Frage Krankenversicherung

Hallihallohallöle!

Ich würde gern einmal wissen, wie es diejenigen, die ins Ausland reisen (sowohl europäisch wie auch außerhalb), mit ihrer Krankenversicherung halten

Schließt ihr eine spezielle Auslandskrankenversicherung ab, oder verlasst ihr euch auf die "normale" Krankenkassenkarte?

Wie sind eure Erfahrungen im Ausland mit nötigen Behandlungen und mit den anstehenden Kostenübernahmen?

Welche Zusätze zu welchen Tarifen (und bei welchen Versicherern) sind empfehlenswert? Was ist unnötig?

Vielen Dank für eure Antworten.

Der Zausel

Die meisten normalen Krankenversicherungen begrenzen ihren Versicherungsschutz fürs Ausland zeitlich, oft sind nur 6 Wochen am Stück erlaubt.
Unsere Langzeit Versicherung von 2003/04 hatte auch eine Altersklausel eingebaut, max 65 Jahre.
Die KVs in Deutschland hatten wir mit einer sogenannten "großen Anwartschaft" und dem Recht zum jederzeitigen Wiedereintritt ruhen lassen.
Wie bei allen Versicherungen, muss man jedes Detail prüfen und immer davon ausgehen, dass die Versicherung möglichst wenig zahlen will.

Eine Rückholversicherung (auch für Mitreisende) halte ich für unabdingbar, denn wer will im Ernstfall schon Wochen oder Monate in irgendeinem Krankenhaus irgendwo auf dieser Welt verbringen und was macht der Partner in dieser Zeit?

Eine Frage ist auch, wie weit man selbst in Vorlage gehen muss. Auch da kann der persönliche Verfügungsrahmen möglicherweise schnell gesprengt werden.

Hier wird auch deutlich, wie viel teurer der Schutz für die USA ist:
www.hansemerkur.de/produkte/reiseversich...skrankenversicherung

Gruß, Bernhard

Wir sind über die Mastercard Gold automatisch einen Auslandskrankenschutz den wir auch schon zweimal in Anspruch nehmen mussten.

Wir haben jeweils die Rechnungen vor Ort bezahlt und dann bei Mastercard eingereicht.

Hat immer ohne Probleme geklappt.

Für die Auslandsrückholung haben wir ADAC Plus.
Auch hiermit habe ich bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht.

Gruß Ulf

Moin.

Kommt ja immer darauf an, wo man hin möchte. Für das russische Visa z.B. gibt es eine Liste, welche Versicherungen zugelassen sind.
Da nützt die Gold Card herzlich wenig - meine Vermutung. Und wie oben schon beschrieben, der Zeitraum muss passen.
Ich habe ADAC und DEBEKA, falls es hilft.


Gruß Stefan

Tja Stefan
Falsch vermutet

Hi,

für alles unter 42 / 60 Tage gibt es günstige Auslandskrankenversicherungen (9-25€) pro Jahr.
Für alles darüber brauchst du eine spezielle Auslandskrankenversicherung. Kosten liegen je nach Reiseziel zwischen 1,30 - 3,50 € am Tag. Wichtig hierbei sind Rücktransport auch für Mitreisende und Ansprechpartner für die Länder ! Wenn du in Laos oder Cambodia einen Unfall hast bringt dir eine Englische / Deutsche Hotline einen

Grüße
Markes

ADAC Auslandkrankenschutz und ADAC Plus. Hatte letztes Jahr mit letzterem Bekanntschaft gemacht und war sehr zufrieden.
Gruß Hendrik

Fangorn schrieb: Tja Stefan
Falsch vermutet

...dann haben sich die Visa Bestimmungen gerade geändert und die Russen haben die liste neu geschrieben. Zufälle gibt's. ...


grüße Stefan

Wenn man mal so mitbekommt wie es in deutschen Krankenhäusern zugeht bin ich mit nicht so sicher ob ich unbedingt eine Auslandsrückholung brauche. Hier bist du kein Patient sondern eine Nummer mit einer Kostenstelle.
Im Falle eines Problems ist es doch erst mal Wichtig das dir jemand hilft. An zweiter Stelle kommt dann die Kostendeckung.
Das das mit der Hilfe auch nicht immer selbstverständlich ist haben wir vor kurzen in einem Bosnischen Krankenhaus erlebt. Da hat die Dame am Empfang gerade keine Zeit für uns gehabt da sie so sehr mit ihrem Handy beschäftigt war.
Wir haben eine Reiseschutzbrief für bis zu 8 Wochen. Eine Rückholung habe ich über das Bayrische Rote Kreuz durch meine Mitgliedschaft.

