Frage mal eben vorstellen ...

Hallo,

ich heiße Bernd und wohne im Allgäu, nahe Kempten.

Ich fahre einen Dodge Ram 1500 mit 4,7 l V8 und Autogas. Meine Kabine ist ein Eigenbau und nun zu 90% fertig.

Nachdem ich bisher nur kleinere Kabinen gebaut habe, sollte es diesmal "fullsize" werden. Das Innenleben machte mir keine Sorgen, da ich seit über 20 Jahren Wohnmobile ausbaue.

Die Kabine ist komplett aus Alu und mit 40 mm nahezu frei von Kältebrücken isoliert. Das Dach ist begehbar und durch eine große Yacht-Luke zu erreichen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kabinen hat die Box einen Kofferraum im Heckbereich.
Innen wurde ein durchgehender Doppelboden eingezogen. So konnten die Tanks (100 L)frostsicher untergebracht werden und es entstand zusätzlicher Stauraum.

Außen wurde die Kabine nicht lackiert, sondern mit Car-Folie überzogen. Ich habe den Eindruck, dass diese Folie robuster gegen Kratzer ist, welche ja naturgemäß nicht ausbleiben, wenn man sich mal abseits befestigter Pfade bewegt.
Lediglich der äußere Bodenbereich und der Teil, der auf dem Pickup aufliegt, wurden mit speziellem Lack überzogen.


Bei der Entstehung - ich wurde gut bewacht!
















Die Trittstufe muss noch gegen eine kürzere Variante getauscht werden. Mit dieser Treppe habe ich einen wundervollen Erdanker.


Innen wurde 16 mm Pappelsperrholz mit HPL-Beschichtung verbaut. Die Platten sind auf beiden Seiten unterschiedlich beschichtet, damit ich die Türen farblich absetzen konnte.
Kühlschrank, Warmwasser/Heizung, Spüle und Kocher sind bei dieser Größe wohl standard. Die vollwertige Dusche mit 900x700 mm macht Sinn, wenn man Wintersport/Wintercamping macht.

Der Alkoven bietet mit 210 x 160 cm ausreichend Platz für ein vernünftiges Bett.









Der Dodge Ram ist um 2" (VA) bzw. 3" (HA) geliftet. Vorne mit Torsions-Keys und hinten mit einem Add-a-leaf. Der zusätzliche Airlift an der Hinterachse gleicht die Beladung durch die Kabine aus.

Die Kombination aus Dodge Pickup und Kabine ist sicher kein Hardcore-Reiseoffroader.
Durch die große Bodenfreiheit mit den 35" Rädern im Sommer und den V8 (LPG!) mit Allrad ist man auf jeden Fall besser gestellt, als mit einem herkömmlichen Wohnmobil.
Zudem bleibt der Nutzen des LKW für den Alltag.

Hier noch ein paar Pics vom Test-Einsatz mit halbfertiger Kabine im Sommer 2010 in den Abruzzen.













Als erstes Resümee muss ich sagen, dass ich nach 22 Jahren Wohnmobil, das Konzept Absetzkabine als eierlegende Wollmichsau empfinde.
Bei meiner Kabine habe ich es mit dem heavy duty wahrscheinlich etwas übertrieben. Dennoch bewege ich mich gewichtstechnisch im Bereich einer vergleichbaren Kabine von Tischer u.a..
Meine nächste Kabine wird leichter werden. Fürs Erste genieße ich aber erst einmal das Ergebnis der Arbeit, wenn die Kabine völlig fertig ist.

LG Bernd

Hallo Bernd
Da bist Du ja.
Willkommen hier.
Das Gewicht Deiner HD Kabine wird sicher einige hier brennend interessieren.Mich auch.

Hallo Bernd,
zunächst mal herzlich willkommen !!!!
WOW, welcher Einstand und welch beeindruckende Fotos !!!!!
Schade, gerade diesen Winterurlaub verbringe ich nicht in Oberstdorf, sonst hätte ich mal reingeschaut !
Gruß
Felix

chevysurfer schrieb: Hallo Bernd
Da bist Du ja.
Willkommen hier.
Das Gewicht Deiner HD Kabine wird sicher einige hier brennend interessieren.Mich auch.

Hallo,

wie ich im Dodge-Forum schon geschrieben habe, habe ich bei den Materialstärken teilweise zu hoch gegriffen. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass ich beim Mix aus Materialstärken an einigen Stellen auch das dünnere Alu hätte wählen können. Speziell beim begehbaren Dach hätte ich sparen können. Auch der Boden wurde durch den Aufbau mit Dämmung und Bodenplatte mehr als steif.
Die Kabine wird komplett etwa auf +/- 750 kg kommen. Sie dürfte damit etwa die Masse einer vergleichbar ausgestatteten Kabine aus der Serienproduktion haben, die ein namhafter Anbieter auch für den Ram anbietet.

