Frage Dummweltzone. Jetzt glaube ich, gehe ich in Ruhestand.

Wir wollten einfach nur noch weg, haben dank Hinweisen von Freunden Nordhessen entdeckt, schätzen gelernt und dann ging die lange Suche los. Bedingung waren vor allem Lage, Lärm und Kaufpreis unter Berücksichtigung des Zustandes, also weit weg von Industrie, Autobahnen, Bundesstraßen, Flughafen, Motorradrennstrecken, Agrarindustrie.
Endlich, im letzten Juni haben wir dieses Haus gefunden. In Weissenborn Rambach, einem kleinen Dorf im Ostback von Hessen mit Blickkontakt auf die Zonengrenze. Wir hätten es auch 100qm kleiner genommen, aber das Haus gab es nur ganz oder gar nicht. Ganz nah am Heldrastein, oder ein paar Kilometer vom Hohen Meißner, falls das jemandem was sagt.

In den 1990ern wurde es komplett neu aufgebaut und ist deswegen insgesamt gut in Schuss. Bis auf Kleinigkeiten wie veraltete Heizung, geschmacklose Badezimmer, einfach verglaste Fenster, zu viele kleine Räume, die man aber einfach zusammenlegen kann, Denkmalschutz, .... Aber dank der völlig überhöhten Immobilienpreise in Essen können wir die notwendigen Umbauten und Renovierungen locker bezahlen und überwiegend noch in diesem Jahr abschließen.

Es kann sein, dass die Lust am Reisen schrumpft, wenn man direkt in einem Gebiet wohnt, das so schön direkt im Bergland von Nordhessen gelegen ist. Schauen wir mal. Anderseits ist der Osten auch schön und dort gibt es jetzt viele für uns neue Orte und Regionen, die kurzfristig zu erreichen sind. Wir wohnen jetzt ja ziemlich genau in der Mitte Deutschlands, zentraler geht kaum.

Und ganz wichtig ist:
Die Leute hier reden Hochdeutsch, da gibt es keine Verständigungsprobleme.

Wenn wir hier 15 bis 25 Jahre gut leben können, ist doch alles gut. Wenn es gesundheitlich nicht mehr geht, muss man halt sehen, dass man sich wieder kleiner setzt. Die Kreisstadt Eschwege mit allem, was man brauchen könnte, ist kaum weiter weg als die Innenstadt von Essen von unserem alten Haus weg war. Nur der Nahverkehr ist nicht vergleichbar.
Und zunächst mal ist das unser Traumhaus.

In Ruhrgebietsnähe wäre es ein Millionenobjekt. Hier wollte es lange Zeit keiner, weil die Verkehrsanbindung nicht optimal ist und kaum jemand freiwillig so weit weg zieht. Die Immobilienpreise in den abgelegenen Dörfern und Kleinstädten hier im Werra Meißner Kreis und Umgebung sind noch absolut im Keller. Wenn die A44 Kassel-Eisenach fertig ist, wird sich das sicher ändern.

Bernhard

Denkmalschutz... Ich hoffe für dich, das Du mit den Leuten vom Denkmalamt gut klar kommst! Leg dich lieber nicht mit denen an Sonst können dich die Fenster schon arm machen......aber ich drücke dir die Daumen

Hier ist ja noch alles voller Fachwerkhäuser und der Denkmalschutz Mitarbeiter hat mir sinngemäß erklärt, dass die Besitzer ja auch die Chance bekommen müssen, ihre alten Häuser sinnvoll an die Anforderungen des 21. Jahrhunderts anzupassen. Denn sonst würden sie ihre Häuser einfach verfallen lassen und damit wäre dem Denkmalschutz auch nicht gedient.
Unser Vorderhaus ist ein Einzeldenkmal, das ist für sich geschützt und die Anforderungen sind höher. Da muss ich auch genehmigen lassen, wenn ich Innenwände versetze oder andere Bodenbeläge verbaue. Das Hinterhaus, die Scheune und das Grundstück sind Teil des Gesamtdenkmals Rambach. Da sind die Vorgaben wesentlich lockerer.
Hier in der Region sind so viele denkmalgeschützte Häuser, die einfach verfallen, weil keiner sie zu den Denkmalschutzbedingungen renovieren oder bewohnen mag, dass die Denkmalschützer deutlich kompromissbereiter sind als noch vor 10 oder 15 Jahren. Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir uns einigen werden.

Bernhard

Herzlichen Glückwunsch zum schicken Häuschen und die Menschen dort unten sind sehr nett. (Ich weiß dass weil ich einen geheiratet habe der ca 60 km Luftlinie von deinen Ort entfernt aufgewachsen ist.)

Wir wurden sehr freundlich im Dorf aufgenommen und haben schnell Kontakt zu "Ureinwohnern" aber auch zu anderen Großstadtflüchtlingen bekommen.
Viele Dörfler haben uns gleich angesprochen, freuen sich, dass endlich wieder jemand im Haus wohnt, wir uns um den Garten kümmern, renovieren und das Haus nicht nur als Ferienhaus nutzen.
Bisher alles positiv und zur Nachahmung empfohlen.

Weil wir ja im Wohnkabinenforum sind:
Die Four Wheel steht jetzt schon den Winter über auf ihren Stützen und bekommt demnächst auch einen Carport. Ob wir sie allerdings auf Dauer behalten ist noch ungewiss. Eine Minikabine auf dem Pickup und ein robuster, offroadtauglicher Wohnwagen als Basislager hätten auch Vorteile, wenn man länger unterwegs sein kann.
Zur vorhandenen Wohnkabine könnte man aber auch einen Anhänger bauen und dann längere Touren mit Hardtop und Wohnkabinenanhänger und auf kürzeren Touren je nach Raumbedarf mit Hardtop oder Kabine unterwegs sein.
Ähnlich wie bei der Fernwehkabine, nur würde ich unter den Alkoven keine Fahrräder stellen, sondern eine Gepäckbox bauen.


Bernhard

Gratulation, sieht gut aus!

Werden wir ähnlich machen...Müssen nur noch etwas länger arbeiten