Frage Getriebeschaden Ranger BJ 2000

Hallo zusammen,

vielleicht hätte ich erst bei "Ich bin neu hier" schreiben müssen - aber wo ich schon seit einiger Zeit sporadisch mitlese...

Wir haben uns letzten Herbst relativ spontan einen Ford Ranger mit Tischer Trail 230 zugelegt. Macht viel Spaß und ein mitgekaufter Kabinenheckschaden war auch gut selbst zu reparieren. Hatte einen moderaten Kaufpreis ermöglicht

Der Ranger ist relativ viel ohne Kabine unterwegs gewesen und hat 235tkm auf dem Tacho. Motor klingt sehr gut und braucht kein Öl. Der Vorbesitzter hat alle Kundendienste bei Ford machen lassen und vor 2,5 Jahren wurde ein neuer Turbolader verbaut.

Problem: Schon beim Kauf hat sich der dritte Gang unter Last etwas "omnibusmäßig" angehört. Jetzt ist innerhalb von 500km die Synchronisierung vom 3./4. Gang so ziemlich komplett ausgefallen.

Beim Kauf von PU und Kabine hatte ich das Basisfahrzeug nicht besonders hoch angesetzt und eigentlich damit gerechnet, dass der PU mittelfristig ersetzt werden muss. Da er aber - vom Getriebe abgesehen - toll fährt und eine Ersatzanschaffung unerfreulich teuer ist, liebäugle ich mit einer Revision des Getriebes.

Fragen an die Profis:

Hat jemand Erfahrung mit dieser Art von Getriebeschaden beim Ranger. Für ein schlechtes aber sehr teures Getriebe scheint er ja bekannt zu sein. Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Kennt jemand im Süddeutschen Raum bzw. idealerweise im südbayrischen Raum einen guten Ansprechpartner für solche Getriebeinstandsetzungen?

Mit welchen Kosten muss man für das Aufrüsten eines gebrauchten PU mit Haltepunkten, Ladeflächensteckdose und Luftfederung rechnen? Die ersten beiden Punkte zusammen ca. 700 Euro? Der dritte Punkt - keine Ahnung...

Mit wenig Luft in den Bälgen fährt sich unser aktueller Ranger mit Kabine extrem schwammig. Kann man bei einer Ersatzanschaffung statt der sicher teuren Luftfederung einfach stärkere Federn verbauen? Macht das Sinn - finanziell und fahrtechnisch?

Dank euch schon mal schön und viel Spaß im goldenen Herbst auf und abseits der Straßen,
Klaus

Ich wollte Dich auf das "Getriebezentrum Steffan" im Landkreis Fürth hinweisen. Jetzt stelle ich aber gerade fest, dass die seit April in Insolvenz sind.

Hallo Klaus,

erstmal herzliches hier im Forum.

Über das Getriebe hab ich hier www.wohnkabinen-forum.de/index.php/forum...iebeschaden?start=40 mal was geschrieben.

Lieben Gruß Tommy

Dank dir schön, Tommy!

Aber ich darf den Beitrag nicht anschauen - siehe Anhang...

Hat jemand einen Tipp, wie ich die notwendige Berechtigung erhalten kann?

Viele Grüße,
Klaus

Sorry - Ab- und wieder Anmelden hat geholfen - ich komme drauf auf den Thread.

VG, Klaus

Hallo Tommy,

die Lektüre war doch ziemlich erhellend. Vielen Dank!

Laut Rechnungen des Vorbesitzers wurden vor ca. 2 Jahren alle Getriebeöle gewechselt. Vielleicht ist da eine der zwei unpassenden Sorten eingefüllt worden

Ich werde weiter nach einem lokalen Instandsetzer suchen und mal schauen, welcher Betrag dann im Raum steht.

Viele Grüße,
Klaus

Hallo Klaus,

ich befürchte, das ist bei Ford eher der "normale Verschleiß" und weniger dem Öl zuzuschreiben, bei ca 200000 km kenne ich etliche Getriebeschäden.
Solltest du noch einige Zeit mit dem angeschlagenem Getriebe fahren, würde ich auf jeden Fall das Getriebeöl wechseln, sonst entsteht der Sand im Getriebe Effekt und der Schaden wird größer.
Zudem sind Getriebe und Verteilergetriebe Öl technisch miteinander verbunden (auch wenn Ford schwachsinnigerweise dafür zwei verschiedene Öle angibt) und so könnte das Verteilergetriebe auch noch Schaden nehmen.

