Frage Hallo an alle da draußen

hiermit möchte ich mich einreihen in die Riege der Kabinenbesitzer, -bastler und -selbstquäler.

Mit zwei kleinen Kindern wurde schnell klar, dass der ausgebaute T4 zum Mini-U-Boot werden würde, das dem Anspruch an Urlaub mit 2 Hunden, Bikes, Kletterequipment etc nicht standhalten könnte. (klar, es geht alles irgendwie aber das wollten wir uns so nicht mehr geben)
Daher entschieden wir uns für eine Kombi aus T5 Doka (es gibt m.E. kein anderes Modell, das genügend Platz für 4-5 Personen, Leistung, Komfortausstattung UND einer vernünftigen Ladefläche und Zuladung (wir renovieren seit 3 Jahren zwei alte Häuser) bietet sowie noch halbwegs stadttauglich ist bzgl Größe und Verbrauch... Sprinter, Crafter, Transit und erst recht die ganze amerikanische Flotte entfielen daher. Asiatische Pickups haben leider entweder hinten oder vorne Platz.
Dazu kam ich sehr günstig an eine 83er Bimobil 270 Kabine, die von den Abmessungen halbwegs zur Pritsche passte. Der substanzielle Eindruck schien ok, der Rest sollte passend gemacht werden.
Das war im Februar, seither bin ich dabei, die Kabine anzupassen und vor allem kern-zu-sanieren. Danke an dieser Stelle an all die Vorbesitzer, die die Kiste nahezu totgepfuscht und Mängel und Schäden kaschiert statt repariert haben. Ihr habt mich mehrfach an den Rand des Wahnsinns getrieben.
Die Innenausstattung, Elektrik und Gasanlage ist mittlerweile nahezu komplett erneuert, die Erhöhung um 20cm sowie die nach außen versetzten Stützen gebaut und nun gilt es die letzte Hürde, eine vernünftige Befestigung, zu konstruieren.
Diesbezüglich habe ich hier schon einige Inspiration gefunden. Danke schonmal hierfür...

Hallo und willkommen im Forum

Herzlich willkommen im Forum

Na, willkommen auch von meiner Seite! Bei der Kabine mussten wir zwar nicht so viel basteln, dafür am T5: Einzelsitze hinten, Bereifung, Hardtop (ist noch in Arbeit). Die 10cm, die Du weniger hast, habe ich zu viel an der Kabine – vor allem wegen des Gewichts...
Anyway, aus welcher Gegend kommst Du denn? Vielleicht fährt man sich mal über den Weg?
Viele Grüße,
Kai

Einzelsitze hinten klingen interessant. Habe vorne zwei graue Ledersitze vom Cayenne eingebaut, statt der abgewetzten Trapo-Bänke. Ist bislang noch niemandem aufgefallen, so ähnlich ist die Farbe der restlichen Innenausstattung.
Wie hast Du die Sitze hinten befestigt? Was sagt der TÜV dazu?
Habe hinten die Federn von 2x grau auf 3x grau getauscht (eine war eh gebrochen) und die Kugelschreiberfedern von MAD dazugepackt. Hat grad gefühlt gar nix gebracht, wenn die Kabine drauf ist. Wollte eigentlich nicht so viel Geld in die Hand nehmen um eine Luftfederung einzubauen, zumal es für den 4Motion scheinbar auch wenig gibt.
Wollte später zur Deponie fahren um das Gespann zu wiegen. Auflasten war eigentlich auch nicht geplant.

Ursprünglicher Gedanke war zudem, an der Pritsche nichts zu verändern und die 6 Zurrpunkte zur Befestigung zu nutzen. Habe 10 12er Schlossschrauben mit großflächiger Unterlage durch den Boden gejagt und von unten mit Ringmuttern gekontert. Diese werden diagonal nach vorne und hinten mit massiven Spannhaken mit den Zurrösen verbunden. Am hinteren Ende erfolgt das zudem auch zu den Seiten.
Habe schon einige Kabinen gesehen, die mit lediglich 4 8er Spannhaken befestigt waren (an einem Pickup). Da sollten doch 10 12er Haken nicht unterdimensioniert sein.
Ich traue aber der Kabinensubstanz nicht so richtig. Ich will nicht herausfinden, wie sich das Material verhält, wenn das Gespann mal seitliche Kräfte erfährt, z.b bei etwas Schräglage oder in etwas zu flotten Kurven. Meine Horrorvorstellung ist, dass es mir die Schlossschrauben aus dem Boden reisst und die Kabine abfliegt. Original ist die hintere Zickzack-Schiene jedoch lediglich mit 2 (!) 10er Schlossschrauben an der Bodenplatte verankert. Vorne ist bei den Bimobil die Kurbelfußbefestigung je mit 4 8er Schrauben fixiert.
Ein erster scharfer Test am Wochenende hat ohne Korrekturen gehalten...

