Frage Batterie explodiert!!

Guten Tag alle,
wollte heute nichts ahnend in die Kabine kurz was ausmessen und mir kam der Schwefelgeruch entgegen! 
dann das! 
Die Bleisäure Batterie hat er komplett zerlegt! 

Batterie war am Ladegerät angeschlossen! 
Weiß jemand was genau passiert ist? 


vielen Dank,
sino 

Die beim Laden entstehenden Gase entweichen normalerweise kontrolliert durch die Entlüftung der Batterie.
Scheinbar war die Entlüftung verstopft, so dass die in der Batterie ein Druck aufgebaut hat. Der war dann irgendwann so groß, dass es die ganze Batterie zerlegt hat.
Sei froh, dass der Rest von Kabine ganz geblieben ist.

Hallo Sino,

ja das kommt vor, aber glücklicherweise eher selten. Gut das du zum Zeitpunkt des Berstens nicht dabei warst!

Batterien sterben aller verschiedensten Möglichkeiten. Eine, wie es jetzt bei dir dazu gekommen ist, ist folgende:
Die Batterie schwächelt, du schliesst ein passendes Ladegerät an. Die Batterie hat aber in einer Zelle (oder mehreren)
einen Kurzschluss, das heisst sie ist "leitend" aber macht als Zelle nicht mehr mit den anderen mit. Zum Beispiel, die Batterie ist alt, der Bleischlamm sinkt zu Boden. der Raum unter den Bleiplatten (der den Schlamm aufnehmen soll) ist voll und es bildet sich eine leitende Schicht zwischen Plus- und Minusplatten. Kommt auch öfters vor bei Batterie die viel unter Erschütterungen betrieben werden (Stapler in Gebäuden mit schlechten Böden).

Also das Batterieladegerät ist zum Beispiel für 6 Zellen gebaut, macht also 6x2.4V=14.4V Ladeschlussspannung. Über 2.4V beginnt eine Zelle zu gasen. Es bildet sich Wasserstoff und Sauerstoff in einem Verhältnis von 50%zu50% weil die Zelle nichts mehr aufnehmen/umlagern kann. Jetzt wird halt Wasser aufgespalten und dabei entsteht - Knallgas! Und das reichert sich jetzt schön in und um die zu ladende Batterie aus.

Bei einer Batterie mit 5 Zellen (die aktiv geladen werden) und einem Ladegerät das für 6 Zellen gebaut wurde, wird es jetzt zwangsläufig irgendwo warm und der Stromfluss bleibt über längere Zeit ungünstig hoch (weil ja die Ladeschlussspannung bei weitem nicht erreicht wird - 5x2.4V=12V) und das Ladegerät erst bei erreichen von 14.4V auf Absorption umschalten würde. Jetzt wird es also immer wärmer, der Stromfluss wird über längere Zeit konstant gehalten (dieser ist vom Innenwiderstand der Batterie abhängig, es wird nur die Spannung überwacht, ausser bei neuzeitlichen, teureren Ladegeräten). Dort wo der Widerstand in der Batterie am grössten ist wird es jetzt am wärmsten. Oder auch aussen am Batteriepol bei der popeligen Krokodilklemme. Es braucht jetzt wirklich nur den kleinsten Funken und es sieht so aus wie bei dir - Knallgas ist sehr zündwillig.

Liebe Grüsse aus der Schweiz

Roland 
 

Da lässt sich aus der Ferne nur spekulieren. Folgendes würde ich mal überprüfen:
- Einstellung des Ladegerätes
- Hält das Ladegerät die Einstellung
- Externer Kurzschluss
- Sichtbare Spuren in der Batterie welche einen Kurzschluss verursachten

War es eine wartungsfreie Batterie? 

Roland,
vielen Dank für diese ausführliche Erklärung! 
manchmal bekomme ich doch Luft auf Schule!

@Rudi die Starterbatterie ist eigentlich nur für den Bau drin da meine gelbatterie noch im T4 ist wo sie meine Standheizung betreibt! 


Batterie ist/war wartungsfrei!

ladegerät ist alt es war in der Kabine schon drin! 
müsste es für die gelbatterie auch austauschen!

da bin ich aber mal bleich geworden heute! 

wollte gestern mit meine kleinen Kindern in der Kabine sein!!
nochmal Glück gehabt! 