Viel Erfolg, Gruß Tommy

Bei 200.000 km Getriebeschaden ist nicht erfreulich. Aber beim sehr verbreiteten Bus T3 TD 5-Gang ist 250.000 km die gängige Laufleistung für Getriebeschaden. Okay, da bekommt man leichter einen Ersatz oder Reparatur. Das frühere 4-Gang war nicht kaputt zu bekommen.

Hallo zusammen,

nachdem sogar potentielle Getriebeinstandsetzer angesichts der Laufleistung zu einem Austauschgetriebe geraten haben, bin ich jetzt auf dem Verwerter-Markt fündig geworden. Das Spenderfahrzeug war BJ2005 und hatte knapp über 100tkm auf dem Tacho. Mit Porto hat mich der Spaß knappe 1000 Euro gekostet und das Getriebe schaut von außen gut aus.

Leider habe ich nicht die Möglichkeiten und Fähigkeiten zu einem Wechsel in Eigenregie - zumal die Garantie vom Verwerter mit einer Fachwerkstatt im Rücken leichter einzufordern sein wird. Daher werde ich wohl die kleine Ford-Werkstatt am Ort bemühen.

Frage: Wenn das bzw. die Getriebe schon mal raus ist/sind, rückt die Kupplung ins Visier. Da mit 235tkm noch die erste drin ist, macht eine Runderneuerung vermutlich Sinn. Was sollte ich da beauftragen und was darf das grob kosten? Gibt es sonst noch "Kleinigkeiten"; die mitgemacht werden sollten?

Mit den Tipps hier im Forum bin ich beim Öl auf CASTROL Syntrans Multivehicle 75W-90 (API GL-4) gekommen. Gibt es dagegen Einwände?

Vielen Dank schon mal und viele Grüße,
Klaus

Hallo Klaus,

1000 Euro ist ein guter Preis (wenn die Laufleistung stimmt). Das Castrolöl ist OK. Ersetzen würde ich, Kupplungssatz (Druckplatte, Mitnehmerscheibe,Ausrücklager) z.B. von Luk liegt bei ca 240 Euro, Pilotenlager (Führungslager in der Schwungscheibe), Prüfen und schon bei Verdacht auf Undichtigkeit ersetzen, Kupplungsnehmerzylinder, Simmerring: Kurbelwelle (hinter dem Schwungrad). Simmeringe, Getriebe-Eingang und Ausgangswelle. Schwungscheibe auf Risse und Verzahnung auf "karies" prüfen.


Viel Erfolg, Gruß Tommy

Hallo Tommy,

vielen Dank für deine schnelle und hilfreiche Rückmeldung!

Bei der Laufleistung von Gebrauchtteilen pokert man natülrich immer etwas. Aber der Verwerter (Trumpf, Uelzen) hat sowohl im freien Internet als auch und v.a. auf ebay einen guten Ruf. Mal hoffen...

Ich melde, wenn das Getriebe verbaut ist.

Viele Grüße,
Klaus

Hallo Tommy,

eine Frage an den Profi...

Meine Werkstatt hatte heute Zeit für den Getriebeumbau bzw. bisher nur für den Ausbau. Das Altbetriebe hatte nur einen "Einsatz" samt Kabeln - vermutlich Rückwärtsganganzeige. Das Austauschgetriebe hat dieses Kabel auch, aber zusätzlich direkt neben der "Schaltstange" einen zweiten "Einsatz" - ebenfalls mit zweipoligem Kabel. An dieser Stelle hat mein Altgetriebe eine Stöpsel. Hast du einen Tipp, was das ist? Als Laie tippe ich mal auf Temperatursensor. Kann das stimmen?

Dank dir schön und viele Grüße,
Klaus

Hallo Klaus,

vermutlich der Geschwindigkeitssensor.....

Hallo Klaus,

Du hattest doch ein 4x4 Getriebe ? Also das R 15MX-D und da müssten mehrere Schalter/ Sensor verbaut sein.
1. Rückfahrschalter 2. Neutralschalter 3. Geschwindigkeitssensor.