...na, hinten habe ich zwei MV-Sitze drin, wie auch vorn. Gehen in je 3 orig. Schraubmuttern der TraPobank plus 1 neue Bodenmutter. TÜV war nicht so einfach zu finden. Dann aber doch, weil ich den Einbau bei Rolf Stahl habe machen lassen. Der hatte ein passendes Gutachten + einen wohlwollenden Prüfer. Jetzt, mit Vorlage meines Einzelgutachtens (in dem NIX! drinsteht!) würde selbst mein hiesiger TÜV das abnicken...
Schätze aber mal, dass Du um die Auflastung nicht herum kommen wirst... Mit Goldschmitt 2-Kreis Luftfeder fährt die Fuhre sicher wie ein Bus. Alles andere wäre mir nix. Ausserdem macht es das Auf- und Absatteln leichter.
Keine Angst, die 4 Bimobilbolzen halten die Kiste reichlich sicher! Allerdings dürfte Dein Schwerpunkt etwas höher liegen, wenn Du Deine Kiste oben auf die Pritsche stellst anstatt auf den Wechselrahmen. Trotzdem, der Schwerpunkt ist tiefer, als man denkt (oder als es aoptisch wirken mag) – siehe Kippwinkeldiskussion.
Bin mal gespannt auf Dein Wiegeergebnis...! Für 4 Personen kannste dann locker nochmal ca. 500kg drauflegen; und da sind noch keine Fahrräder und anderer Reiseurlaubsschnickschnack oder größere Wasservorräte dabei...

So. Der Elefant hat exakt 3.2t mit halber Beladung und halber Mannschaft. Da habe ich jetzt wohl ein Problem. .. Im Urlaubsmodus komme ich dann bestimmt über 3.5t...

die Traglast der Felgen ist auch ein wichtiges Kriterium ebenso natürlich auch die Reifen

Habe aktuell Dotz Felgen vom Amarok montiert mit 235 70 16. Die Felgen haben 920kg Traglast und die Reifen 110/108. Das sollte eigentlich reichen für die 3,5t, oder? Habe 1600/1680kg aktuell werksseitig eingetragen (Gesamtmasse jedoch "nur" 3000kg. Wie soll man das verstehen?)

Habe 1600/1680kg aktuell werksseitig eingetragen (Gesamtmasse jedoch "nur" 3000kg. Wie soll man das verstehen?)

Das musst Du so verstehen dass die Summe der Achslasten meist höher ist als die zulässige Gesamtmasse.
Felgen und Achslasten passen zusammen. Immer vorausgesetzt dass die Felgen auch auf dem Auto zulässig sind (Einpresstiefe, Freiraum für Bremssattel) . An der Gesamtmasse solltest Du arbeiten.
- erstens bist Du gem. Wiegung jetzt schon überladen
- wenn Du noch einpackst bist Du, richtig erkannt, locker bei/über 3,5 to. d.h. mehr als 10% Überladung. Das läuft dann in die Bereiche kostspieliger "Startgebühren" bei der Rennleitung. Alles Weitere ( Versicherung/Führerschein usw.) wurde hier schon zigfach diskutiert.

>> also Auflasten! Und zwar richtig! Hier zu sparen bedeutet an der Sicherheit Deiner Familie zu sparen!
>> Packdisziplin üben und gut zu überdenken ob wirklich alles mit mussoder ob es nicht auch leichtere Alternative gibt.
Wenn das nichts hilft bleibt nur ein Anhänger....

Das mit den Lasten habe ich mir schon so etwa gedacht.
Was die Verantwortung angeht, mache ich eigentlich keine Experimente. Der Weg, bis Alles passt, ist nur länger als ursprünglich geplant. Aber das ist fast immer so.
Wollte aber in einen rutsch alles beim TÜV abhaken anstatt wegen jeder Einzelheit hin zu fahren.

Habe eben mit der örtlichen VW Niederlassung telefoniert. Die können mir nicht sagen, was ich zur Auflastung brauche. Das muss offiziell bei VW beantragt werden. .. na da bin ich mal gespannt.

Antwort von VW:

vielen Dank für Ihre Anfrage. Lt. Rsp. mit VW ist eine Auflastung von 3,0 T auf 3,2 oder 3,5 T für Ihr Fahrzeug nicht möglich.

na toll..

Eigentlich wollten auch wir Dich hier zunächst einmal willkommen heißen.
Doch nun fehlen mir die passenden Worte.
Das sind ja niederschmetternde Nachrichten.

Eben mit MAD telefoniert. Auflastung auf 3,5t ginge mit deren Federnsatz. Eingetragen bekomme ich das aber nur im Osten bei der Dekra. Der TÜV hier im Westen weigert sich und die Dekra hier hat die Unterlagen nicht und bekommt diese auch nicht... WTF?!?!? Das wird langsam immer absurder... Und das im Land der Ingenieure.... eher wohl Land der Bürokratidioten

Federn kosten nen guten Tausender
ggf stärkere Stabis
angemessene Reifen und Felgen habe ich immerhin schon.
Eintragung und Reise durch die halbe Republik kostet auch noch....

kotz...

