Topic-icon Frage Dichtigkeitsprüfung bei der Wohnkabine - Was wird da eigentlich gemacht?

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4 Jahre 2 Monate her #1 von Jens Heidrich
Liebe Leser,

das Thema Dichtigkeitsprüfung kommt ja immer mal wieder hier im Forum vor. Was das genau ist, und was dabei gemacht wird, dass erkläre ich nun mal ausführlich. Dabei nenne ich mal ganz allgemein verschiedene Gründe und Ursachen, ganz markenunabhängig. Auch wenn dieser Fred bei Nordstar steht, das meiste darin ist allgemein gültig.

Dichtigkeit bei einer Wohnkabine, welche Faktoren beeinflussen diese?

1. Montagefehler beim Bau
Ein schlecht eingebautes Fenster, eine unsauber verklebte Kantenleiste, eine mangelhaft abgedichtete Positionsleuchte , ein fehlerhaft abgedichteter Dachübergang oder ein nicht sauber an den Aluminiumaufbau angeklebtes GFK Element können schon bei einer neuen Wohnkabine für eindringende Feuchtigkeit sorgen.

2. Montagefehler bei der Nachrüstung
Eine schlecht verklebte Solarkabeldurchführung, eine mangelhaft angebrachte Markise oder ein nicht richtig eingedichteter Fahrradträger geben Wasser die Chance teils unbemerkt in den Aufbau einzudringen.

3. Schäden durch von außen einwirkende Gewalt
Der Wind, der unter die nicht abgespannte Markise fährt und die Dichtfläche an der Markisenhalterung aufreißt. Der tiefhängende Ast, an dem das Solarpanel hängen bleibt welches dann beim nach hinten biegen einen Riss in die Dachhaut drückt. Die an einem Pfosten hängen gebliebene Kantenleiste, die die Dichtung an der Eckverklebung einreißt. Der Ruck, der die Dichtflächen der Stützenaufnahmen reißen lässt, wenn beim Unterfahren unter die Kabine der Fuß von der Kupplung rutscht und der Pickup die Kabine auf den Stützen zehn 10cm nach hinten schiebt.

4. Der Zahn der Zeit
UV Bestrahlung, die jahrelang auf die Dichtmasse einstrahlt und für wachsende Aushärtung der Dichtflächen sorgt. Jahrzehntelanges Rütteln und Schütteln an der Kabine, das Verbindungen und Klebeflächen mit den Jahren schwächt. Materialien wie z.B. Gummidachhäute, die nach Jahrzehnten Ihre Weichmacher verloren haben und spröde und durchlässig werden

Bei einer vernünftigen Dichtigkeitsprüfung werden folgende drei Schritte gemacht:

1. Sichtprüfung der Kabine.
Check aller Außenkanten, Beschau des Dachs, prüfen von Anbauteilen wie Dachträger, Fahrradträger und Stützenaufnahmen auf festen Sitz und auf Spuren die auf ein loses Verschieben hindeuten.
Man kennt halt seine „Pappenheimer“, und jeder Hersteller und jedes Modell haben so Ihre kleinen Ecken, an denen es sich lohnt mal genauer hinzuschauen.
Dabei wird auch der Zustand der Dichtungen und der Dichtmasse bewertet und z.B. auch eine Gummidachbespannung auf Ihren Zustand und Sitz geprüft.