Ich schick Dir mal noch den Werkstattauszug vom 4x4, den ohne Allrad hast Du ja schon vom Ralph.

Gruß Tommy

Hallo DaVinci und Tommy,

vielen Dank für eure schnelle Reaktion und die hilfreichen Grafiken!

Ja, ich habe einen 4x4 - allerdings habe ich nur das Schaltgetriebe samt Gehäuseverlängerung vom Verwerter gekauft, das Verteilergetriebe ist in Ordnung. Ich würde Tommys Zeichnung nach auf den Neutralschalter 5 tippen, der in Fahrtrichtung rechts aus der Gehäuseverlängerung kommt. Den hat nur mein neues Getriebe (BJ2005), das alte (BJ2000) aber nicht.

Bei DaVincis Grafik z.B. Seite J2-7 sieht es so, als ob der Neutralschalter im Verteilergetriebe sitzen würde und mit einer Klemme am Schaltgetriebe verbunden ist. Muss ich morgen nochmal schauen gehen - ich kann mich dumpf entsinnen, dass in Fahrtrichtung links am Schaltgetriebe tatsächlich auch eine kurze Kontaktlasche ist.

Ich habe den FORD RANGER 2.5 TD 4x4 mit 80kW und EZ 2000 - ist das der WL, WL Turbo von Seite J2-7? Bei Tommys S. J1-3 steht beim Neutralschalter in der Tabelle dabei, dass der für G6-Motor sei. Was ist das für ein Motor?

Das neue Getriebe stammt laut Rechnung aus einem FORD Ranger (2AW) 2.5 TD 4x4 - über das 2AW hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht sondern mich auf den Verkäufer verlassen... Jetzt finde ich im Netz Hinweise, dass der 2AW mit einem Modellwechsel 2007 kam. Laut Verkäufer stammt mein Getriebe aber aus einem BJ2005. Sehr sonderbar... Ich hoffe, mal, beim Einbau gibt es keine bösen überraschungen.

Ich melde mich wieder - entweder mit Problemen oder mit einer Erfolgsmeldung.

Schönen Abend euch!
Klaus

Hallo Tommy und daVinci,

meine Werkstatt hatte zwischendurch personelle Engpässe und der Ranger ist mehrere Wochen halb zerlegt in der Ecke gestanden. Es musste auch noch ein Stehbolzen am Abgasauslass ausgebohrt werden, was sich als ziemlich aufwändig herausgestellt hat: Auch bei ausgebautem Getriebe war von unten mit der Winkelbohrmaschine nicht ranzukommen und deshalb musste Turbolader und Co. ausgebaut werden...

Aber jetzt rollt der Ranger wieder. Das Gebrauchtgetriebe fühlt sich gut an, kein Hakeln beim Schalten (egal in welche Richtung) und auch das omnibusmäßige "Heulen" im dritten Gang unter Last zeigt das frische Getriebe nicht. Die Saison kann also zu Ostern starten

Dank euch ganz herzlich für eure Tipps!

Frage am Rande: Das Altgetriebe habe ich jetzt hier liegen. Gibt es für so etwas einen Markt?

Schneeweiße Grüße aus Südbayern,
Klaus

Hey Klaus,

das freut mich aber , dass sich dein Gespann wieder unter den " Lebenden " befindet.
Dann wünsch ich Dir eine ganz tolle Saison ohne große Schraubereien.
Das Altgetriebe ist nur etwas für versierte Schrauber, es gibt kaum noch Werkstätten die Getriebe
überholen, am ehesten mal bei Ebay einstellen.

Ebenfalls sehr weiße Schnee Grüße von der Schwäbischen Alb, Tommy

KlausT schrieb: ...Frage am Rande: Das Altgetriebe habe ich jetzt hier liegen. Gibt es für so etwas einen Markt?...

Hej,

Markt? Wohl kaum, wenn es nicht funktionsfähig ist.
Ich würde es zum Kilopreis nehmen, wenn die Entfernung zu dir nicht allzuweit ist.

Vorher würde ich es noch Firmen anbieten, die sich mit Getriebeinstandsetzung beschäftigen, vieleicht bekommst du dort noch etwas mehr.