo-Fracht (Roll On - Roll Off) lösen. Allerdings rollen Wohnkabinen konzeptbedingt nicht, so dass man für RoRo entweder einen praktischen Pickup unter der Kabine oder wenigstens einen Dolly zum Rangieren benötigt.
Wohnkabinenhändler in der Nähe des Herstellers können einem drüben übrigens unschlagbare Preisangebote machen. Weil sie praktisch keine Transportkosten haben. Ein Transport einmal quer durch die USA kostet allein schon mehrere tausend Dollar. Passen ja nicht in einen Container, die Dinger... Und die meisten Hersteller sitzen irgendwo eher im Westen oder Nordwesten, während die Verschiffung tendenziell von der Ostküste nach Europa besser ist. Man kann auch ab Westküste verschiffen, dann ist der Transport über Land billiger, aber die Seefracht teurer.
Wenn man also gerade einen Pickup mit rüberbringen würde, wäre das eine Überlegung wert. In unserem Fall (ohne Pickup, andere Geschichte, siehe weiter unten) wäre aber die gewünschte neue Lance 850 zwar billig gewesen, der Transport nach D aber in Summe zu teuer und zu kompliziert, als dass ich das alles von hier aus orchestrieren wollte. Irgendwie kam das Projekt nicht voran.
Northstar. Es gibt zwei amerikanische Hersteller, deren Produkte offiziell nach Deutschland importiert werden. Das Wohnkabinencenter verkauft Four Wheel Campers. Hervorragende, haltbare, robuste und für uns leider zu kleine Wohnkabinen (Backofen?). Und Northstar, die von Holger Neumann in Kirchlinteln importiert werden. Beides amerikanische Traditionsmarken. Northstar gibt es seit 1961, sie haben die Krise 2008/9 überlebt und sind immer noch da. Irgendwas werden sie wohl richtig machen. Das mit der Traditionsmarke ist durchaus wörtlich zu verstehen, die Kabinen sind auch heute noch komplett aus Holz bis auf die Aussenhaut. Kein "Lance Lock", Alurahmen oder gar GFK-Halbschale. Naja, dachte ich mir, die Erfahrungen mit der Moorkönigin liegen lange zurück und schlechte Erinnerungen verblassen ja schneller als Gute. Ausserdem kann man eine Northstar Kabine einfach so kaufen, während man sich bei Lance und Co. selber kümmern muss - siehe oben. Und man bekommt sogar alles schon für Europa eingerichtet, von den gelben Blinkern bis zum 230V-Anschluss.
Es gab mit der klassischen Northstar Arrow sogar einen richtig guten Grundriss. Keine Eck- oder U-Dinette, sondern eine seitliche Sitzbank, auf der man richtig die Beine ausstrecken kann, und die in der Mitte eine für Wohnkabinenverhältnisse fast schon riesige Freifläche übrig lässt. Sowas wollten wir haben.
Sonstige Eckdaten der Holzhütte: Längsschläfer, nasses Bad (Toilette und Dusche im selben Raum), Long-Bed Kabine mit knapp über 8 Fuss Bodenlänge - also fast kein Überstand am Heck. Kein hochgelegter Boden mit Basement (Keller), daher nicht übermässig hoch für eine Ami-Kabine in voller Größe. Ungefähr 2,40m breit.
Ein paar Extras haben wir auch mitbestellt. Markise, Tankflasche, Solar - und natürlich den Backofen. Und damit kämen wir dann langsam zum zweiten Teil des "Reiseberichts", nämlich der Abholung unseres neuen Schneckenhauses.
Anfang Juni sollte es soweit sein - die Kabine war hergestellt, über den Teich verschickt, in Deutschland angekommen und zur Auslieferung vorbereitet. Also haben wir die Toolbox vom Pickup genommen, das Tailgate ausgehangen, und unsere gesammelten Siebensachen wetterfest auf der Ladefläche verstaut. Und wo wir schonmal die Gelegenheit hatten, haben wir den ganzen Krempel - Stühle, Tisch, Geschirr, Decken undsoweiter - mal gewogen und sind bei ungefähr 80kg rausgekommen. Inklusive den relativ schweren Fastguns, mit denen die Kabine am Auto festgezurrt wird.
Für die Übernachtung vor der Abholung haben wir uns ein Hotel ganz in der Nähe ausgesucht ( www.der-heidkrug.de ), so dass wir am nächsten Morgen früh bei Northstarmobil auf der Matte stehen konnten.
Nach dem Frühstück ging es los zur Abholung.
Holger hatte uns schon erwartet. Wir haben uns unsere neue Behausung erstmal in Ruhe angesehen und unseren mitgebrachten Krempel eingeräumt. Man sollte ab und zu mal ein Womo mieten, da bekommt man mit sowas Routine.