2. Kapazitive Messung des Aufbaus
Hierbei wird mit einem Feuchtigkeitsprüfer, z.b. dem Trotec BM31 (de.trotec.com/shop/messgerate/feuchte/ma...eindikator-bm31.html) oder dem Trotec T660 (de.trotec.com/shop/messgerate/feuchte/ma...uchtemessgeraet.html) die Feuchtigkeit in den Wänden der Kabine gemessen. Dieses zerstörungsfreie Messverfahren gibt einen guten Überblick über die Feuchtigkeitssituation in der Kabinenwand. Zu beachten ist dabei der vorangegangene Gebrauch der Kabine: Stand diese den ganzen Winter unbenutzt draußen rum? Ist es Sommer und die Kabine gerade vollkommen von trockener Luft durchflutet? Ist es feuchter Herbst und wurde gerade darin übernachtet? Diese Faktoren beeinflussen die Messung und natürlich auch deren Auswertung.
Bei Kabinen mit Aluhaut wird von der Innenseite der Wand gemessen, bei GFK geht das auch von außen.
Allerdings erforderte ein zuverlässige Messung auch ein gewisses Maß an Erfahrung, da jede Wohnkabinenmarke einen etwas anderen Aufbau und andere Materialien hat. Werte die bei Tischer gut sind, können bei Nordstar schlecht sein, und Werte die bei Nordstar als gut zu betrachten sind, sind ggfls. bei einer Tischer Kabine als kritisch anzusehen. Dies hängt teilweise mit Kabelführungen oder Verstärkungen in der Wand zusammen, die dann die Messergebnisse beeinflussen. Ein Erfahren Profi kann hier aber sehr zielsicher eine Beurteilung abgeben.
Es ist ein bisschen wie mit Autos: Der Ford Monteur wird aus seiner Erfahrung viel eher beurteilen können, ob der Motor des Ranger sauber läuft, als es ein Mechaniker zum Beispiel bei Nissan bei einem Ranger einschätzen kann.
Als Mehrmarkenhändler haben wir aber eben neben Nordstar, Camp-Crown und Four Wheel Campers auch viele der von uns gebraucht verkauften Tischer und Bimobil Kabinen in Wartung und Pflege. Deswegen können unsere Wohnkabinenmonteure auch bei Fremdfabrikaten durch Vergleichswerte und Berufserfahrung sehr zielsicher bewerten.
Das Ganze wird dann in einem Prüfprotokoll aufgezeichnet und abgespeichert. So können wir bei Abweichungen auch mal das Protokoll vom Vorjahr zu Rate ziehen und so Vergleiche zu vorangegangenen Messungen treffen.
Teilweise erfordert diese Messung kleinere Zerlegearbeiten. So bauen wir zum Beispiel bei Nordstar Wohnkabinen oftmals die Sitzunterkonstruktion aus, um direkt an der Außenwand messen zu können.

3. Abschlussbesprechung
In der Abschlussbesprechung wird dem Kunden bzw. der Kundin dann das Protokoll vorgelegt und es werden gegebenenfalls vorhandene Auffälligkeiten erläutert. Der möglicherweise bestehende Handlungsbedarf wird in „sofort“ und „demnächst“ klassifiziert und eine entsprechende Reparaturlösung vorgeschlagen.
SOFORT: „Das Loch im Dach muss sofort abgedichtet werden, sonst dringt noch mehr Wassere in und der Schaden wird rasant größer.“

DEMNÄCHST: „Die Dichtmasse an der rechten Seite, da wo die Kabine seit zehn Jahren immer bei Euch hinter dem Haus die Sonne abbekommt, ist schon ziemlich hart geworden. Da solltest Du in ein bis zwei Jahren mal dran gehen, sonst kann es undicht werden. Wenn Du es selber machst brauchst Du Zeit XX und zwei Kartuschen XY. Wenn wir das machen kostet es Preis ZZ. Melde Dich wenn Du das Material oder einen Reparaturtermin brauchst.



Das ist mal so im Groben erläutert, was eine Dichtigkeitsprüfung ist und beinhaltet bzw. beinhalten sollte.

ACHTUNG!!!
Bitte schaut Euch dazu noch dieses Video von mir an, darin erkläre ich noch mal einige Dinge zum Thema Wasserschäden:


Das Video ist aus Juli 2017, ich versuche also schon länger die Wohnkabinenreisenden für dieses Thema zu sensibilisieren.


Selbstdarstellung
Ja, ich präsentiere hier mal wieder mich und das Wohnkabinencenter. Die gegebenen Informationen empfinde ich aber als allgemein gültig, deswegen haben ich diese hier so präsentiert. Statt sinnvoll Zeit auf den Inhalt zu verwenden kann ich auch weniger sinnvoll Zeit in die vollkommene Neutralisierung des Textes stecken. Fand ich aber nicht gut und habe es mir gespart. Dafür hoffe ich auf Euer Verständnis. Ein Ausdruck davon kann z.B. ein Danke unter dem Post sein, damit die möglichen Kritiker sehen, dass es Menschen gibt die das hier Geschriebene schätzen. :top:

Lieben Gruß,

Jens

"An dem Tag, an dem Du denkst Du kannst nicht mehr besser werden, fängst Du an immer den gleichen Song zu spielen." David Bowie (1947-2016)


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4 Jahre 2 Monate her #2 von caddytischer
Moin,
Das ist schon mal eine Orientierung was gemacht wird, gerade für Kabinenbesitzer die nicht so im Thema stehen.
Passt schon. Jeder kann überlegen, ob er selber prüft oder prüfen lässt. Ob bei dir oder .... auch das kann jeder entscheiden.
caddytischer, Claus
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4 Jahre 2 Monate her #3 von Pick-up Camper unterwegs
Jens, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das bestärkt mich aber darin, dass letztes Jahr bei uns eine Feuchtigkeitsmessung und keine Dichtigkeitsprüfung durchgeführt wurde.