Radek schrieb: Habe aktuell Dotz Felgen vom Amarok montiert mit 235 70 16. Die Felgen haben 920kg Traglast und die Reifen 110/108. Das sollte eigentlich reichen für die 3,5t, oder? Habe 1600/1680kg aktuell werksseitig eingetragen (Gesamtmasse jedoch "nur" 3000kg. Wie soll man das verstehen?)

920 kg Traglast der Felgen scheint mir ein wenig knapp. Deine Hinterachslast wird wohl über 2000 kg liegen, wenn Du auflastet. Das Gewicht der Kabine geht voll zu Lasten der HA. Mit so einer Traglast der Dotz-Felgen ist mein Landy nur für 3050 kg zulässig. Die hatte der Vorbesitzer drauf und den PU dafür abgelastet. Ich mußte darauf bestehen, daß ich wieder die Originalfelgen von ihm bekomme für den Kabinenbetrieb.

Federn kosten nen guten Tausender
ggf stärkere Stabis
angemessene Reifen und Felgen habe ich immerhin schon.
Eintragung und Reise durch die halbe Republik kostet auch noch....

kotz...

Wenn das klappt kommst Du, auch mit Ausflug, doch billig weg.....
Da gibt es Auflastungen die kommen deutlich teurer.... z.B. Toyota Hilux

Ich weis das ist jetzt der Klugscheissermodus, aber Du bist nicht der erste hier der sich eine Kombi zulegt und dann feststellt
das er damit technisch und rechtlich in einer Sackgasse oder Grauzone steckt. Ein Beispiel sind alle die z.B. einen Amarok ohne HD-Fahrwerk gekauft haben. Da geht mit wenig Aufwand auch nicht mehr viel.

Die Belehrung muss ich hinnehmen. Hatte einfach mit deutlich weniger Masse seitens der Kabine gerechnet.
Immerhin nimmt meine Frau das recht entspannt. "Dann können wir die Fahrt in den Osten doch mit nem Kurzurlaub verbinden".

Es ist immerhin keine Sackgasse sondern nur eine recht holprige Straße. ..

manfred65 schrieb:
Ich weis das ist jetzt der Klugscheissermodus, aber Du bist nicht der erste hier der sich eine Kombi zulegt und dann feststellt
das er damit technisch und rechtlich in einer Sackgasse oder Grauzone steckt. Ein Beispiel sind alle die z.B. einen Amarok ohne HD-Fahrwerk gekauft haben. Da geht mit wenig Aufwand auch nicht mehr viel.

Oft hätte es schon geholfen hier ein paar Monate zu lesen und Fragen zu stellen als ein Schnäppchen zu kaufen !

Hi Radek,

Deine Frau sieht das genau richtig! Jupp allerdings auch.....
Ich wollte auch nicht wirklich belehrend wirken!
Wir sind nur selbst auch haarscharf an so etwas ähnlichem vorbei geschrammt:

Als wir auf den Ami-Gedanken gekommen sind dachte von uns keiner daran dass so ein RAM 1500 eigentlich nicht wirklich Nutzlast hat.
Als Berufsfahrer haben wir die Datenblätter gesehen, hier im Forum etwas mitgelesen und uns unseren Reim darauf gemacht.
Das Ergebnis war ernüchternd. So ist unsere aktuelle Lösung halt etwas schwerer geworden.

Neue Freunde von uns haben auch einen Amarok mit Serienfahrwerk und wollten eine Kabine drauf setzen weil das bei einem Pickup ja "kein Problem" ist. Jetzt haben sie eine kleine Northstar-Popup und brauchen noch die "kleine" Auflastung. Wollen sie mehr, dann wirds auch richtig teuer.

Naja, abgesehen davon, dass die Kabine schwerer ist, als vermutet,(laut PDF von bimobil sollte die <800kg wiegen) ist dieses Konzept durchaus vertretbar.
Ich brauche die Pritsche regelmäßig und habe keine Lust auf ständiges umbauen. Ebenso möchte ich, und erstrecht nicht meine Frau, einen kleinen Lastwagen als Alltagsfahrzeug nutzen.
Die Kabine soll hingegen auch groß genug sein, dass wir uns nach ein paar Tagen Regen im Urlaub nicht gegenseitig umbringen.
Und zu guter Letzt muss ich hier niemandem erzählen,wie teuer diese Kabinen sind. In meiner Situation war keine 10.000€ Kabine drin bzw komplettes Gespann, das während meiner 6 monatigen Recherche nicht unter 20.000 zu bekommen war.
Entsprechend engt sich der Kreis deutlich ein und nun muss ich etwas nachbessern. ..