Anschliessend hat Janina den Pickup drunterrangiert, die Kabine wurde abgelassen, die Fastguns eingestellt und angebracht und der 13-Pol-Stecker der Elektrik angesteckt. Anschliessend rausrangiert für ein paar Fotos und dabei die neue Lichtorgel am Kabinenheck bewundert... Nur wenige Stunden später war der Schuldige identifiziert: Das Steuergerät der neu montierten Anhängersteckdose an unserem Pickup kommt nicht mit den LED-Blinkern der Northstar klar. Holger hat dann als Kurzfristlösung Glühlampen parallell zu den Blinkern angeschlossen, seitdem funktioniert alles wie es soll. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Holger, der bei der ganzen Fehlersuche vorbildlich die Ruhe bewahrt hat!
Irgendwann am späten Nachmittag sind wir endlich losgekommen und haben uns erstmal "in der Gegend" was zum Übernachten gesucht. Die Idee war eh von Anfang an, dass wir ein paar Tage in der Region bleiben würden, falls noch weitere Wehwehchen auftauchen. Was aber im Prinzip nicht passierte. Es gab ein kleines Problem mit dem Kühlschrank, das aber nur an der Ungeduld der Besitzer lag. Und die Wasserpumpe saugte regelmäßig Luft mit an, wofür auf die Schnelle kein Grund auszumachen war. Dafür musste Holger aber die Tankflasche noch einbauen, weswegen wir 2 Tage später dann doch wieder vorbeigeschaut haben.
... weiter im Teil 2
www.wohnkabinenforum.de/forum/reiseberic...rthstar-arrow-teil-2
Unsere erste Kabine war eine gebrauchte amerikanische Lance 915, die wir im Frühjahr 2009 bekamen. Nach Entdeckung des namensgebenden Indoor-Moores am zweiten Tag wurde sie spontan getauft auf den Namen "Moorkönigin". Die Moorkönigin schön. Wir mochten ihre gemütliche Athmosphäre. Den grossen Kühlschrank, die geräumige Dusche und den Backofen. Um nur einige Vorzüge unseres ersten radlosen Wohnmobils zu nennen. Es war auch eine grossartige Lernerfahrung, die man im Netz nachlesen kann. Damals habe ich sehr schnell sehr viel über amerikanische Wohnmobiltechnik gelernt. Normalerweise nicht freiwillig. Vor jeder Reise war irgendwas zu reparieren oder zu verbessern. Und das gute Stück stand draussen und setzte schneller auf der linken Seite schwarze Streifen an als ich sie auf der rechter Seite wegpolieren konnte.
Im internet sahen wir dann im Winter vor dem Kaminofen wunderbare Reiseberichte mit wunderbaren Landschaften und einer wunderbaren Popup-Kabine. Kleiner, leichter, intelligent gemacht, nicht aus Holz und ausserdem neu. So etwas (die Landschaften) wollten wir auch. Das was man nicht hat, ist ja bekanntlich am Verlockendsten. Und so bestellten wir uns im Frühjahr 2011 eine Popup-Kabine direkt beim Hersteller in Colorado. Natürlich nicht irgendeine Popup-Kabine, sondern DIE Kabine mit der schönen Landschaft drumrum. Eine Outfitter Apex 8LB (für 8-Fuss Long Bed). Mit Alurahmen, einteiligem GFK-Dach, trickreichem Faltbad und ... Backofen. Als Nachfolgerin der Moorkönigin wurde die neue Kabine "Pop(Up)-Prinzessin" (oder auch "Britney") genannt. Dazu gibts hier auch irgendwo einen Thread. Sie kam im August 2011 in Hamburg an, mit vielen losvibrierten Schrauben, leerer Batterie und fast 200l Wasser in den Tanks (frisches Quellwasser! Aus den Rocky Mountains!).
Britney war toll. Wir fuhren kreuz und quer durch Europa damit. Allein, die Landschaft draussen war nicht dieselbe wie im Internet. Wo wir uns das im Popup leicht und luftig und lau vorgestellt hatten, regnete es hier oft bei wenig gemütlichen Aussentemperaturen, so dass die vielen Fenster (13!) öfter geschlossen bleiben mussten. Obwohl, Heizung gab es zur Genüge. Wem 25 Grad drin bei -5 Grad draussen nicht reichen, dem wird wohl nicht zu helfen sein. Trocken war die Kabine drinnen auch bei jedem Wetter. Aber leider auch vergleichsweise eng und damit bei schlechtem Wetter nicht so gemütlich wie ihre Vorgängerin.