Binnen 5 Minuten wurden alle Protokollpunkte in der Kabine kapazitiv gemessen. Ggf. wurden noch ein paar flüchtige Blicke auf die Außenwand geworfen. Das war es leider auch schon. Nach max. 10 Minuten war die Prüfung erledigt.
Wir standen vor der Halle, ein Blick aufs Dach oder die Kanten vom Dach dürfte so nicht möglich gewesen sein. Ebenso wie alle Kante am Boden. Eigentlich müsste die Kabine ja für eine richtige Prüfung aller Kanten vom Auto runter, oder?

Da das im Rahmen der dritten Gewährleistungsreparatur erfolgte (das dritte Mal 1000km nach Gevelsberg und zurück), konnte ich auf die Messung 50% Nachlass bekommen. Aber selbst das war es mir eigentlich nicht wert.

Nur mal so meine Erfahrung mit der Feuchtigkeitsmessung Dichtigkeitsprüfung.

:cab: VW Amarok - Nordstar Eco180


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4 Jahre 2 Monate her - 4 Jahre 2 Monate her #4 von Sonniger Süden
So wie in Jens Beitrag beschrieben, würde man sich das auch bei einer Dichtigkeitsprüfung erwarten / bzw. wünschen !
Check aller Außenkanten, Beschau des Dachs, prüfen von Anbauteilen, Stützenaufnahmen auf festen Sitz und auf Spuren die auf ein loses Verschieben hindeuten....Dabei wird auch der Zustand der Dichtungen und der Dichtmasse bewertet....

Das wurde bei mir allerdings nicht so durchgeführt.
Check aller Außenkanten - negativ
Beschau des Daches - negativ
Stützenaufnahmen auf festen Sitz und auf Spuren die auf ein loses Verschieben hindeuten - negativ
Zustand der Dichtungen und der Dichtmasse bewertet - naja....

Grüße Olaf
Seit 1971 auf Reisen, mehr als 30 Länder, und fast ebenso viele Inseln, 3 Kontinente
Anfangs m. Rucksack, dann Fahrrad, Motorrad, Pferd & Wagen (Eigenbau), Citroen Ami 6 (Kombi Camping), Käfer m. Zelt, Bully Campingbus, Mercedes L 206 Camp.bus, Peugeot 504 Familiale (Kombi Camp.), Volvo 760 (Kombi Camp.), derzeit Nissan Navara m. Camp 8S. Fahrzeug für die Zukunft: Kutsche mit 2 Friesen.
Letzte Änderung: 4 Jahre 2 Monate her von Sonniger Süden.
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4 Jahre 2 Monate her #5 von BiMobil
Wird für die Mono 6/8 auch eine Dichtigkeitsprüfung empfohlen ??

Gruß Rudi
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4 Jahre 2 Monate her #6 von Ex-Forist
Hallo Jens,
auch ich muss sagen, dass die bisherigen Dichtigkeitsprüfungen (4 oder 5) meiner Kabine bei euch als reine Innenraummessungen ausgeführt wurden. Da ich selber ein entsprechendes Messgerät habe, mache ich es jetzt selber, habe es ja oft genug gesehen :wink:
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4 Jahre 2 Monate her #7 von Jens Heidrich

BiMobil schrieb: Wird für die Mono 6/8 auch eine Dichtigkeitsprüfung empfohlen ??


Bei der Mono sind auch Fenster eingeklebt, Stützen angeschraubt und Solardurchführungen aufs Dach geklebt. Auch wenn die Monocoque Bauweise grundsätzlich viele mögliche Schwachstellen eliminiert, auch hier gibt es es Punkte die es lohnt mal anzuschauen.

Lieben Gruß,

Jens

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4 Jahre 2 Monate her #8 von Jens Heidrich
Ich werde das Thema Dichtigkeitsprüfung im nächsten Team-Meeting mit aufnehmen, und unsere Standards besprechen und gegebenenfalls überarbeiten.

