Frage knaus/tabbert meldet insolvenz an

knaus/tabbert meldet insolvenz an
[url:3uzbfig7]www.focus.de/finanzen/news/wohnmobile-de...eite_aid_339390.html[/url]

Zitat:
"Das Unternehmen begründete die Probleme mit einer allgemeinen Kaufzurückhaltung der Kunden. So schreckten beispielsweise die hohen Spritpreise viele Camper davor ab, sich neue Fahrzeuge zuzulegen. "

Ich denke mal daß auch die KFZ-Steuer bezüglich der Wohnmobile da eine entscheidende Rolle gespielt hat. Einen Diesel mit 3l Hubraum als Zweit- oder Ferienfahrzeug ist halt dann nicht mehr drinnen. Dank an die deutsche Regierung, die es mit ihrer Steuerpolitik wieder einmal geschafft hat einen Betrieb in den Ruin zu stürzen.

... sagen wir es mal so, Knaus-Tabbert hat es in den vergangenen Jahren geschafft, einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag an Miesen einzufahren - da sind die derzeitigen Kraftstoffpreise nur noch der Nagel am Sarg gewesen ...

Wie kommst du auf einen dreistelligen Millionenbetrag in Miesen? Der Umsatz ist um 25 mio auf 305 mio runtergegangen.... Ich finde da einen Betrag von 8 Millionen Miese, oder sollte ich mir eine Brille zulegen

... der Umsatz ist runter gegangen, ja - aber insgesamt haben die Jungs und Mädels in der Führungsetage einen erheblich höheren Millionen-Euro-Betrag an Miesen zusammen gesammelt (da sind andere Zahlen im Raum), in den vergangenen Jahren. Also, nicht nur Miese in diesem Jahr ... just that easy.

Im diesem Beitrag ist von 60 Mios Miesen die Rede - anderswo finden sich noch erheblich höhere Zahlen. Keine Brille also - nur ein bisschen mehr lesen ...

Das ist natürlich schlecht für die Mitarbeiter usw.Aber 8millionen Miese ist doch nicht viel.Wenn ich mir anschaue was die Wohnwagen und Womos so kosten und was sich in anderen Firmen schon allein die Manager in die Taschen stecken.
Auch andere Womohersteller beklagen schon die Zurückhaltung der Käufer.
Die Superjahre sind vorbei.

.. es sind (erheblich) mehr als acht Millionen Miese - genau da liegt ja der Grund dafür, warum die Insolvenz angemeldet haben.

Für das was die Womos mittlerweile kosten hab ich mir ein Haus hingestellt.... zumindest den Rohbau.......

Huegelcamper schrieb: Für das was die Womos mittlerweile kosten hab ich mir ein Haus hingestellt.... zumindest den Rohbau.......

...die preise sind der eigentliche casus knaksus......ich würde mir für so einen haufen kohle auch kein womo kaufen.

Zum Thema Preis: You're right, die Dinger sind teuer geworden. Aber wie schaut's denn bei den Pick-Ups speziell und den Autos allgemein (und bei anderen Kosten) aus? Habt ihr da nicht auch das Gefühl, dass da bei der Umstellung von DM auf Euro 1 zu 1 umgerechnet wurde?

ja

Habt ihr da nicht auch das Gefühl, dass da bei der Umstellung von DM auf Euro 1 zu 1 umgerechnet wurde?

So ist es... nur mit dem Gehalt hat das nicht so geklappt....

Huegelcamper schrieb:

Habt ihr da nicht auch das Gefühl, dass da bei der Umstellung von DM auf Euro 1 zu 1 umgerechnet wurde?

So ist es... nur mit dem Gehalt hat das nicht so geklappt....

Sicher sind viele Preise gestiegen !
Nur das wären sie in DM oder Schilling auch. Der Wert von DM und Schlílling wäre in diesen 8 Jahren sicher nicht ständig gestiegen????

Grüße Tangente

Tja wie in anderen Branchen auch.

Wenn es mal gut läuft, können einige Herren vor lauter Euro-Zeichen in den Augen nicht mehr gerade schauen.
Als es der Branche gut ging, wurde auf Teufel komm raus investiert, die Fertigungszahlen hoch gefahren und wie blöd auf Halde gefertigt.
Und natürlich auch mal ein Werk im nahen Ungarn eröffnet. Damit läßt sich bekanntermaßen vortrefflich Geld machen.
Man muß sich nur mal anschauen was derzeit in Sinntal Mottgers auf dem Gelände steht.