Auch an dieser Kabine habe ich viel gelernt. Zum Beispiel, dass Butan unter Null nicht mehr gasförmig ist, und dass eine Heizung ohne Gas so lange versucht, Wärme zu produzieren, wie Strom in der Batterie ist. Beziehungsweise bis um 3 Uhr früh der Gaswarner wegen Unterspannung Alarm schlägt. Was man als Wohnkabinenbewohner nur ungenügend würdigt, wenn man vom lauten Alarmgeräusch aus dem Tiefschlaf gerissen wird und in der Kabine ist es *$#kalt.
Ich finde Popups immer noch klasse. In einer lauen Sommernacht, Fenster und Luken auf Durchzug und kein lärmendes Dorffest in der Nähe, gibt es wohl kaum eine bessere Schlafhöhle.
Und von der fantastischen Gewichtsverteilung beim Fahren und der insgesamt durchfahrtsfreundlichen Gesamthöhe braucht man gar nicht erst zu reden!
Es gibt aber auch Nachteile. Ohne laue Sommernacht, oder mit einem Dorffest (mit Schlagermusik, live!)... Ausserdem sieht am aufgestellten Dach jeder direkt, dass da wer nicht parkt sondern wohnt. Wir waren mit der Kabine zufrieden, aber nicht alle unsere Wüsche waren erfüllt worden.
Zwischenzeitlich hatten sich ein paar andere Dinge ereignet, die im August 2016 im Umzug in ein neues Haus gipfelten. Im Ergebnis hätte die arme Britney das ganze Jahr 2016 ungenutzt im Weg rumgestanden. Im Herbst 2015 entschlossen wir uns daher, das ganze Gesumse, Pickup und Kabine, erstmal zu verkaufen. Und dann nach dem Abschluss des wir-bauen-ein-neues-Haus-und-unser-Leben-wird-einmal-umgekrempelt-Projekts zu sehen, wieviel Geld noch in der Kasse ist und wie es weitergeht.
Der Pickup ist dann letzlich doch geblieben, und im Herbst 2016 sah es so aus, dass wir doch wieder eine Kabine haben wollten. Wobei schnell klar wurde: wenn es eine neue Kabine werden soll, mit der wir in der Saison 2017 unterwegs sein wollen, müssen wir sofort bestellen, weil: 6 Monate Lieferzeit, mindestens.
Nun ist es so, dass an den hierzulande hergestellten Wohnkabinen objektiv nichts falsch ist. Nur dass sie uns subjektiv nicht zusagen. Irgendwie kommt das Konzept "von drüben", und irgendwie haben wir uns wohl damals im Urlaub 2008, als die ganze Misere anfing, mit dem amerikanischen Stamm des Wohnkabinenvirus infiziert. Also sollte es wieder was Amerikanisches werden.
Also machte ich mich auf die Suche. Nach Grundrissen, Gewichten, Preisen, Frachtangeboten.
Ich habe dann schnell gelernt (Lernen ist so eine dauerhafte Begleiterscheinung vom Wohnkabinenfahren), dass in meiner Auswahl die meisten Kabinen aus USA/Kanada entweder zu teuer für mein Budget, zu schwer für unser Auto oder zu breit für einen Container waren. Mehrfachnennungen möglich.
Das Containerproblem liesse sich per RoRo-Fracht (Roll On - Roll Off) lösen. Allerdings rollen Wohnkabinen konzeptbedingt nicht, so dass man für RoRo entweder einen praktischen Pickup unter der Kabine oder wenigstens einen Dolly zum Rangieren benötigt.
Wohnkabinenhändler in der Nähe des Herstellers können einem drüben übrigens unschlagbare Preisangebote machen. Weil sie praktisch keine Transportkosten haben. Ein Transport einmal quer durch die USA kostet allein schon mehrere tausend Dollar. Passen ja nicht in einen Container, die Dinger... Und die meisten Hersteller sitzen irgendwo eher im Westen oder Nordwesten, während die Verschiffung tendenziell von der Ostküste nach Europa besser ist. Man kann auch ab Westküste verschiffen, dann ist der Transport über Land billiger, aber die Seefracht teurer.
Wenn man also gerade einen Pickup mit rüberbringen würde, wäre das eine Überlegung wert. In unserem Fall (ohne Pickup, andere Geschichte, siehe weiter unten) wäre aber die gewünschte neue Lance 850 zwar billig gewesen, der Transport nach D aber in Summe zu teuer und zu kompliziert, als dass ich das alles von hier aus orchestrieren wollte. Irgendwie kam das Projekt nicht voran.