Das bei einer z.B. drei Jahre jungen Kabine die Dichtmasse nicht versprödet ist, ist für mich selbstverständlich. Das dort weniger Augenmerk drauf liegt als bei einer zehnjährigen oder fünzehnjährigen Kabine ist daraus ebenfalls zu folgern.

Eine lose Nordstar Stützenaufnahme erkennt ein geübter Monteur mit einem schnellen Blick. Dort bilden sich kleine Kratzspuren um die Aufnahme herum, dies erfordert meist keine weitere nähere Inaugenscheinnahme. Dies gilt auch für Verformungen oder Wellenbildung in der Außenhaut.

Eine Beschau des Dachs hingegen auszulassen ist aber entgegen meiner Qualitätsansprüche und sollte so seit einiger Zeit nicht mehr vorkommen.

Ich bin dankbar für Euer Feedback und werde nun prüfen was wie geprüft wird, und ob die Anforderungen an die Prüfung jedem Kollegen in vollem Umfang klar sind. Wenn dem nicht so ist, werde ich das nachholen.

Die Dichtkanten am Boden einer Sichtprüfung zu unterziehen halte ich im Übrigen nicht für zielführend. Hier ist nur wenig Potential für Schäden, die nicht auch durch eine Messung erkannt werden. Der Überhang ist mir da eher einen Blick oder Griff unten drunter wert.

Die Kabine extra abzuladen würde den Zeitaufwand deutlich erhöhen, ohne einen maßgeblich besseren Nutzen zu haben. In der Regel sitzen die Risikobereiche doch eher weiter oben.

Lieben Gruß,

Jens

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4 Jahre 2 Monate her #9 von Pick-up Camper unterwegs
Jens, den Boden, besonders den vorderen Bereich halte ich für recht wichtig. Aber wenn deine Erfahrung ist, dass dort kaum nennenswerte Schäden auftreten wirst du sicher Recht haben.

Warum ich das für wichtig halte? Die untere Kante bekommt jede Menge Wasser bei Regenfahrten ab. Fast alles was zwischen Fahrzeugdach und Alkoven an die Stirnwand prallt kommt dort runter. Und, wir sind letztes Jahr mal im strömenden Regen die letzte Etappe bis nach Hause gefahren. Die Kabine hatten wir dann wie fast immer auf dem Auto gelassen, alles stand trocken in der Scheune. 8 Wochen später habe ich die Kabine abgesetzt weil ich den Amarok solo gebraucht habe. Der vordere Teil vom Kabinenboden war noch immer klatsch-nass. Dort lag er schön flächig auf der XPS Platte auf und konnte nicht trocknen.

Seit dem hebe ich die Kabine nach jeder Fahrt auf der sie Regen abbekommen hat ein paar Zentimeter an, so dass Luft an den Boden kommt. Dauert 5min. Aufgesetzt ist sie dann auch schnell wieder.

:cab: VW Amarok - Nordstar Eco180


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4 Jahre 2 Monate her #10 von Jens Heidrich
Guten Morgen Sebastian,

grundsätzlich ist es Deine Aussage richtig: Wenn die Kabine dauerhaft drauf ist und immer nass steht, dann kann der Boden schon auf Dauer Schaden nehmen. Dies ist dann im Einzelfall zu bewerten. Meist ist die Kabine aber eher temporär im Einsatz, und kann dann auch wieder zügig trocknen. Der Boden der Nordstar Kabine ist so behandelt, dass aufgenommene Feuchtigigkeit auch direkt wieder abdiffundieren kann.

ACHTUNG: Tödlich für den Holzboden wäre eine Behandlung mit einem nicht atmungsaktiven Dichtstoff, wie z.B. Unterbodenschutz für KFZ. Auch ein Bitumenanstrich wäre desaströs. Dann kann eventuell eingetragene Feuchtigkeit nicht mehr abtrockenen und das Holz fault.

Wir haben bei uns, wie viele von Euch wissen, eine schräge Auffahrt. Dort parken wir Fahrzeuge gern mit der Front bergab, da es im meinen Augen besser aussieht wenn man auf die Front zugeht als auf das Heck. Bei Pickups mit Laderaumwanne sammelt sich dort immer Wasser vorn auf der Ladefläche, teilweise sogar bis zu 15cm hoch. Wenn eine Kabine so dauerhaft im Wasser stünde, dann ist natürlich ein Schaden vorprogrammiert. So etwas zu erkennen obliegt allerdings dem Verstand des Anwender und ist nicht Gegenstand der Dichtigkeitsprüfung. Wenn allerdings letztendlich in diesem Bereich erhöhte Werte gemessen werden, wird durchaus hinterfragt woher das kommt und im Einzelfall eine weitere Prüfung zur Ermittlung der Ursache vorgenommen.

