Frage Polen / Rumänien u.s.w.

Hallo Camper
Beim letzten Treffen (Travemünde) gab es einige die anschliessend in den Sommerurlaub gefahren sind. Dort waren auch 2 Camper , die nach Polen fahren wollten. Gerne hätte ich mal erfahren wie der Urlaub gewesen ist. Über einen kleinen Bericht würde ich mich freuen ( bestimmt aber auch einige andere).
Gibt es hier auch Camper , die Erfahrungen im Bereisen von Rumänien haben?
viele Grüsse Webcamper

Hallo,

ich bin jedes jahr 4-5x in Rumänien da ich Guide für geführte Touren
durch dieses Land bin,- je konkreter die Fragen- je konkreter also die Antworten

Polen habe ich vergangenes Jahr eine Rundreise von 5 Wochen gemacht,
4,5 Wochen toller Urlaub-entlang der Südgrenze bis zur Ukrainen, viel gewandert, dann nach Norden und von Osten her durch die Masuren.
(alle Vorurteile Quatsch habe ich gedacht, da ich dieses Vorurteil eh nicht hatte)
Als ich nahe der Grenze meine Heckbox öffne , denke ich nanu -
kein Schlauchboot mehr da, nur noch der Motor.....nix mit preiswerter Urlaub
Achtung auf Supermarktparkplätzen und an Touristen Zielen wie Elblaski Kanal und Wolfschanze (die Spitzbubenwissen genau wie lange Du weg bist)

Herzlich Robby


PS: bin allerdings den April und den halben Mai nicht da zum antworten.

Ich bin auch schon seit vielen Jahren regelmäßig im Wilden Osten unterwegs.
Wirklich seit vielen Jahren (ca 30) - habe schon zu Ceaucescus und Breschnjews Zeiten Bibeln nach Rumänien und Rußland geschmuggelt. Und viele Hilfsgüter-Transporte gemacht, oft verbunden mit Urlaub.
Albanien und Moldawien fehlen mir noch, ansonsten kenne ich alle Länder. Schwerpunkte: Ungarn, Rumänien, Bulgarien.
Mein Lieblings-Land: Rumänien! Gründe: Tolle Landschaft (Karpaten), kaum Touristen (außer am Meer), super billig (wenn man denn überhaupt etwas kaufen kann) und sehr nette Menschen: Wir haben mal mit dem Wohnmobil in einem Dorf neben der Straße übernachtet. Am nächsten Morgen klopfte es. Besorgt aus dem Fenster geguckt. Es waren Dorfbewohner, die uns Geschenke brachten !!!
Das einzig Nervende: Die Behörden. Für Mathematiker: Grundsätzlich gilt: Die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes und die bürokratische Entwicklung sind immer umgekehrt proportional. Wir stöhnen ja hier in Deutschland schon oft über unsere Bürokratie. Sie ist nichts im Vergleich zu der in vielen östlichen Ländern!
Polen und Ungarn ist da noch recht harmlos - inzwischen ungefähr auf dem uns vertrauten Niveau.
Rumänien da schon komplizierter. Als Tourist hat man hoffentlich nicht so viel damit zu tun - wenn man keinen Unfall hat oder sonst etwas Außergewöhnliches passiert. Man merkt es aber schon an der Grenze, z.B. nach Rumänien. Man denkt: Oh prima, nur 10 Autos vor mir, dann bin ich ja schnell rüber. Und dann steht man dort 3 Stunden (in 2 von den 3 Stunden passiert überhaupt nichts). Das kann schon nerven. Und man fragt sich: Wie will dieses Land so in die EU kommen? Und je weiter man nach Osten kommt, desto schlimmer wird es (Bulgarien, Ukraine, Belarus, Rußland)
Mit Kriminalität hatte ich noch nie irgendwelche Probleme - in keinem Land. Ein bißchen vorsichtig sollte man natürlich immer sein. Ich denke, das Risiko ist nicht viel grüßer als in Deutschland.
Den meisten Ärger hat man meist mit der Polizei. Sie versuchen oft gezielt, Ausländer abzuzocken. Ihr Gehalt ist nur ein Hungerlohn, und sie bessern es auf diese Weise auf. Es gibt dort oft keinen Unterschied zwischen Polizei und Mafia - die Übergänge sind fließend....