Wenn die Geschäfte nachlassen, Pech gehabt. Pech für die Arbeitnehmer.
Die können dann sehen wo sie bleiben.
Die Manager und Geschäftsführer haben ihr Schäfchen jedoch im trockenen.

Als das Thema über die drohende Insolvenz vor ein zwei Wochen schon im Fernsehen kam, mußte ich lachen.

Sofort kam der Ruf auf, der Staat bzw. die Landesregierung müßte doch eingreifen bzw. helfen können.

Werde ich auch mal machen, wenn es mir als Einzelunternehmer mal schlecht gehen sollte.

Haben ja auch alle Einzelunternehmer vorher ganz gleich gefördert wie die großen - oder???

Tangente schrieb: Haben ja auch alle Einzelunternehmer vorher ganz gleich gefördert wie die großen - oder???

Hallo Zusammen,

jow das Problem von Knaus/Tabbert liegt NICHT an der Kaufzurückhaltung sondern an den Management Fehlern wie all die Jahre - nö Jahrzehnte vorher.

Das Werk in Sinntal Mottgers liegt 15 km entfernt und es arbeiten ca. 150 aus Bad Brückenau und Umgebung dort. Wobei hier erzählt wird das das Tabbert Werk direkt schwarze Zahlen schreibt bzw schrieb - welches Wunder. Laut Geschäftsleitung gibt es für Unternehmensteile (=>Tabbert) Interessenten. Vor ein paar Jahre wollte Hymer Tabbert haben, dann kann es auch nicht so düster aussehen.

@Questman - so viel steht da gar nicht rum, da sind wir (aus der Umgebung) ganz andere Mengen gewohnt. Ich bin am Freitag vorbei gefahren, das Gelände ist gegenüber dem Frühjahr nur noch zu Hälfte voll. Und vor über 25 Jahren, hatten die die ganzen Weisen rund rum als Halde benutzt, das ist aber schon lange nicht mehr der Fall.

Das es denen schlecht gehen muss, zeigte sich auch daran dass die Vorstellung der neuesten Modelle bei der alljährliche Händlertagung bei uns im Staatsbad ausgefallen ist.

Ich sehe eher die Management - Fehler als Grund für die Insolvenz, denn die Argumentation von wegen: "Oh die Banken geben gerade nix" - da ist doch nur die Finanzkrise vorgeschoben und ein anderer Schuldiger gesucht und gerade jetzt gefunden.
Tatsache wie von CJ8Scr.. oben geschrieben, sind die vorhergehenden Verluste, da macht dann irgendwann jede Bank dicht und sagt: Tu was - Saniere dich dann kriegste wieder Geld bzw dann brauchst gar kein Geld von uns. Es ist schon richtig bei einem Umsatz von über 300 Mio bekommt man locker 8 Mio - aber nur wenn nicht schon vorher jede Menge Schulden vorhanden sind.

Gruß
Hartmut

Moin, moin,

Hartmut Bös schrieb: jow das Problem von Knaus/Tabbert liegt NICHT an der Kaufzurückhaltung sondern an den Management Fehlern wie all die Jahre - nö Jahrzehnte vorher.

... na sagen wir, es ist beides - natürlich tut der fehlende Absatz auch Knaus-Tabbert nicht gut - die merken die fehlenden Verkäufe natürlich auch. Und, soooo schlecht sind die Fahrzeuge eigentlich nicht - man hat vielleicht hier und da am Bedarf vorbei produziert - aber da ist Knaus-Tabbert nicht alleine. Nur ist es bei denen in den vergangenen zehn Jahren eben nicht so gewesen, dass man sich ein dickes Polster anlegen konnte, wie es anderswo (Hymer, Hobby, Bürstner, etc.) möglich war. Und wenn man dann in schlechten Zeiten nix hat, wovon man zenren kann, dann ist eben schnell Schicht im Schacht. Und bei Knaus-Tabbert ist es eben so, dass man satt Schulden hat - bei Banken, UND bei Zulieferern.

Hartmut Bös schrieb: Das Werk in Sinntal Mottgers liegt 15 km entfernt und es arbeiten ca. 150 aus Bad Brückenau und Umgebung dort. Wobei hier erzählt wird das das Tabbert Werk direkt schwarze Zahlen schreibt bzw schrieb - welches Wunder. Laut Geschäftsleitung gibt es für Unternehmensteile (=>Tabbert) Interessenten. Vor ein paar Jahre wollte Hymer Tabbert haben, dann kann es auch nicht so düster aussehen.