Die Dichtigkeitsprüfung soll in der Regel dazu dienen, ungewollten und durch unvorhersehbare Ereignisse eintretende Feuchtigkeit aufzuspüren. Einmal aufgespürt kann man eine Undichtigkeit im Frühstadium beseitigen. Damit vermeidet man großflächige Schäden, wie sie nach jahrelangem unbemerktem Feuchtigkeitseintritt auftreten können.

Lieben Gruß,

Jens

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4 Jahre 2 Monate her #11 von Sonniger Süden
D.h. Jens, es ist in jedem Fall ratsam, die Kabine bei längerem “Einlagern” etwas anzuheben (wie Sebastian das beschrieben hat) damit der Boden gut abtrocknen kann ! Denn bei direktem Kontakt mit der PU Wanne bleibt die Nässe im Holzboden ! Zumindest an den Stellen wo sie auf der Antirutschmatte aufliegt...je nachdem, wie dieses verlegt wurde, vollflächig.

Grüße Olaf
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4 Jahre 2 Monate her #12 von Hendrik
Da lobe ich mir die "Kufen" unter den Tischerkabinen. 8)

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4 Jahre 2 Monate her #13 von Jens Heidrich
Auf genau diese verzichten wir gern, da wir so punktuelle Belastung und einen in meinen Augen unnötig hohen Schwerpunkt vermeiden. Wir haben auch bisher keine Nordstar Kabine gehabt, bei der der Boden wegen Feuchtigkeit durch die Auflagefläche beschädigt war. Jeder Zentimeter, den die Kabine niedriger auf dem Fahrzeug sitzt, zählt. Das ist uns wichtig.:top:

Lieben Gruß,

Jens

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4 Jahre 2 Monate her #14 von Fangorn
Vorsicht Hendrik
In diesem Forum ganz dünnes Eis. :ironie:

Gruß Ulf

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4 Jahre 2 Monate her #15 von HelmiHH
Mal ne Frage zu den Messgeräten, können die Feuchtigkeit hinter der Verkleidung oder unter dem Boden messen ?

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Kawasaki GTR 1400 Bj.2009

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4 Jahre 2 Monate her #16 von Ex-Forist
Wie läuft eigentlich die bei Neukabinen von Tischer vorgeschriebene 2 jährige Dichtigkeitsprüfung ab?
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4 Jahre 2 Monate her #17 von BiMobil
Heißt das dann im Umkehrschluss das bei der Mono auch jede Menge Holz verbaut wurde was man prüfen sollte .

Wenn kein Holz drin ist dann seh ich den Sinn einer Prüfung nicht .

Gruß Rudi
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4 Jahre 2 Monate her - 4 Jahre 2 Monate her #18 von caddytischer
Moin,
zum Thema Bodenmessen, Jens:
Wenn ich die Dienstleistung Feuchtigkeitsmessung, Dichtigkeitsschäden bei dir einkaufe, dann habe ich die Erwartung, dass die gesamte Kabine geprüft, in Augenschein genommen wird. Von Unterboden bis zum Dach.

Bei meinem VW Händler bekomme ich nach der Inspektion ein Prüfprotokoll, Unterschrieben von dem Mitarbeiter der die Prüfung des Fahrzeugs durchgeführt hat. Da ist u.a Scheibenwischwasser auffüllen/kontrollieren, das Reserverad Luftdruck prüfen aufgeführt.
Wenn du Das in deinem Betrieb so noch nicht machst, ein vollständiges Prüfprotokoll, dann macht es durchaus Sinn Das einzu führen. Das strukturiert deinen Mitarbeiter der die Prüfung durchführt, vielleicht schon länger nicht mehr gemacht hat. QM System ruft. Du erbringst diese Dienstleistung ja nicht "fur´´n Appel und´n Ei.
Dafür muss nur organisiert werden das die Kabine vorher abgesetzt ist. Dann kann dein Mitarbeiter alles in Augenschein nehmen.
"Den Überhang mal eben Abtasten", hört sich nicht gerade Fachmännisch an. Was soll gefühlt werden. abrieselnder Sand, trockene Oberflächen, weiche Strukruren. Kommt der Mitarbeiter bis zur Mitte des Überhangs? Wenn weiche Strukturen ertastet werden, dann ist die Feuchtigkeit schon lange im Holz. Da muss, aus meiner Sicht schon untergekrabbelt werden.