@Flaxi
Beim nächsten Mal ...

Hallo--da wird z.B.die Firma Tischer aber Muffensausen bekommen(mit Verlaub)! Deine Kabine ist richtig
geräumig und ich fresse nen Besen ,wenn die nicht spürbar leichter als ne > tischer ist.Das Design innen
ist richtig strapazier-und waschfähig!Respekt!

Korrektur-wir haben keinen brauchbaren Besen hier:oops: Aber trotzdem ist das für den Anfang ein bemerkenswerter Erfolg.
Viele Grüße
Joachim

aus dem Norden, und Glückwunsch zum Ergebnis der Arbeit

Willkommen imForum!

Da hast du ja eine schicke Kabine gebaut! Den Skikoffer hätte ich da hinten aber nicht dran gemacht.

Das mit der Folienbeschichtung interessiert mich noch. Darf ich mal fragen, was das für die Kabine gekostet hat? Hast du das selbst gemacht?

Holger4x4 schrieb: Willkommen imForum!

Da hast du ja eine schicke Kabine gebaut! Den Skikoffer hätte ich da hinten aber nicht dran gemacht.

Das mit der Folienbeschichtung interessiert mich noch. Darf ich mal fragen, was das für die Kabine gekostet hat? Hast du das selbst gemacht?

Die Skibox hängt mittels Adapter an den beiden quer angebrachten Aircargo-Schienen und ist in 5 Minuten abgebaut. An den Schienen kann ich im Sommer den Fahrradträger anbringen. Auch Sandbleche etc. lassen sich so ohne bohren leicht montieren.

Bei den Folien geht der Preis weit auseinander. Wenn du runde Formen hast und 3-D-Folie brauchst wird es teurer. Ich habe ganz hochwertige Folie genommen, die aber nicht so gut über 3-D-Formen geht.

Hier liegt der Materialpreis zwischen 600 und 900 Euro. Da ich fast nur gerade Flächen zu kleben hatte, war es einfach nur eine Mordsarbeit.

Die Kratzer, die ich an der Kabine nach den ersten heftigen Baumkontakten habe, wären vermutlich im Lack heftiger ausgefallen. Abgesehen davon kann ich so auch mal einzelne Stellen austauschen oder die Farbe der Kabine wechseln, wenn ein potentieller Käufer mit dem Grau nicht glücklich ist.

LG Bernd

Noch 'ne Frage zu den Folien: Du hast die also über die glatten Flächen gezogen. Wie ist das an den Ecken? Da stoßen doch die Folien dann aneinander. Kann da nichts abblättern bei Feindkontakt mit Bäumen?
Und was passiert an unebenen Stellen wie z.B.Nieten oder Schrauben die überfoliert werden?

Bist ja kein unerfahrener Woka-Bauer.
Respekt.Die Homepage ist prima.
Und Windsurfer haben eh die Nase vorn:mrgreen:

Holger4x4 schrieb: Noch 'ne Frage zu den Folien: Du hast die also über die glatten Flächen gezogen. Wie ist das an den Ecken? Da stoßen doch die Folien dann aneinander. Kann da nichts abblättern bei Feindkontakt mit Bäumen?
Und was passiert an unebenen Stellen wie z.B.Nieten oder Schrauben die überfoliert werden?

Die Folie geht überall um die Ecken und überlappt mindestens um 2 cm. Du kannst die Folie problemlos um die Kanten legen. An Schrauben etc. musst du die Folie einfach mit dem Fön etwas geschmeidiger machen.

Die einfache Folie eignet sich nur nicht für gewölbte Formen, wie z.B. Stoßstangen etc.


LG Bernd

@chevysurfer
Danke!
Leider habe ich keine Zeit die Seite besser zu pflegen. Ich habe dieses Jahr eine Reihe schöner Autos gemacht und komme nicht dazu die Fotos online zu stellen.

Bernd,

Tolle Kabine,

Auch von mir ein hier im Forum!
Schöne Kabine, die Du da gebaut hast!
Die Ami-fraktion wird langsam immer größer

Hallo Bernd

Auch von mir ein grosses Lob an deine super tolle Arbeit.

Mich würde die Konstruktionsweise deiner Kabine interessieren.
Hast Du ein Alu-Rohrrahmen verwendet?
Sind alle Kanten verschweisst?
Ist es eine Gebo Dachluke? Wenn ja, konntest Du das Problem mit der Kältebrücke des Fensters lösen?