Northstar. Es gibt zwei amerikanische Hersteller, deren Produkte offiziell nach Deutschland importiert werden. Das Wohnkabinencenter verkauft Four Wheel Campers. Hervorragende, haltbare, robuste und für uns leider zu kleine Wohnkabinen (Backofen?). Und Northstar, die von Holger Neumann in Kirchlinteln importiert werden. Beides amerikanische Traditionsmarken. Northstar gibt es seit 1961, sie haben die Krise 2008/9 überlebt und sind immer noch da. Irgendwas werden sie wohl richtig machen. Das mit der Traditionsmarke ist durchaus wörtlich zu verstehen, die Kabinen sind auch heute noch komplett aus Holz bis auf die Aussenhaut. Kein "Lance Lock", Alurahmen oder gar GFK-Halbschale. Naja, dachte ich mir, die Erfahrungen mit der Moorkönigin liegen lange zurück und schlechte Erinnerungen verblassen ja schneller als Gute. Ausserdem kann man eine Northstar Kabine einfach so kaufen, während man sich bei Lance und Co. selber kümmern muss - siehe oben. Und man bekommt sogar alles schon für Europa eingerichtet, von den gelben Blinkern bis zum 230V-Anschluss.
Es gab mit der klassischen Northstar Arrow sogar einen richtig guten Grundriss. Keine Eck- oder U-Dinette, sondern eine seitliche Sitzbank, auf der man richtig die Beine ausstrecken kann, und die in der Mitte eine für Wohnkabinenverhältnisse fast schon riesige Freifläche übrig lässt. Sowas wollten wir haben.
Sonstige Eckdaten der Holzhütte: Längsschläfer, nasses Bad (Toilette und Dusche im selben Raum), Long-Bed Kabine mit knapp über 8 Fuss Bodenlänge - also fast kein Überstand am Heck. Kein hochgelegter Boden mit Basement (Keller), daher nicht übermässig hoch für eine Ami-Kabine in voller Größe. Ungefähr 2,40m breit.
Ein paar Extras haben wir auch mitbestellt. Markise, Tankflasche, Solar - und natürlich den Backofen. Und damit kämen wir dann langsam zum zweiten Teil des "Reiseberichts", nämlich der Abholung unseres neuen Schneckenhauses.
Anfang Juni sollte es soweit sein - die Kabine war hergestellt, über den Teich verschickt, in Deutschland angekommen und zur Auslieferung vorbereitet. Also haben wir die Toolbox vom Pickup genommen, das Tailgate ausgehangen, und unsere gesammelten Siebensachen wetterfest auf der Ladefläche verstaut. Und wo wir schonmal die Gelegenheit hatten, haben wir den ganzen Krempel - Stühle, Tisch, Geschirr, Decken undsoweiter - mal gewogen und sind bei ungefähr 80kg rausgekommen. Inklusive den relativ schweren Fastguns, mit denen die Kabine am Auto festgezurrt wird.
Für die Übernachtung vor der Abholung haben wir uns ein Hotel ganz in der Nähe ausgesucht ( www.der-heidkrug.de ), so dass wir am nächsten Morgen früh bei Northstarmobil auf der Matte stehen konnten.
Nach dem Frühstück ging es los zur Abholung.
Holger hatte uns schon erwartet. Wir haben uns unsere neue Behausung erstmal in Ruhe angesehen und unseren mitgebrachten Krempel eingeräumt. Man sollte ab und zu mal ein Womo mieten, da bekommt man mit sowas Routine.
Anschliessend hat Janina den Pickup drunterrangiert, die Kabine wurde abgelassen, die Fastguns eingestellt und angebracht und der 13-Pol-Stecker der Elektrik angesteckt. Anschliessend rausrangiert für ein paar Fotos und dabei die neue Lichtorgel am Kabinenheck bewundert... Nur wenige Stunden später war der Schuldige identifiziert: Das Steuergerät der neu montierten Anhängersteckdose an unserem Pickup kommt nicht mit den LED-Blinkern der Northstar klar. Holger hat dann als Kurzfristlösung Glühlampen parallell zu den Blinkern angeschlossen, seitdem funktioniert alles wie es soll. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Holger, der bei der ganzen Fehlersuche vorbildlich die Ruhe bewahrt hat!
Irgendwann am späten Nachmittag sind wir endlich losgekommen und haben uns erstmal "in der Gegend" was zum Übernachten gesucht. Die Idee war eh von Anfang an, dass wir ein paar Tage in der Region bleiben würden, falls noch weitere Wehwehchen auftauchen. Was aber im Prinzip nicht passierte. Es gab ein kleines Problem mit dem Kühlschrank, das aber nur an der Ungeduld der Besitzer lag. Und die Wasserpumpe saugte regelmäßig Luft mit an, wofür auf die Schnelle kein Grund auszumachen war. Dafür musste Holger aber die Tankflasche noch einbauen, weswegen wir 2 Tage später dann doch wieder vorbeigeschaut haben.
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