Im Sommer gehts wieder los - habe schon Entzugs-Erscheinungen....

Hallo Michael,
interessant was Du schreibst- ich teile zu weiten Teilen Deine Eindrücke.
Es gibt für die vielfältigsten Erlebnisse die tollsten Beispiele
Mit der Polizei haben wir vor allem in Ungarn und Ukraine festgestellt das Touristen übel
abgezockt werden. In Rumänien diesbezüglich bislang nur gute Erfahrungen,
auch wenn ich schon mehrfach im gleichen Ort herausgezogen wurde.

Ich bin dieses Jahr zweimal in Albanien und Mazedonien unterwegs
und bin trotz intensiver Vorbereitungen sehr gespannt wie die Touren laufen.

Serbien und Bosnien sind weitgehend unkritisch, Serbien kälter und mehr Wohlstand, Bosnien ärmer und herzlicher.
Erfahrung als Individaulreisender sollte man jedoch bei solchen Zielen immer mitbringen und diese möglichst erst einmal einige Jahre in anderen Ländern sammeln.

Herzlich Robby

Hi Robby + Michael W!

Kann Eure Eindrücke nur bestätigen. Bin seit 16 Jahren in Rumänien unterwegs - allerdings mit bisher 42 Hilfstransporten zu unserer Partnerstadt und nicht als Camper (kommt aber sicher noch). Sind gestern in der Nacht heimgekommen, waren seit Freitag unterwegs mit einem Sattelzug und einem LKW mit insgesamt 90 erstklassigen Spitalsbetten + Matratze und Nachtkästchen zum Spital unserer Partnerstadt. Ich habe auch mit unseren (damals kleinen) Kindern Anfang der 90ziger den Großteil dieses wunderschönen Lande bereist. Wir hatten in all den Jahren mit den Menschen nie Probleme, genug mit (zT) schikanösen Behörden. Die Aussage mit der Brürokratie kann ich nur bestätigen, ich mach den ganzen Vorlauf und die Abwicklung mit dem Zoll. ZB für Arzneimittel darf ich für jedes davon Tage vor dem Start eine Kurzinformation zu einer Komission in Bucarest faxen, damit wir eine Importbewilligung bekommen usw usw. Näheres bei Interesse in Laubach.
Generell: ein wunderschönes Land mit prächtigen Menschen - und einer - na sagen wir - gewöhnungsbedürftigen Bürokratie.
Gruß Tangente

Vielen Dank für eure Erfahrung und Eindrücke-naja den Anfang in Richtung Osten hat jetzt bei uns über Ostern erstmal Lettland gemacht. Schlechte Strassen aber wunderschönes Land mit sehr netten Leuten und ziemlichen Wagehalsigen Verkehrsteilnehmern. Riga kann ich Jedem nur empfehlen.

Webcamper schrieb: Schlechte Strassen aber wunderschönes Land mit sehr netten Leuten und ziemlichen Wagehalsigen Verkehrsteilnehmern.

Hallo

Ja Riga ist sehenswert.
Straßen+Pisten und Verkehrsteilnehmer sind allerdings leuchten allerdings
regelrecht golden in meiner Erinnerung wenn ich sie mit RO oder AL vergleiche.
Auch wenn man nicht Offroad fahren möchte , kommt man in RO häufig gar nicht umhin wenn man die Highlights des Landes erreichen möchte,
auch haben die dramatischen Unwetter der vergangenen Jahre extrem
viele Erdrutsche verursacht, do dass man mit der Instandsetzung
von Straßen und Brücken schlicht nicht nach kommt.
Aber sehr langsam kommt man teilweise auf langen Umwegen mit fast jedem Fahrzeug fast überall hin.
Hier mal Links zu einigen Berichten in Netz:
www.4x4travel.org/phpBB2/viewtopic.php?t=3398">www.4x4travel.org/phpBB2/viewtopic.php?t=3398
www.thales-welt.de/reiroh.htm">www.thales-welt.de/reiroh.htm

Herzlich Robby