Tja, das Dumme ist nur, dass Hymer seinerzeit Knaus (oder Tabber, oder andere Unternehmensteile) nicht bekam, weil das Kartellamt nicht mit gespielt hat (marktbeherrschende Stellung und so). Und heute geht es auch Hymer alles andere als "gut" - ob die Bad Waldseer (bei eigenen Überkapazitäten) heute noch Knaus-Tabbert (oder Teile davon) kaufen wollen, das ist die große Frage. Ich habe da Zweifel, ob man darauf hoffen sollte.

Und ob Tabbert wirklich schwarze Zahlen schreibt? Wer weiß ...

Hartmut Bös schrieb: @Questman - so viel steht da gar nicht rum, da sind wir (aus der Umgebung) ganz andere Mengen gewohnt. Ich bin am Freitag vorbei gefahren, das Gelände ist gegenüber dem Frühjahr nur noch zu Hälfte voll. Und vor über 25 Jahren, hatten die die ganzen Weisen rund rum als Halde benutzt, das ist aber schon lange nicht mehr der Fall.

... dafür stehen anderswo jede Menge Fahrzeuge von Knaus-Tabbert - etwa kurz hinter der Grenze (von Jandelsbrunn), im angrenzenden Ausland. Und viele Kisten stehen eben auch (noch unverkauft) bei diversen Händlern.

Hartmut Bös schrieb: Das es denen schlecht gehen muss, zeigte sich auch daran dass die Vorstellung der neuesten Modelle bei der alljährliche Händlertagung bei uns im Staatsbad ausgefallen ist.

Na, das alleine ist vielleicht nicht das große Kriterium ... aber möglicherweise ein Steinchen des Mosaiks.

Hartmut Bös schrieb: Ich sehe eher die Management - Fehler als Grund für die Insolvenz, denn die Argumentation von wegen: "Oh die Banken geben gerade nix" - da ist doch nur die Finanzkrise vorgeschoben und ein anderer Schuldiger gesucht und gerade jetzt gefunden.
Tatsache wie von CJ8Scr.. oben geschrieben, sind die vorhergehenden Verluste, da macht dann irgendwann jede Bank dicht und sagt: Tu was - Saniere dich dann kriegste wieder Geld bzw dann brauchst gar kein Geld von uns. Es ist schon richtig bei einem Umsatz von über 300 Mio bekommt man locker 8 Mio - aber nur wenn nicht schon vorher jede Menge Schulden vorhanden sind.

Und davon gibt es offenbar reichlich - wie gesagt, bei Banken, und Zulieferern. Alleine bei Fiat (Lieferant für Basisfahrzeuge) ist die Rede von Außenständen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Und da läpperte sich in den vergangenen Jahren allerhand zusammen.

Man kann den Mitarbeitern nur wünschen, dass die Karre noch irgendwie aus dem Dreck zu ziehen ist - denen in Mottgers, und denen in Jandelsbrunn, und denen in Ungarn - und den Händlern auch.

Hallo Gerhard,

Deinen Ausführungen und Ergänzungen kann ich nur zustimmen.
Früher hat es in solchen Situationen = schlechten Zeiten entweder gebrannt
oder es ist ein ganzer Güterzug mit Wohnwagen hinter der italienischen Grenze verschwunden
- sagt die Legende.

Damals als die vielen tausend Wohnwagen im Sinntal rumstanden hat es immer geheißen,
die sind alle an die Händler verkauft und die hätten das Problem.

Sicherlich ist ein Auftrags- bzw Umsatzeinbruch immer schwierig, aber so plötzlich kam das nun auch nicht
als das man nicht schon früher hätte agieren können statt jetzt so drastisch zu reagieren müssen.
Ich betreue seit Jahren Firmen die auch in dem ein oder anderen Segment einen Umsatzeinbruch
bis zu 40 % haben verkraften müssen und haben verkraften können. Da kann es doch kaum sein
dass ein Umsatzrückgang von unter 10 % dazu führt das Insolvenz angemeldet wird
- das kommt von früher wie DU sagst.

Gruß
Hartmut

Niederländer retten Wohnwagenbauer Knaus Tabbert


Gruss Bernd