Jürgen

In meiner Zeit als Moppädt Tourguido hab ich hin und wieder Leute ins Krankenhaus bringen müssen, sowohl mit Erkrankungen, als auch mit (zum Glück harmlosen) selbst verursachten Unfällen.
In Frankreich war das eine absolute Katastrophe. In der Provence gab es kleine KH aber ohne Arzt und was die Warterei anging, war das nicht lustig.
Korsika ist dann noch mal eine Steigerung dazu. Der rettungswagen kam zwar - aber als die Polizei kam ging es nur noch darum, die Schuldfrage den Touristen zuzuschieben. Ausländische Touris werden zum Festland geflogen.
Noch schlimmer ist Sardinien, dort bin ich abends in der Dunkelheit neben der FeWo in eine Baugrube gefallen. Nach Stunden kam ein RTW, der Fahrer durchsuchte alle Schubladen, fand aber kein Verbandszeug - einen schweren Unfall mit dem Moppädt will ich mir gar nicht vorstellen.
In der Türkei hatte ich eine Blutvergiftung beim Endurofahren, es gab zwar keine Möglichkeit Hilfe zu holen, also musste ich es selbst ins KH schaffen - ab da war ich überrascht über die schnelle, zielgerichtete Behandlung - der Doc sprach fließend deutsch - mittlerweile würde ich mir das sogar in DE wünschen.
In Andalusien habe ich tief in der Nacht jemanden zum Zunähen ins KH gebracht - sehr zielgerichtete Behandlung, auch wenn der Arzt erst noch geholt werden musste.
In Schweden wären wir fast fortgeschickt worden, weil wir nicht genug Bargeld vorweisen konnten, behandelt wurde nur nach Ankündigung rechtlicher Konsequenzen und Presse.
Außer dem vorgenannten und auf Korsika wurde in allen Fällen erst behandelt und dann nach Abrechnungsmodalitäten gefragt.
In einigen Fällen stand man mit ADAC und int. Krankeschein dumm da, die wollten nur Geld.

Cash oder Kreditkarte ist wohl Standard bei der medizinischen Versorgung in USA und Australien. Auch in Frankreich hatten wir schon mal das Vergnügen und der Arzt wollte Bargeld sehen.
Bei Kreditkarten kann man böse reinfallen, die meisten Karten haben ein Limit. Darüber sollte man sich frühzeitig informieren und eine Zweitkarte ist immer sehr sinnvoll.

Bernhard

Das kann doch nur heißen, dass man neben den Vorkehrungen mit der int. KV und denen der Automobilclubs dafür sorgen muss, dass eine Menge Geld mobilisiert werden kann - und das womöglich aus der Ferne.

Das würde jetzt ein neues Thema: "Wie bleibe ich auf Fernreisen zahlungsfähig?"
1995 hat die damalige Quelle Bank meine Visa Card für ungültig erklärt, während unseres, mit dieser Karte bezahlten Fluges nach Phoenix, Arizona. Trotz des Guthabens, dass ich vorher auf das Kartenkonto überwiesen hatte, konnte ich den vorgebuchten Mietwagen am Airport nicht abholen. Wie sich nachträglich herausstellte, hatte die Bank einen Buchungsfehler gemacht und deswegen die Karte gesperrt. Der Autovermieter behielt die gesperrte Karte dann ein und zerschnitt sie, ohne mir eine Chance auf Klärung zu geben. Das sei vertraglich so vereinbart, er könne nicht anders, sagte er. Die Kreditkartenabteilung der Bank in Deutschland war nur während der normalen Öffnungszeiten erreichbar, konnte das Konto daher nicht wieder sofort freigeben, sondern erst am nächsten Morgen.. Dumm gelaufen!
Das Taxi und das Motel für die erste Nacht konnte ich zum Glück noch bar bezahlen.
m näcshten Morgen, nach diversen Telefonaten, wurde die Karte zwar wieder frei geschaltet, war aber trotzdem zerschnitten und damit ungültig. Eine neue Karte hätte laut damaligen Geschäftsbedingungen nur innerhalb Europas zugestellt werden können. Wenn wir damals nicht mit der Kreditkarte meiner Frau (gleiche Bank, gleiches Konto) hätten zahlen können, wäre der Urlaub zu Katastrophe geworden.

Sofort nach der Rückkehr habe ich uns je eine Amex Karte geholt. Die waren zwar teurer, aber der Konzern liefert bei Bedarf innerhalb kurzer Zeit weltweit eine neue Karte aus. Außerdem deckt Amex die Bedürfnisse von Reisenden außerhalb Europas wesentlich besser ab. Zur weiteren Absicherung hatte jeder von uns bei langen Fernreisen eine Visa Card und die normale Bankkarte, weil sich so langsam die Bankautomaten durchsetzten. Dazu Traveller Checks als Reserve.
Die Traveller Checks sind auch 2015 noch eine absolut zu empfehlende Reserve, zumindest für längere Touren ausserhalb der EU. Die Amex Checks in US$ werden gerne auch in (besseren) Hotels und sogar in manchen Geschäften akzeptiert.

Abgesehen davon kann es sehr hilfreich sein, zu Hause noch eine Person des Vertrauens mit Kontozugriff zu haben. Die kann im Notfall auch per Western Union o. ä. kurzfristig Geld zur Verfügung stellen.

Gruß, Bernhard