Grüsse, Oli

Willkommen Namensvetter!
Tolles Projekt!
Mich interessiert es auch, wie der Rahmen drunter aussieht.
Sind die 750kg geschätzt, oder bereits nachgewogen?
Auf dem Ram siehts ja ziemlich hecklastig aus, trotz Zusatzfedern.

Dennoch viel Spaß hier!

@Oli & Namensvetter

Die Kabine ist komplett aus Alu. Die Blechstärken variieren zwischen 2 und 4 Millimeter, je nach Anforderung an die jeweilige Stelle.
Dort, wo die Fugen zu sehen sind, wurden die großformatigen Bleche um 90° abgekantet. Die Stöße wurden dann durchgehend verschweißt. Am Alkoven wurde z.B. von innen und außen geschweißt. Das Abkanten bringt zusätzliche Steifigkeit in die Wände.
Zum Dach wurden die Seiten auch umgekantet und die Dachplatte dort auf den etwa 100 mm breiten Rand aufgelegt und verschweißt. Zusätzlich erhielt das Dach noch Spriegel, da es voll begehbar werden sollte.

Ursprünglich verliefen unter der gesamten Länge des Kabinenbodens noch zwei starke Edelstahlvierkantrohre. Man sieht diese noch am Heck. Diese Rohre sollten der Aufnahme eines Enduro-Trägers an der Kabine dienen. Da das aber Gewichtsmäßig zuviel für den 1500er gewesen wäre, habe ich die Rohre nun nach dem Überhang gekürzt und statt dessen leichtere Auflagen für die Kabine auf der Ladefläche gemacht. Die gekürzten Vierkantrohre reichen immer noch aus um z. B. einen Reserveradträger aufzunehmen. Diesen möchte ich noch hinten anbauen, wenn einmal Zeit ist.

Mir war es wichtig eine Kabine zu bauen, die auch nach vielen Jahren noch zuverlässig dicht ist und die auch mal ein wenig Feindkontakt mit einem Baum oder Fels aushält. Meine Kabine hat dann im Zweifelsfall eine Delle, wird aber weiter dicht sein. Ich habe in meinem Job schon zu viele Alkoven gesehen, die durchlöchert waren. Da ist der Urlaubsspaß dann schnell vorbei. Deshalb habe ich auch auf eine herkömmliche Dachluke (z.B. Heki) verzichtet. Abgesehen davon, dass diese nur unnötig hoch aufbauen, halten meine Luken aus dem Yachtbau zuverlässig dicht, tragen nur 20 mm auf und sind sogar begehbar - also stabil.
Das Problem mit Gebo-,Lewmar oder Nemo-Luken ist tatsächlich die Kältebrücke. Im Sommer ist das kein Thema. In der Übergangszeit verwende ich eine Thermomatte (wie für die Womo-Frontscheiben) mit vier Saugnäpfen, die von unten an die Luke kommt. Diese Deckt den Rahmen mit ab und so schwitz dieser nicht. Für den Winter habe ich eine Dämmung aus X-trem-Isolator gemacht. Hierzu wurden mehrere unterschiedlich groß zugeschnittene Lagen aufeinander geklebt. Die unterste Lage schließt mit dem Einbaurahmen ab. So schwitzt nichts mehr und die Dämmung kann mit einem Handgriff zum Lüften heraus genommen werden.

Zum Gewicht: Ich kann an der Kabine immer nur bauen, wenn ich gerade an keinem Kundenfahrzeug arbeite. Daher ist das eine Ewigkeitsbaustelle. Während der Bauzeit habe ich immer wieder mal gewogen. Somit dürfte das Gewicht recht gut passen, wie ich es angegeben habe.
Natürlich geht es auch leichter. Die nächste Box wird sicher nicht so schwer. Wäre ja schlimm, wenn man nicht dazu lernen würde.
Da der Ram vorne auch um 2" geliftet ist, steht er gemessen am Schweller mit Box hinten 1 cm höher als vorn. Würde ich den Lift vorn wieder auf Serie setzen, stünde der Dicke auch mit Box mit dem Hintern nach oben.

LG Bernd

P.S. Ich baue gerade eine Hardtop-Box mit Aufstelldach für einen 130er Defender. Da bin ich nächste Woche soweit, dass ich mal Fotos von der rohen Kabine innen machen kann, falls das gewünscht wird. Da sieht man das Bauprinzip dann ganz gut.

Hallo und auch aus der Pfalz.

Tolle Arbeit:top:

Auch ein vom Bodensee!

Noch ein Namensvetter...

Auch von mir ein

Gruss Börni

PS: Da könnte man fast schon mal ein Bernd-Treffen ins Auge fassen!