Grüße,
sino 

Ganz übel!
Bekommst du denn wenigstens die ausgelaufene, verdünnte Schwefelsäure aus der Kabine? Die stinkt ja nicht nur, die läuft in die Ritzen und die reagiert mit allen unedlen Metallen und vielen organischen Stoffen wie Haut, Zucker, Baumwolle, Holz, manchen Kunststoffen,  .....
An eine Knallgasexplosion glaube ich nicht, jedenfalls habe ich keine Brandspuren gesehen. Knallgas wäre nach dem Entweichen am ersten Funken explodiert und der Schaden wäre deutlich größer ausgefallen.
Ich vermute daher auch eher ein Bersten durch Überdruck. 

Dass eine Starterbatterie in der Kabine für den Bordstrom verwendet wurde, ist zwar eine falsche Nutzung, aber derartig zerlegen wird die sich deswegen nicht. Was anderes wäre, wenn sie während der Fahrt nicht korrekt befestigt gewesen wäre und dadurch Risse ins Gehäuse gekommen wären, die dann schon bei leichtem Überdruck zum Bersten geführt hätten. Aber das ist alles Spekulation.

Bernhard

 

Batteriekasten ist nicht nur im Bootsbereich zu empfehlen. Auslaufgefahr und die Auswirkung wird verringert.

Das Ladegerät ist absolut ungeeignet für eine Dauerladung der Batterie!
Das ist so ein Uralt-Ding mit nur Trafo und Glecihrichter. Das lädt immer fröhlich weiter, zwar mit weniger Strom, bis die Batterie gast oder platzt wie bei dir.
Schmeiß das Ding weg und bau was vernünftiges ein.

Danke Holger,
ja ich habe nich ein C-Teck Msx 5 welches ich dann einbauen werde! 

generel werde ich nie so wie jetzt dauerhaft am Strom hängen! 

man lernt nie aus!

zum glück ist nichts passiert! 

 

Unser Fahrzeug hing auch schon den ganzen Winter am Netz, aber das Ladegerät ist auch dafür ausgelegt. Die uralten sind nur gut um eine leere Batterie zu laden bis das Fahrzeug wieder anspringt.

Wenn der Druck langsam ansteigt sollte das Gehäuse nicht bersten sondern an der schwächsten Stelle nachgeben und der Druck kann "kontrolliert" entweichen. Wird auch bei Wasserstofffahrzeugen bei einem Unfall gemacht.
Vermutlich hat sich gerade so viel Knallgas entwickelt damit es die Batterie schön zerlegt aber noch nicht die Kabine.

holger4x4 schrieb:

Das Ladegerät ist absolut ungeeignet für eine Dauerladung der Batterie!
Das ist so ein Uralt-Ding mit nur Trafo und Glecihrichter. Das lädt immer fröhlich weiter, zwar mit weniger Strom, bis die Batterie gast oder platzt wie bei dir.
Schmeiß das Ding weg und bau was vernünftiges ein.

Das Ding hatten wir früher auch, muss man abstecken, wenn die Ladestromstärke auf 1A sinkt.
Wegwerfen, wie schon gesagt.
20 Jahre, eher älter ....

und ... früher wurden die Stopfen herausgedreht und locker aufgelegt.

MuD schrieb:

und ... früher wurden die Stopfen herausgedreht und locker aufgelegt.

Eben ! Eine Wartungsfreie Batterie hat nämlich keine Schraubdeckel für jede einzelne Zelle 

Mess doch mal die Lade Spannung , hatte hier ein Ladegerät ,wobei ich festgestelt hatte das die Batterie ungesund warm wurde ,hat fast 17V rausgehauen.
gruß

Huckepackschläfer schrieb:

Mess doch mal die Lade Spannung , hatte hier ein Ladegerät ,wobei ich festgestelt hatte das die Batterie ungesund warm wurde ,hat fast 17V rausgehauen.
gruß

Das kann bei alten Geräten gut sein. Diese haben oft ein fixes Verhältnis welches bei 220V genau 14.4V ergibt. Nun wurde aber das Netz auf 230V gehoben und dadurch wird die Batterie schon überladen.

Das ist zwar etwas extrem, aber alles andere als selten bei bleibassierten Batterien. Warscheinlich ein Zellschluss und dann die Batterie leergekocht, dann brauchts einen kleinen Funken und der Wasserstoff reagiert. Zellschlüsse gehen bei Womos und Schiffen recht oft nicht gut aus, alternativ beginnt es wegen Überhitzung der Batterie irgendwann zu brennen. Leider hilft fast kein Ladegerät dagegen, dafür bräuchte es eine Zeitbegrenzung und die Geräte taugen wieder nicht für Womos.
Gelegentlich passiert sowas aber auch wegen einem defekten Ladegerät, aber meist nicht wegen 15V, sondern weil Regler defekt und die Ladespannung dann plötzlich 17 - 18V - das kann dann auch relativ schnell gehen, je nach Leistung des Ladegeräts...