Ich errinnere mich gut an den Schaden am Grauwassertankablauf bei meiner Tischer. Da hatte ich sie gerade neu, sie war 2Jahre alt und der Bereich um den Ablauf war aufgequollen, aber nicht weich. Kam von innen, darüber ist der Abwassertank, kann also nicht von innen gemessen werden.
Ursache war, Reinigungsöffnung auf der Seite des Tanks, dort hat es anscheindend hin und wieder rausgetropft, das Tropfwasser hat sich im Bereich des Ablaufs gesammelt, konnte aber nicht ablaufen. Neubau mit einem speraten Ablauf/Überlauf.

Zum Thema Unterlegehölzer. Ja, sie erhöhen den Schwerpunkt des Fahrzeuges.
Aber wie löst ihr das Problem, wenn die Kabine auf der Ladefläche höher gestellt werden muss, weil der Alkhoven sonst nicht über die Fahrerkabine des PU passt. Fakt ist, die Kabine muss höher, damit es passt.
2 oder 3 Längshölzer unterschrauben, ist eine Maßnahme. Nebeneffekt ist, das wie schon geschrieben, das Regenwasser von vorne nach hinten ablaufen kann und eine Unterlüftung umgesetzt ist. Manschmal müssen Prioritäten gesetzt werden.
Dein Eingangsbeitrag hört sich gut an, einige der folgenden Kommentare, lassen aber einen anderen Rückschluss zu wie das bei euch gehandhabt wird. Anspruch und Wirklichkeit deckt sich (noch) nicht.
caddytischer, Claus
Letzte Änderung: 4 Jahre 2 Monate her von caddytischer.
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4 Jahre 2 Monate her #19 von Pick-up Camper unterwegs
Jens, bzgl. Wasser unter dem Boden geht es mir nicht um eine Pfützenbildung. Bei uns (bzw. jedem Amarok) gibt es vorn Ablauföffnungen. Wasser auf der Ladefläche kann sich somit nicht sammeln.
Aber viele Nordstar-Kabinen stehen für den Höhenausgleich auf XPS-Platten. Und die machen nach unten genau das was der von dir angesprochene, dichte Unterbodenschutz aus dem KFZ-Bereich nicht soll - abdichten. Irgendwo kommt zwischen XPS-Platte und Holzboden immer Wasser rein, aber es kommt nicht wieder raus.
Und es gibt einige die die Kabine (fast) immer auf dem PU lassen. (Stefan und Carola, Sebastian und Grit, und viele andere die lange unterwegs sind, du kennst sicher noch mehr).
Ich würde jedem empfehlen der Styrodur o.ä. unter der Kabine hat, die Kabine bei nichtgebraucht zumindest hin und wieder mal ein paar Zentimeter anzuheben, so dass alles richtig durchtrocknen kann.

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4 Jahre 2 Monate her - 4 Jahre 2 Monate her #20 von manfred65
@Rudi: ich sehe den Sinn der Prüfung bei GfK-Kabinen schon.
Fenster und Dachluken können undicht werden. Nasse oder aufgequollenen Innenverkleidungen sind zwar nicht strukturell wichtig sehen aber asslig aus und sind Wertmindernd.
Ich persönlich möchte auch keine Kabine mit Krankenhausinterior aus Gfk und Alu! Ist mir persönlich zu ungemütlich.
Ich kann mir im Gfk einige Holzverstärkungen vorstellen: Fenster-, Dachluken-, Türrahmen. Bodenbereich. Befestigungspunkte für Stützen oder Zurrösen.
Letztlich birgt das Gfk selbst Gefahren. Eindringendes Wasser in Risse, Bohrungen oder Lunker kann bei Frost schon in geringer Dosis nicht unerhebliche Schäden verursachen.

Kurz gesagt: Gfk oder auch Cfk ist ein gutes Material für Wohnkabinen, aber es kann nicht zaubern!
Das war auch ein Grund von der Azar4 Abstand zu nehmen: Risse an belasteten Stellen wie z.B. am Übergang zum Alkoven.

LG aus Mittelschwaben
Viola und Manfred

Importeur für Wohnkabinen der Marken BundutecUSA und GEOCamper

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